Zum einen liegt das daran, dass in allen 435 Kongresswahlbezirken (Districts) der USA neu gewählt wird, zum anderen liegen für viele dieser Districts gar keine aktuellen repräsentativen Umfragewerte vor. Dazu kommt auch noch eine relativ große Unsicherheit in Bezug auf die Höhe der Wahlbeteiligung.
Aus diesen Gründen möchte ich Euch bei der Prognose zur Wahl des Repräsentantenhauses einen Überblick über verschiedene Gesamtberechnungen unterschiedlicher Quellen anbieten.
Anders als bei der Präsidentschaftswahl oder der Wahl zum US-Senat gehe ich hier zunächst nicht auf einzelnen Districts ein. Sollte dies vor der Wahl dennoch sinnvoll möglich und geboten sein, werde ich dazu berichten.
Die folgende Übersicht stellt die aktuellen Prognosen, Stand 05.11., verschiedener Quellen zu den Halbzeitwahlen 2018 in den USA dar. Die Übersicht wird täglich aktualisiert.
218 Sitze sind für eine Mehrheit im US-Repräsentantenhaus erforderlich; dargestellt durch die schwarze vertikale Linie.
Stand: 05.11.2018
218 Sitze sind für eine Mehrheit im US-Repräsentantenhaus erforderlich; dargestellt durch die schwarze vertikale Linie.
Stand: 05.11.2018
Die Zahl dieser sicheren oder wahrscheinlichen Sitze für die Demokraten schwankt zwischen 202 und 216.
Die Anzahl der sicheren oder wahrscheinlichen Sitze für die Republikaner liegt etwa zwischen 194 und 205.
Bei 14-39 Sitzen gilt der Ausgang als völlig offen. Fast alle dieser offenen Sitze werden aktuell von den Republikanern gehalten.
Die Anzahl der sicheren oder wahrscheinlichen Sitze für die Republikaner liegt etwa zwischen 194 und 205.
Bei 14-39 Sitzen gilt der Ausgang als völlig offen. Fast alle dieser offenen Sitze werden aktuell von den Republikanern gehalten.
Im aktuellen Repräsentantenhaus haben die Republikaner 235 und die Demokraten 193 Sitze. Die übrigen 7 Sitze sind vakant. Tendenziell scheinen die Demokraten bei den diesjährigen Midterm Elections also mehr Sitze zu gewinnen, als es noch 2016 der Fall war.
Veraltet:Um nun eine etwas genauere Vorhersage auf Basis der o. g. Berechnungen und Umfragen zu erstellen, lohnt sich ein Blick auf die Sitze, die nach diesen Prognosen wechseln könnten:
Mit einem District in Pennsylvania geht ein bislang demokratischer Sitz zu den Republikanern. Bei zwei weiteren demokratischen Sitzen aus Minnesota wird ein offenes Rennen vorhergesagt.
Demgegenüber stehen etwa 14 republikanische Sitze (4x Pennsylvania, 2x New Jersey, je 1x Iowa, Virginia, Colorado, Florida, Minnesota, North Carolina, Arizona und Kalifornien), die 2018 zu den Demokraten wechseln könnten.
Wendet man dieses Verhältnis nun auch auf die noch offenen Sitze an, zur Erinnerung es sind fast alles republikanische Sitze, wäre eine Mehrheit der Demokraten wahrscheinlich.
Diese Annahme kann auch auf den allgemeinen Umfragen "Generic Congressional Vote" gestützt werden. Vor den Kongresswahlen 2016 lagen die Demokraten hier 0,6 % vorne. Im Endergebnis gewannen die Republikaner mit 1,1% Vorsprung. Das Verhältnis der Sitze spiegelte jedoch noch ein deutlicheres Ergebnis für die Republikaner wider, was z. B. auch an den Zuschnitten der Wahlbezirke liegt.
In diesem Jahr liegen die Demokraten beim "Generic Congressional Vote" deutlicher vorne. Der Vorsprung beträgt hier aktuell rund 7 %. Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der jüngsten Umfragen.
Stand: 05.11.2018
Es kann angenommen werden, dass bei Eintritt eines solchen Ergebnisses die sich aktuell abzeichnende Tendenz bestätigt und in Teilen bei den noch offenen Sitzen fortsetzt. Aber natürlich hängt es maßgeblich davon ab, wie sich die hier prognostizierten rund 7 % Stimmenvorsprung auf die einzelnen Districts verteilen. Den Demokraten ist nicht geholfen, wenn sie ihren Vorsprung in den eigenen Hochburgen deutlich ausbauen, bei den knappen Rennen aber stagnieren.
Die Mehrheit der politischen Beobachter rechnet eher mit einem Mehrheitswechsel im Repräsentantenhaus. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass die Basis für diese Einschätzungen Umfragen sind, die teilweise kombiniert mit Ergebnissen früherer Wahlen eine entsprechende Prognose zulassen. In den letzten Wochen können aber noch starke politische Stimmungsschwankungen zu nicht unwesentlichen Veränderungen führen. Gelingt es Donald Trump und den Republikanern in den verbleibenden Wochen ihre Wählerinnen und Wähler besonders stark zu mobilisieren, ist eine Verteidigung der Mehrheit nicht ausgeschlossen. Gerade stark polarisierende Themen, wie die aktuelle Diskussion um die Besetzung des Supreme Courts oder auch zahlreiche Erfolgsmeldungen aus dem Weißen Haus, können hier noch etwas bewirken.
Auch bei den Demokraten wird es weniger darum gehen, politische Überzeugungsarbeit zu leisten. Vielmehr müssen sie ihr eigenes Wählerpotenzial ausschöpfen. Die besten Umfragewerte helfen nicht, wenn sie am Tag der Wahl nicht in Stimmen umgesetzt werden.
Veraltet:
Diese Annahme kann auch auf den allgemeinen Umfragen "Generic Congressional Vote" gestützt werden. Vor den Kongresswahlen 2016 lagen die Demokraten hier 0,6 % vorne. Im Endergebnis gewannen die Republikaner mit 1,1% Vorsprung. Das Verhältnis der Sitze spiegelte jedoch noch ein deutlicheres Ergebnis für die Republikaner wider, was z. B. auch an den Zuschnitten der Wahlbezirke liegt.
In diesem Jahr liegen die Demokraten beim "Generic Congressional Vote" deutlicher vorne. Der Vorsprung beträgt hier aktuell rund 7 %. Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der jüngsten Umfragen.
Stand: 05.11.2018
Quelle
der Umfrage
|
Enddatum
der Befragung
|
Republikaner
|
Demokraten
|
Differenz
|
Durchschnitt
|
29.10.-03.10.
|
42,9 %
|
50,0 %
|
+7,1
%
|
Economist
|
30.10.
|
42
|
47
|
+5
|
NPR
|
29.10.
|
43
|
52
|
+9
|
Reuters
|
30.10.
|
42
|
49
|
+7
|
CNN
|
03.11.
|
42
|
55
|
+13
|
IBD TIPP
|
03.11.
|
41
|
50
|
+9
|
Rasmussen
|
01.11.
|
46
|
45
|
+1
|
NBC News
|
03.11.
|
43
|
50
|
+7
|
ABC News
|
01.11.
|
44
|
52
|
+8
|
Die Mehrheit der politischen Beobachter rechnet eher mit einem Mehrheitswechsel im Repräsentantenhaus. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass die Basis für diese Einschätzungen Umfragen sind, die teilweise kombiniert mit Ergebnissen früherer Wahlen eine entsprechende Prognose zulassen. In den letzten Wochen können aber noch starke politische Stimmungsschwankungen zu nicht unwesentlichen Veränderungen führen. Gelingt es Donald Trump und den Republikanern in den verbleibenden Wochen ihre Wählerinnen und Wähler besonders stark zu mobilisieren, ist eine Verteidigung der Mehrheit nicht ausgeschlossen. Gerade stark polarisierende Themen, wie die aktuelle Diskussion um die Besetzung des Supreme Courts oder auch zahlreiche Erfolgsmeldungen aus dem Weißen Haus, können hier noch etwas bewirken.
Auch bei den Demokraten wird es weniger darum gehen, politische Überzeugungsarbeit zu leisten. Vielmehr müssen sie ihr eigenes Wählerpotenzial ausschöpfen. Die besten Umfragewerte helfen nicht, wenn sie am Tag der Wahl nicht in Stimmen umgesetzt werden.
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