Donnerstag, 13. Oktober 2016

Im Bundesstaat Utah bahnt sich eine Sensation an

Utah Sign during RAAM 2015 by D Ramey Logan
by Ramey Logan
Der Bundesstaat Utah mit sechs Wahlmännerstimmen ist eine Hochburg der Republikaner. Seit 52 Jahren hat hier kein GOP-Kandidat mehr verloren. In diesem Jahr allerdings könnte sich eine große Überraschung andeuten. Grund dafür ist nicht etwa die Stärke Hillary Clintons, sondern die Kandidatur des unabhängigen Republikaners Evan McMullin.
Der Mormone tritt u. A. in Utah an, um eine konservative Alternative zu den beiden Spitzenkandidaten zu anzubieten. Offenbar mit zunehmenden Erfolg: Eine aktuelle Umfrage von Y2 Analytics für den Bundesstaat Utah sieht McMullin bei 22%. Donald Trump und Hillary Clinton liegen jeweils bei 26%, Gary Johnson kommt auf 14%. Würde McMullin nicht antreten, hätte Trump eine klare Mehrheit in Utah.
Weitere Umfragen, die allerdings schon mehrere Wochen alt sind, sahren Trump noch mit einem stabilen Vorsprung von rund 10% vor Clinton.

Die sechs Wahlmänerstimmen aus dem Mormonenstaat waren für Trump fest eingeplant. Schwierigkeiten deuteten sich aber bereits in den Vorwahlen an. Hier kam Ted Cruz auf fast 70% der Stimmen. Trump dagegen landete noch hinter John Kasich nur auf Platz 3.
Auch Hillary Clinton hat relativ wenig Rückhalt in Utah. In den Vorwahlen erreichte ihr innerparteiliche Rivale Bernie Sanders fast 80% der Stimmen.

In Utah deuten sich also drei mögliche realistische Ausgänge an. 1. Donald Trump gewinnt trotz massiver Konkurrenz. 2. Hillary Clinton gewinnt als erste Demokratin seit einem halben Jahrhundert mit weniger als ein Drittel der Stimmen. 3. Evan McMullin gelingt die Sensation und gewinnt als unbhängiger Kandidat sechs Wahlmännerstimmen für das Electoral College.
Weitere Infos zum Bundesstaat Utah findet Ihr hier.

Evan McMullin war 10 Jahre lang CIA-Agent, war als mormonischer Missionar in Brasilien, ist politisch aber weitgehend unbekannt. Da er seine Kandidatur erst recht spät verkündet hat, konnte er auch nicht mehr in allen Bundesstaaten antreten, weshalb er auch nicht überall als republikanische Alternative wählbar ist.

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