Aktuelle Lage bei den Republikanern (Update: 02.02.)
Nächstes Update am 10.02.!
Nach Iowa: Welche Aussagekraft steckt in dem Cruz-Sieg und dem Gesamtergebnis?
Ohne Zweifel war der Ausgang des Iowa Caucus ein voller Erfolg für Ted Cruz. Zwar hatte er zwischen Dezember und Januar bereits einen Monat in den Umfragen vor Donald Trump gelegen, zuletzt aber sagten ihm die Umfrageinstitute einen Rückstand voraus. Dass der Sieg nun doch so deutlich ausfiel, überrascht dann schon ein wenig. Die relative Schwäche Trumps mag zwar auch dazu beigetragen haben, aber Cruz hat erstmal einen Punktsieg gegen Trump eingefahren.
Diese Momentaufnahme darf aber nicht daüber hinweg täuschen, dass Cruz einerseits Donald Trump noch längst nicht bezwungen hat und er andererseits weiterhin kein gutes Standing bei einem nicht geringen Teil des republikanischen Establishments hat. Cruz profitierte in Iowa wohl auch von seinem besonders ausgeprägten Wertkonservatismus. Das ist sein Vorteil gegenüber Trump. Die erzkonservativen Wertvorstellungen kommen aber in einigen Bundesstaaten nicht gut an. Frustrierte Protestwähler und von der politischen Klasse in Washington enttäuschte Amerikaner gibt es aber überall. Dies ist auch ein Grund, weshalb Trump landesweit einen soliden Sockelwert von rund 25-30% in den Umfragen verzeichnen kann. Es wird für Cruz also darauf ankommen, aus Trumps Lager Stimmen zu generieren.
Trump selbst sollte sich jedoch nicht nur auf Cruz fokussieren. Mit dem besonders starken Ergebnis Rubios hat sich ein dritter Kandidat in der Republikaner-Spitze zurückgemeldet. Das dürfte Trump vermutlich noch viel weniger gefallen, als die Niederlage gegen Cruz. Es ist der große Abstand, den Rubio zwischen sich und dem restlichen republikanischen Bewerberfeld gelegt hat. Bush, Christie, Kasich, Fiorina, alle waren sie in Iowa abgeschlagen im niedrigen einstelligen Bereich. Es ist Rubio genau das gelungen, was die Konkurrenten im gemäßigten Lager vermeiden wollten. Rubio bietet sich als erfolgversprechende Alternative zu Trump und Cruz an - und zwar als die einzige Alternative. Sein eindrucksvoller Abstand zu Bush ist der erste Baustein auf dem Weg zum Super Tuesday am 01.03., an dem Rubio dann endgültig seine Konkurrenten links von ihm aus dem Rennen nehmen muss.
Dieser erste Erfolg in Iowa könnte aber schon wieder an Bedeutung verlieren, wenn Rubio nun nicht in New Hampshire nachlegt. Hier liegen Kasich, Bush und Rubio ziemlich dicht beieinander. Geht die Rechnung auf, sollte Rubio in New Hampshire beide hinter sich lassen und zwischen 15-20% landen, etwa doppelt so viel, wie ihm aktuell für den Granite State vorhergesagt wird. Gelingt ihm dies, könnte er ernsthafte Chancen in einem Dreikampf haben, bei dem er selbst ausreichend konservativ und kompetent ist und zugleich die Wähler links von ihm für Trump und Cruz blockiert. Sollte es dann zu einem zeitnahen Ausscheiden von Bush und den beiden amtierenden Gouverneuren von Ohio und New Jersey, Kasich und Christie, kommen, kann es schnell passieren, dass Trump und Cruz sich in einem Zweikampf aufreiben und Rubio an ihnen vorbeizieht. Trump müsste also besonders daran gelegen sein, Rubio nicht zu stark werden zu lassen. Daher vermute ich, dass sich Trump in den nächsten Tagen eher auf Rubio konzentrieren wird, als auf Ted Cruz, zumal der jüngste Konflikt mit Cruz für Trump nun nicht gerade aufgegangen ist.
Die vielen Konjunktive und Unsicherheiten in dieser Lagebeschreibung belegen, dass das Iowa Ergebnis für sich noch keine größere Bedeutung hat bzw. haben kann und erst im Zusammenhang mit dem New Hampshire Primary und den Vorwahlen in South Carolina und Nevada fundiert bewertet werden kann. Aber die drei Spitzenreiter aus Iowa, mit Abstrichen bei Trump, haben ihre Ambitionen mehr oder weniger eindrucksvoll untermauert.
Genau dies ist den anderen Kandidaten nicht gelungen. Ben Carsons Ergebnis ist zu gut, um gleich die Brocken hinzuwerfen, aber auch zu schwach um wirklich darauf aufbauen zu können. Man darf nicht vergessen, dass Carson Iowa eigentlich hätte liegen müssen. Schließlich führte er hier auch vor seinem landesweiten Absturz in den Umfragen das Feld der Republikaner mit knapp 30% (rund 10 Punkte vor Trump) an.
Dass Iowa für Jeb Bush kein gutes Pflaster sein würde, war klar. Ein solch schwaches Ergebnis und der große Rückstand zu Rubio sind aber schon bedenklich. Auch Rand Paul hatte wohl mit einer kleinen Überraschung gerechnet. Diese blieb aber aus. Zwar wird Paul wohl auch noch eine Delegiertenstimme aus Iowa mitnehmen, aber für einen richtigen Schub seines Wahlkampfs war das zu wenig.
Das Ausscheiden Mike Huckabees kam nicht überraschend. Erster Profiteur könnte hier Ted Cruz werden. Für Rick Santorum dürfte nun auch klar sein, dass es doch zu optimistisch war, auf eine Aufholjagd wie 2012 in Iowa zu hoffen.
UPDATE, 03.02.: Inzwischen haben auch Rand Paul und Rick Santorum ihre Kandidaturen aufgegeben.
Diese Momentaufnahme darf aber nicht daüber hinweg täuschen, dass Cruz einerseits Donald Trump noch längst nicht bezwungen hat und er andererseits weiterhin kein gutes Standing bei einem nicht geringen Teil des republikanischen Establishments hat. Cruz profitierte in Iowa wohl auch von seinem besonders ausgeprägten Wertkonservatismus. Das ist sein Vorteil gegenüber Trump. Die erzkonservativen Wertvorstellungen kommen aber in einigen Bundesstaaten nicht gut an. Frustrierte Protestwähler und von der politischen Klasse in Washington enttäuschte Amerikaner gibt es aber überall. Dies ist auch ein Grund, weshalb Trump landesweit einen soliden Sockelwert von rund 25-30% in den Umfragen verzeichnen kann. Es wird für Cruz also darauf ankommen, aus Trumps Lager Stimmen zu generieren.
Trump selbst sollte sich jedoch nicht nur auf Cruz fokussieren. Mit dem besonders starken Ergebnis Rubios hat sich ein dritter Kandidat in der Republikaner-Spitze zurückgemeldet. Das dürfte Trump vermutlich noch viel weniger gefallen, als die Niederlage gegen Cruz. Es ist der große Abstand, den Rubio zwischen sich und dem restlichen republikanischen Bewerberfeld gelegt hat. Bush, Christie, Kasich, Fiorina, alle waren sie in Iowa abgeschlagen im niedrigen einstelligen Bereich. Es ist Rubio genau das gelungen, was die Konkurrenten im gemäßigten Lager vermeiden wollten. Rubio bietet sich als erfolgversprechende Alternative zu Trump und Cruz an - und zwar als die einzige Alternative. Sein eindrucksvoller Abstand zu Bush ist der erste Baustein auf dem Weg zum Super Tuesday am 01.03., an dem Rubio dann endgültig seine Konkurrenten links von ihm aus dem Rennen nehmen muss.
Dieser erste Erfolg in Iowa könnte aber schon wieder an Bedeutung verlieren, wenn Rubio nun nicht in New Hampshire nachlegt. Hier liegen Kasich, Bush und Rubio ziemlich dicht beieinander. Geht die Rechnung auf, sollte Rubio in New Hampshire beide hinter sich lassen und zwischen 15-20% landen, etwa doppelt so viel, wie ihm aktuell für den Granite State vorhergesagt wird. Gelingt ihm dies, könnte er ernsthafte Chancen in einem Dreikampf haben, bei dem er selbst ausreichend konservativ und kompetent ist und zugleich die Wähler links von ihm für Trump und Cruz blockiert. Sollte es dann zu einem zeitnahen Ausscheiden von Bush und den beiden amtierenden Gouverneuren von Ohio und New Jersey, Kasich und Christie, kommen, kann es schnell passieren, dass Trump und Cruz sich in einem Zweikampf aufreiben und Rubio an ihnen vorbeizieht. Trump müsste also besonders daran gelegen sein, Rubio nicht zu stark werden zu lassen. Daher vermute ich, dass sich Trump in den nächsten Tagen eher auf Rubio konzentrieren wird, als auf Ted Cruz, zumal der jüngste Konflikt mit Cruz für Trump nun nicht gerade aufgegangen ist.
Die vielen Konjunktive und Unsicherheiten in dieser Lagebeschreibung belegen, dass das Iowa Ergebnis für sich noch keine größere Bedeutung hat bzw. haben kann und erst im Zusammenhang mit dem New Hampshire Primary und den Vorwahlen in South Carolina und Nevada fundiert bewertet werden kann. Aber die drei Spitzenreiter aus Iowa, mit Abstrichen bei Trump, haben ihre Ambitionen mehr oder weniger eindrucksvoll untermauert.
Genau dies ist den anderen Kandidaten nicht gelungen. Ben Carsons Ergebnis ist zu gut, um gleich die Brocken hinzuwerfen, aber auch zu schwach um wirklich darauf aufbauen zu können. Man darf nicht vergessen, dass Carson Iowa eigentlich hätte liegen müssen. Schließlich führte er hier auch vor seinem landesweiten Absturz in den Umfragen das Feld der Republikaner mit knapp 30% (rund 10 Punkte vor Trump) an.
Dass Iowa für Jeb Bush kein gutes Pflaster sein würde, war klar. Ein solch schwaches Ergebnis und der große Rückstand zu Rubio sind aber schon bedenklich. Auch Rand Paul hatte wohl mit einer kleinen Überraschung gerechnet. Diese blieb aber aus. Zwar wird Paul wohl auch noch eine Delegiertenstimme aus Iowa mitnehmen, aber für einen richtigen Schub seines Wahlkampfs war das zu wenig.
Das Ausscheiden Mike Huckabees kam nicht überraschend. Erster Profiteur könnte hier Ted Cruz werden. Für Rick Santorum dürfte nun auch klar sein, dass es doch zu optimistisch war, auf eine Aufholjagd wie 2012 in Iowa zu hoffen.
UPDATE, 03.02.: Inzwischen haben auch Rand Paul und Rick Santorum ihre Kandidaturen aufgegeben.
Der polternde Rüpel Trump ist entzaubert!
AntwortenLöschenDa ihn Geld nicht mehr glücklich macht, wollte er in der Politik ein neues Spielzeug suchen. Dass dort aber die Spielregeln noch härter sind, als in seiner Immobilienbranche, muss er jetzt schmerzhaft lernen.