Montag, 7. November 2016

Entwarnung für Clinton: FBI will weiter keine Anklage wegen E-Mail-Affäre

Hillary Clinton
Hillary Clinton kann wieder aufatmen
Als FBI-Chef James Comey vor gut einer Woche verkündete, dass das FBI wieder neue Ermittlungen zu Clintons E-Mails vornehme, war dies ein schwerer Schlag ins Kontor der demokratischen Wahlkämpfer. So kurz vor der Wahl erneut ins Visier des FBI zu geraten, war denkbar ungünstig und auch ungewöhnlich. So schlecht das Timing für Clinton auch war, so erleichternd und befreiend dürfte nun die heutige Mitteilung des FBI gewesen sein, dass die Ermittlungen keine Hinweise auf ein kriminelles Verhalten Hillary Clintons ergeben haben. Demnach verändere das FBI auch nicht seine Haltung aus dem Sommer, wonach es keine Anklage geben sollte.

Diese Entscheidung des FBI, zwei Tage vor der Wahl, könnte Clinton nochmal Rückenwind geben. Diejenigen, die aufgrund der neuerlichen Ermittlungen zögerten, Clinton zu unterstützen, dürften es nun leichter haben, ihre Stimme der Demokratin zu geben. Und dennoch bleibt ein gewisser Schaden für Clintons Wahlkampf bestehen. Auch wenn der möglicherweise letzte Eindruck vor dem Wahltag zu ihren Gunsten ausfällt, beherrschten die kritischen Schlagzeilen um Clintons E-Mail-Affären die öffentliche Berichterstattung der letzten Woche. Dadurch rückte ihr Herausforderer Donald Trump etwas aus dem negativen Rampenlicht. Dass es ihr in den Umfragen geschadet hat, war nicht zu übersehen. Das dürfte allerdings weniger entscheidend sein, da es sich ja nur um Momentaufnahmen handelt und der relevante Wahltag erst noch ansteht. Lediglich auf die Early Voters, also Wählerinnen und Wähler, die bereits ihre Stimme vorab abgegeben haben, könnte dies zählbare Auswirkungen gehabt haben.

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FBI-Direktor James Comey
Insgesamt ist aber in Hinblick auf die FBI-Ermittlungen auch festzuhalten, dass die Tatsache als solche vermutlich gar nicht so entscheidend sein dürfte. Jene die wirklich ein Problem mit Clintons E-Mail-Nutzung haben, dürften sich schon längst von der Demokratin abgewandt haben. Andere, die das als nicht sonderlich wichtig einstufen, werden sich deswegen ohnehin nicht gegen Clinton entscheiden. Erst recht nicht, wenn am Ende feststeht, dass Clinton nichts Strafbares vorzuwerfen ist. Wäre das FBI zu einer anderen Entscheidung gekommen, wäre dies für Clinton fatal gewesen. Aber so ist der Start in einen guten letzten Wahlkampftag für die Demokratin geebnet. 

2 Kommentare:

  1. Vor drei Wochen haben die Haushohe Führung von Clinton für sie zu den Problem geführt,
    dass einige nicht zur Wahl gehen, weil sie eh davon ausgehen das sie gewinnt.
    Zumindest dieses Problem ist Clinton jetzt los.

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  2. Ja, die Demokraten, die Clinton haben wollen oder jene, die zumindest Trump verhindern wollen, sind nun aufgerufen, auch tatsächlich ihre Stimme abzugeben. Ein Mobilisierungsproblem aufgrund eines möglicherweise schon entschiedenen Rennens sollte es nicht mehr geben. Auf der anderen Seite dürfte es ähnlich aussehen. Wäre Trump chancenlos abgeschlagen, hätte er möglicherweise mit einem solchen Problem zu kämpfen gehabt.

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