Dieses Mal hat es San Bernardino in Kalifornien getroffen. Erneut
hat es eine Schießerei mit vielen Opfern in den USA gegeben. In den nächsten
Stunden wird es vermutlich mehr Klarheit über die Anzahl der Opfer, die Täter
und Hintergründe der Tat geben. Die Ereignisse sind dieses Mal auch in den
deutschen Medien zu verfolgen.
Das was in Deutschland heute durch die Medien geht, ist aber
leider nur ein kleiner Auszug dessen, was in den USA immer wieder vorkommt. Je
nach Auslegung des Begriffs Massenschießerei variieren die Zahlen der Taten. Nimmt
man an, dass es sich um eine Massenschießerei handelt, wenn mindestens 4
Menschen durch Schusswaffengebrauch zu Tode kommen oder verletzt werden, gibt
es in den USA täglich mindestens eine Massenschießerei. Auf diese Zahlen beruft sich die Washington Post in einem aktuellen Artikel. Demnach hat es in den 336
Tagen im Jahr 2015 insgesamt 355 Massenschießereien gegeben. Tatsächlich hatte
es auch heute bereits am frühen Morgen in Savannah, Georgia einen Toten und
drei Verletzte bei einer Schießerei gegeben.
Die Hintergründe solcher Vorfälle sind unterschiedlich und
vielfältig.
Was solche Fälle begünstigt, darüber wird heftig gestritten. Die
hohe Anzahl an Schusswaffen, die in den USA im Umlauf sind, wird häufig von
Befürwortern schärferer Waffengesetze angeführt. Gegner solcher Verschärfungen
sowie die Waffenlobby NRA gehen genau in die andere Richtung. Es müssten
demnach noch mehr Bürger mit Waffen ausgestattet sein, um sich besser schützen
zu können. Auch ein bessere Betreuung
und Behandlung von psychischen Erkrankungen wird von vielen Seiten gefordert.
Präsident Obama scheitert immer wieder mit seinen
zahlreichen Vorstößen zu Gesetzesvorlagen, die deutlich strengere Vorschriften
zum Waffenbesitz vorschreiben. In seinen Statements nach Taten wie heute ist
zunehmend Resignation herauszuhören. Er warnte nach den Taten am Umpqua College
in Oregon oder in der Planned Parenthood Klinik am vergangenen Freitag in
Colorado Springs vor einer Normalität im Umgang mit solchen Schießereien. Die
Realität holt ihn aber immer wieder ein. Kaum ein Tag, an dem er nicht sein
Mitgefühl den Opfern und Angehörigen öffentlich aussprechen muss.
Es ist also gewiss kein anlassbedingtes Thema, was alle paar
Monate mal wieder hoch kommt. Die Waffengesetze der USA werden in der ständigen
Diskussion bleiben und auch die Kandidaten, die sich um Obamas Nachfolge
bewerben, werden hierzu Stellung nehmen müssen. Jetzt im Wahlkampf und eine(r)
von ihnen auch später aus dem Weißen Haus heraus. Die Differenzen zwischen
Demokraten und Republikanern scheinen unüberbrückbar zu sein. Aber auch innerhalb
der politischen Lager gibt es durchaus unterschiedliche Positionen.
Die Anzahl der Schießereien mit mindestens 4 Verletzten oder Toten ist wirklich abenteuerlich.
AntwortenLöschenEin Problem was wir glücklicherweise in Deutschland so nicht haben.