Freitag, 30. Oktober 2015

Martin O’Malley kämpft um Gunst der eigenen Basis

Governor O'Malley PortraitMartin O’Malley versucht die eigene Basis dafür zu sensibilisieren, bei den eigenen Kandidaten genau hinzusehen. Er habe mit der Spitzenkandidatin überhaupt keine Probleme, respektiere sie sehr, aber sie komme aus einer anderen, einer älteren Generation als er. Was erstmal als einfache Feststellung so stehen gelassen werden kann, ist bereits der Beginn eines vermutlich über Jahre andauernden Generationswechsels bei den Demokraten.
O’Malley führt an, dass Hillary Clinton bei den Themen häufig etwas spät dran sei. Sie würde gesellschaftlich längst erfochtene Errungenschaften erst dann übernehmen, wenn sie politisch relevant würden. Dabei erwähnt er konkret Clintons Haltung zur Todesstrafe. Ein klares Bekenntnis für die Abschaffung der Todesstrafe gebe es bei Clinton nicht.
Hillary Clinton sagte bei einer Wahlkampfveranstaltung in New Hampshire, dass in besonders entsetzlichen Fällen die Todesstrafe das richtige Mittel sei. Man müsse aber sehr streng und genau auf solche Fälle schauen und die Todesstrafe dürfe in keinem Fall leichtfertig und inflationär angewandt werden.
Auch bei der Frage nach gleichgeschlechtlichen Ehen, habe Clinton zwar jetzt ebenfalls die Einstellung diese zu ermöglichen, viele Jahre sich aber dagegen gestellt.
Auch kritisierte O’Malley Clintons Position zur Wall Street. Sie sei nicht unabhängig genug, um die erforderlichen Reformen an der Wall Street umzusetzen. Wenn der Chef von Goldman Sachs sage, dass er sowohl mit Jeb Bush als auch mit Hillary Clinton als Präsident(in) gut leben könne, spreche dies für sich.

Durch die Äußerungen O’Malleys will dieser versuchen, die ur-demokratischen Positionen für sich zu beanspruchen. Und er will die eigene Basis davon überzeugen, dass er die bessere Option für die Zukunft sei. Aber anders als bei den Republikanern, ist die Ablehnung der Demokraten gegenüber dem Establishment nicht so groß. Zudem hat es O’Malley schwer, weil mit Bernie Sanders zwar ebenfalls jemand aus Clintons Generation im Rennen ist, dieser aber äußerst linke und für viele junge Menschen attraktive Positionen vertritt.

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