Sonntag, 7. Februar 2016

TV-Debatte: Chris Christie führt den Aufstand der Gouverneure an - Rubio strauchelt

Wenige Tage vor dem New Hampshire Primary kamen die republikanischen Kandidaten nochmal zur TV-Debatte zusammen. Selten konnte man einen Sieger so einfach ausmachen, wie an diesem Abend. Chris Christie ist ohne Zweifel sein bester Auftritt in diesem Wahlkampf gelungen. Nicht zuletzt weil es ihm gelang, den sonst so eloquenten und gut vorbereiteten Marco Rubio ziemlich blass aussehen zu lassen. Christie warf Rubio vor, mit seinen auswendig gelernten 30-Sekunden Reden kein einziges Problem für niemanden lösen zu können und stellte den Senator aus Florida damit bloß, weil sich dieser drei Mal in gleicher Wortwahl wiederholte und dabei relativ allgemein blieb.
Christie ebnete damit einen Weg für die Gouverneure in dieser Debatte. Die Stimmung im Saal war auf ihrer Seite. John Kasich und Jeb Bush legten gute Auftritte hin und machen damit das Rennen bis zum kommenden Dienstag nochmal richtig spannend. Insbesondere noch unentschlossene und auch den Demokraten nahe stehende Wähler dürften sich von den Auftritten der Establishment-Kandidaten angesprochen gefühlt haben.
Donald Trump wird es gefreut haben, zu sehen, wie der aufstrebende Rubio ins Straucheln kam und sich erst in der zweiten Hälfte der Debatte wieder gefangen hatte. Trump selbst kam nur einmal unter Bedrängnis als er sich ein Wortgefecht mit Jeb Bush über mögliche staatliche Enteignungen im Zusammenhang mit einer Ölpipeline lieferte. Ansonsten lieferte der in den Umfragen zu New Hampshire führende Trump einen gewohnt selbstbewussten Auftritt ab und scheute auch nicht davor zurück, Schlimmeres als Waterboarding einzuführen, wenn es im Kampf gegen den Terrorismus erforderlich ist.
Ben Carson hatte einen guten Moment zu Beginn der Debatte, in dem er Ted Cruz nochmal eine öffentliche Entschuldigung für dessen Wahlkampfteam hinsichtlich des Streits um den Iowa Caucus abringen konnte.
Am Ende des Abends durften dann alle Kandidaten noch ihre mehr oder weniger fachmännischen Tipps zum Ausgang des Super Bowl 50 in der NFL abgeben.
Einen ausführlicheren Bericht gibt es hier wie gewohnt wieder am Abend.

3 Kommentare:

  1. Ich finde es gefährlich wie viele Leute Trump folgen. Wieso gibt es so viele Leute die die Sachen nicht hinterfragen?
    Er hat gestern wieder nur populistische Sachen rausgehauen ohne einen einzigen Lösungsansatz aufzuzeigen. Er verdreht Tatsachen und hängt hinter jede seiner Aussagen "I'm gonna change it and I'm gonna change it quickly". WIE???

    Ich fande Ted Cruz hat ziemlich wenig Redezeit gehabt, trotz seines überraschenden Erfolges in Iowa, aber er ist auch nur ein Donald Trump der weniger im Mittelpunkt steht.

    Ich fande Jeb Bush überraschend sympathisch und rational in dem was er erzählte...auch wenn ich glaube und hoffe, dass die Leute genug vom Bush-Klan haben.

    Die drei Gouverneure kamen meiner Meinung nach auch am besten rüber. Chris Christie hat am besten aufgezeigt, dass er einen Plan hat. Ben Carson wird sich vermutlich in den nächsten Wochen verabschieden. Gestern kam einmal mehr rüber, dass der Posten eine Nummer zu hoch für ihn ist.

    John Kasich wird dann womöglich der nächste sein, wobei ich ihn auch für eine bessere Wahl als Trump, Cruz und Rubio halte.

    Ich bin gespannt was diese Debatte mit Blick auf die Wahlen in NH verändert.

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  2. Ich finde es auch traurig, dass das größte Problem der Welt nicht mal angeschnitten wurde.

    Sind die Republikaner denn wirklich so lobbyistenabhängig, um den Klimawandel zu leugnen?

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  3. Dafür wird das Thema dann in der General Election umso intensiver in den Wahlkampf einfließen. Die Demokraten werden den Klimaschutz auch mit der Arbeitsmarktpolitik verknüpfen. Aktuell ist das Thema bei den Republikanern einfach nicht umstritten genug, um es in den Debatten zu behandeln.

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