Über 63 Mio US-Amerikaner haben bereits im Rahmen des Early Votings ihre Stimme für die Präsidentschaftswahl abgegeben. Je nach den Regularien der Bundesstaaten können Stimmen entweder per Briefwahl (Absentee ballots) oder persönlich (early in-person) in Wahllokalen oder in Ballot Drop Boxes abgegeben werden.
Es ist kaum möglich, sinnvolle Rückschlüsse aus den Zahlen zu ziehen, die aus den einzelnen Bundesstaaten gemeldet werden. Es ist klar, dass die Republikaner verglichen mit 2020 ihren Anteil am Early Voting deutlich erhöht haben, da Donald Trump anders als bei dessen Niederlage vor vier Jahren dieses Mal seine Anhänger dazu motiviert, ihn auch schon vor dem 5. November zu wählen.
Ansonsten ist aber nicht bekannt, für wen bislang abgestimmt wurde und wie sich der Anteil der Unabhängigen verteilt. Auch ist nicht bekannt, wie viele Wähler noch am 5. November zur Wahl zu gehen.
Für den voraussichtlich wichtigsten Bundesstaat Pennsylvania haben ich kurz nach Beginn des Early Votings und nun nochmal zum Ende die Zahlen verglichen. Die Ergebnisse findet Ihr am Ende des Posts.
Wer sind die Neuwähler in Pennsylvania und Arizona?
Trotz der vielen Spekulationsmöglichkeiten rund um das Early Voting, gibt es aber auch ein paar faktische Werte, aus denen sich dann doch ein paar interessante Informationen herauslesen lassen.
Konkret geht es um die Anzahl der Neuwähler, bzw. jener, die zumindest 2020 nicht an der Präsidentschaftswahl teilgenommen haben. John Lapinski und Josh Clinton haben für NBC News diese Daten analysiert.
Donald Trump verlor 2020 Pennsylvania mit gut 80.000 Stimmen Rückstand. Allein in Rahmen des Early Votings 2024 sind bereits über 100.000 Neuwähler dabei. Diese Gruppe wird logischerweise am 5. November nochmal ansteigen und kann bei einem knappen Wahlausgang entscheidend sein.
In einigen Swing States, darunter auch Pennsylvania, ist die Parteiregistrierung der Wähler bekannt. Auch wenn nicht zu 100 % Demokraten auch Kamala Harris oder Republikaner auch Donald Trump wählen, so ist die Bindung schon mit teils über 90 % stark ausgeprägt. Und gerade bei Neuwählern, die sich in den letzten Tagen erst neu registriert haben, ist anzunehmen, dass ihre Entscheidung, für wen sie sich registriert haben auch mit der Wahlentscheidung übereinstimmt.
Daher kann ein genauerer Blick auf diese Neuwähler von Interesse sein. Bei etwa 105.000 Neuwählern in Pennsylvania sind ca. 34.000 weibliche Demokraten, 21.500 männliche Demokraten, 17.000 männliche Republikaner, 16.500 weibliche Republikaner, und jeweils 8.000 männliche und weibliche Unabhängige.
In Prozentpunkten: Ca. 56 % weiblich und 44 % männlich und ca. 53 % Demokraten, 32 % Republikaner und 15 % Unabhängige.
Die o.g. Analyse wurde auch in Arizona vorgenommen, einem weiteren Swing State. Hier zeigt sich ein anderes Bild zu dem aus Pennsylvania. In Arizona sind es etwa 20.000 männliche Republikaner, 17.000 weibliche Republikaner, 14.000 weibliche Demokraten, 11.000 männliche Demokraten, 16.000 männliche Unabhängige und 15.000 weibliche Unabhängige.
In Prozentpunkten: Bei fast 50/50 Geschlechteraufteilung, ca. 40 % Republikaner, 33 % Unabhängige und 27 % Demokraten.
Moin, der Wahlprognostiker Allan Lichtman mit seinen Thesen und 9 von 10 richtigen Prognosen ist dir bekannt?
AntwortenLöschenMoin, ja Lichtman ist mir bekannt. Ich bin die Keys auch durchgegangen, finde aber, dass man bei ein bis zwei Bewertungen auch unterschiedlicher Meinung sein kann.
AntwortenLöschenVielen Dank für die Zahlen. Würdest du daraus eher eine positivere Prognose für Harris oder für Trump ableiten?
AntwortenLöschenAus den Zahlen des Early Votings würde ich nicht zu viel ableiten, da es viel zu spekulativ ist. Für Trump ist es aber sicherlich gut, dass seine neue Linie, die eigenen Anhänger auch schon im Rahmen des Early Votings abstimmen zu lassen, offenbar aufgeht. Am Ende hat zwar jeder nur eine Stimme, aber es kann bis zum Wahltag immer noch etwas dazwischen kommen, so dass jede Stimme aus dem eigenen Lager, die schon abgegeben wurde, eine gut Nachricht ist.
AntwortenLöschenEtwas interessanter finde ich dagegen die Neuwähleraufteilung. Hier kann Kamala Harris mit dem Ergebnis in Pennsylvania bislang sicher zufrieden sein. Ich denke, dass sie auch weiterhin im Wahlkampffinale insbesondere weibliche Wählerinnen ansprechen wird. Für Arizona sind die Neuwählerdaten etwas zurückhaltender zu betrachten. Zwar sieht es hier für Trump besser aus, die Anzahl der Unabhängigen ist aber so groß, dass es bei der Bewertung, wer bei den Neuwählern besser abschneidet, maßgeblich auf sie ankommen wird.
Zusammengefasst können für beide Seite positive Dinge herausgelesen werden. Passt also zu dem komplett offenen Rennen.
Hi Thomas, wie verfolgst du den die Wahl? Über welche Kanäle? Hast du Tipps? Und vielen Dank für deine Seite. Die wird echt immer (noch) besser.
AntwortenLöschenHallo Rüdiger, ich beziehe die Zahlen aus verschiedenen Quellen der großen Sender ABC News und CNN, dem Onlineangebot der New York Times sowie den Internetauftritten der Wahlleitungen in den einzelnen Bundesstaaten und im weiteren Verlauf der Auszählungen auch der relevanten Counties, aus denen noch entscheidende Ergebnisse zu erwarten sind. Alle Infos zusammengefasst pflege ich dann in meinen Liveblog ein. Darüber hinaus blicke ich auch immer mal wieder auf die Wahlen zum Senat und Repräsentantenhaus. Mit etwas Glück kann ich dann auch vor dem Wochenende nochmal mit etwas Schlaf rechnen. 2020 war es diesbezüglich schon sehr fordernd.
AntwortenLöschenDanke für die Infos ☺️
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