Freitag, 3. Juni 2016

Führungskräfte der Republikaner stärken Trump

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Paul Ryan
Es scheint so, als würden sich die Republikaner rechtzeitig hinter ihren angehenden Präsidentschaftskandidaten stellen und damit eine tiefere Krise der Partei abwenden. Zumindest die wichtigsten Funktionsträger werden nun Donald Trump unterstützen.
Bereits in den vergangenen Tagen hatte der frühere Konkurrent in den Vorwahlen, Marco Rubio, ankündigt, sich für Trump aussprechen zu wollen. Außerdem werde Rubio, soweit formal möglich, seine gewonnenen Delegierten für den Nominierungsparteitag freistellen. Wesentlich wichtiger für Trump dürfte allerdings die Entscheidung Paul Ryans sein.

Paul Ryan stellt sich hinter Donald Trump


Der GOP-Sprecher des Repräsentantenhauses hatte sich lange Zeit gelassen bei der Überlegung, ob er Trump den Rücken stärken werde. Heute verkündete Ryan, er sei zuversichtlich, dass Trump dabei helfen werde, die Programmatik und Ideen der Republikaner auch in Gesetze zu bringen, um eine Verbesserung für die Bürger erreichen zu können. Deshalb werde Ryan im Herbst für den Spitzenkandidaten aus New York stimmen. Er räumte zwar ein, dass es auch weiterhin Differenzen zwischen ihm und Trump gebe, die Gemeinsamkeiten würden aber überwiegen.

McConnell sorgt sich und zieht historischen Vergleich


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Mitch McConnell
Auch der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, sicherte Trump schon seit längerer Zeit seine Unterstützung zu. Gegenüber CNN äußerte McConnell jedoch auch die Sorge, dass sich das Verhältnis zwischen Republikanern und Hispanics angesichts Trumps scharfer Rhetorik im Vorwahlkampf verschlechtern könnte. McConnell zog dabei einen historischen Vergleich. Im Jahr 1964 war es der republikanische Präsidentschaftskandidat Barry Goldwater, der mit einem polarisierenden Wahlkampf, wider den Willen der Parteiführung Spitzenkandidat wurde und die afro-amerikanischen Wähler in die Arme der Demokraten trieb. Die Grand Old Party verlor deutlich, der Demokrat Lyndon B. Johnson holte eine große Mehrheit der Wahlmännerstimmen.

2016 könnten es nun die Hispanics sein, die in einigen Swing States eine entscheidende Rolle einnehmen könnten. Die ohnehin mit lateinamerikanischen Gruppen gut vernetzte Hillary Clinton könnte hier einen deutlichen Vorteil gegenüber Trump haben. Zudem wählten bereits 2012 etwa 70% der Latinos den Demokraten Barack Obama.

Von den Protagonisten der Vorwahlen sind nun lediglich noch Ted Cruz und Jeb Bush übrig, die sich klar gegen Trump positionieren. Wegen auch tiefgreifender persönlicher Differenzen dürfte sich daran wohl auch wenig ändern.

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