Drei Meilensteine der Präsidentschaft Trumps sollten und sollen in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit auf den Weg gebracht werden. Die Reform der Gesundheitsversorgung und damit verbunden eine weitgehende Abschaffung von Obamacare, verschärfte Einreisebestimmungen und die Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt durch den Abbau bürokratischer Hürden, etwa beim Klimaschutz sind hierbei anzuführen. Der Präsident ging in diesen Bereichen mit Tatendrang zur Sache, wurde jedoch auf verschiedene Weisen ausgebremst. Die Klagen und Gerichtsentscheide zu seinen Dekreten und insbesondere das vorläufige Scheitern seiner Gesundheitsreform kratzt an seinem selbst auferlegten Image als Pragmatiker und großen Verhandler. Dies und die Ermittlungen des FBI zu möglichen Verbindungen von Trumps Wahlkampfteam zu Vertretern der russischen Regierung und deren Umfeld führten auch zu einem Absinken der Zufriedenheitswerte mit dem Präsidenten.
Donald Trump befindet sich praktisch mit der Amtsübernahme bislang durchgehend im Minusbereich. Aktuell sind rund 53% der Amerikaner mit seiner Arbeit unzufrieden, während gut 41% zufrieden sind. Die Differenz von rund - 12 % stieg zuletzt tendenziell an. Die folgende Tabelle zeigt die Umfragewerte in Prozent aus den vergangenen zwei Wochen.
Trump Job Approval
|
Approve
|
Disapprove
|
Differenz
|
Durchschnitt
|
41,4
|
53,0
|
-
11,6
|
Gallup
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38
|
57
|
- 19
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Rasmussen Reports
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44
|
56
|
- 12
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PPP
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40
|
53
|
- 13
|
Economist
|
45
|
50
|
- 5
|
CBS News
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40
|
52
|
- 12
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Reuters
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44
|
49
|
- 5
|
Quinnipiac
|
37
|
56
|
- 19
|
FOX News
|
43
|
51
|
- 8
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Zur besseren Einordnung der Werte lohnt sich ein Vergleich mit Trumps Vorgänger Obama. Dieser hatte zu Beginn und zum Ende seiner Gesamtamtszeit die besten Werte.
Obama Job Approval
Ungefährer Verlauf der durchschnittlichen Umfragewerte (Quelle: realclearpolitics.com) 2009-2017 |
Als Barack Obama im Januar 2009 das Amt antrat, wurde er so positiv gesehen, wie später nie wieder. Deutlich über 60 % bewerteten Obama positiv, nur 20 % negativ. Eine Maximaldifferenz von ca. + 44 % waren wohl die Vorschusslorbeeren, die der Demokrat zu Beginn seiner Amtszeit erhielt.
Innerhalb eines Jahres nahm die Zufriedenheit mit dem Präsidenten Obama kontinuierlich und deutlich ab. Im ersten Quartal 2010 war erstmals eine Mehrheit der Amerikaner mit Obamas Arbeit unzufrieden. Die positiven wie negativen Werte lagen in dieser Zeit bei etwa 45-48 %, die Differenz erreichte den Nullpunkt.
Bis Mitte 2013 wechselte die Stimmung immer mal wieder, wobei die Spitzen der Unzufriedenheit (53% bei einer Differenz von -10 %) zu Beginn des Herbstes 2011 und der Zufriedenheit (54% bei einer Differenz von + 12%) Ende des Jahres 2012 lagen.
Ab dem Sommer 2013 erhielt Obama nur noch eine mehrheitlich negative Bewertung, die erst wieder im Laufe der Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl 2016 einen Wendepunkt fand. In einer Zeit, in dem zunehemend klar wurde, dass Donald Trump gegen Hillary Clinton antreten würde, verbesserten sich Obamas Werte. Einen direkten Zusammenhang möchte ich dabei aber nicht unterstellen. Vielmehr könnte es Obamas unkonventionelle Art Probleme anzusprechen gewesen sein, die die Zustimmung zum Ende seiner Amtszeit nochmal steigen ließ.
Bei der Amtsübergabe im Januar 2017 waren 57 % mit Obamas Arbeit zufrieden, 39 % unzufrieden, Differenz: + 18 %.
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