Samstag, 19. Oktober 2019

Hillary Clinton kritisiert: Tulsi Gabbard und Jill Stein als Marionetten Russlands

Extracted version
Tulsi Gabbard, by Gage Skidmore 
Hillary Clinton (24552140701).jpg
Hillary Clinton, by Gage Skidmore 

KORREKTUR, 31.10.2019: Das Interview mit Hillary Clinton wurden auch von mir an einer wesentlichen Stelle fehlinterpretiert. Tatsächlich sprach Hillary Clinton davon, dass die Republikaner versuchen wollten, eine Dritt-Partei-Kandidatur zu provozieren, nicht Russland. Die weiteren Ausführungen und Vergleiche beziehen sich dann aber tatsächlich auf Russland.


Ursprünglicher Artikel:

Allzu häufig hat sich Hillary Clinton bislang noch nicht in den laufenden Vorwahlkampf der Demokraten eingeschaltet. Nun hat sie im Rahmen des Podcast-Interviews Campaign HQ mit David Plouffe die Vermutung geäußert, dass eine aktuelle Kandidatin der Vorwahlen der Demokraten möglicherweise von Russland instrumentalisiert würde. Einen konkreten Namen nannte sie nicht, aber es ist klar, wer gemeint ist. Nach Darstellung Clintons könnte Russland Tulsi Gabbard zu einer unabhängigen Kandidatur bewegen, um so die Chancen von demokratischen Bewerbern in wichtigen Bundesstaaten zu schmälern. Putins Ziel dabei sei die Wiederwahl Donald Trumps. Hillary Clinton hatte bereits mit Blick auf die US-Wahl 2016 einen ähnlichen Vorwurf in Richtung der aussichtslosen Präsidentschaftskandidatin der Grünen in den USA, Jill Stein, geäußert.

Clinton sagte nun: "Ich mache keine Vorhersagen, aber ich glaube, sie haben ein Auge auf jemanden, die aktuell an den Vorwahlen der Demokraten teilnimmt und die sie als Dritt-Partei-Kandidatin aufbauen wollen. Sie ist die Favoritin der Russen. Sie haben bisher eine Reihe von Websites und Bots und andere Wege, um sie zu unterstützen." Konkrete Beweise für ihre Vermutungen präsentierte Clinton nicht, verweist aber darauf, dass viele russische Nachrichten- und Propagandaseiten häufig über Gabbards Wahlkampf berichteten.


Scharfe Reaktion von Gabbard


Die Art und Sprache der Reaktion Tulsi Gabbards war äußerst scharf und emotional. Via Twitter bezeichnete sie Clinton als "Königin der Kriegstreiber, Verkörperung der Korruption und Personifizierung der Fäule, die die Demokratische Partei befallen hat." Gabbard führt weiter aus, dass mit Beginn ihrer Kampagne versucht worden sei, ihr Ansehen zu zerstören. Nun wisse Gabbard, dass Hillary Clinton dahinter stecke.



Clintons Sprecher Nick Merrill fasste die Reaktion Gabbards als Beleg für die Behauptung Clintons auf. Eine Sprache voller Spaltung und Verschwörungstheorien seien der beste Beweis dafür.

Tulsi Gabbards Positionen, insbesondere in der Außenpolitik, sind auch in Reihen der Demokraten kontrovers diskutiert worden. Ihre grundsätzliche und kritische Haltung gegenüber der US-Außenpolitik wurde jüngst auch in der TV-Debatte deutlich, als sie sich mit Pete Buttigieg über Ursache und Wirkung der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien stritt. Gabbard vertritt die Ansicht, dass die USA für die Eskalation verantwortlich seien, Allerdings nicht, wie viele andere annehmen, wegen des von Trump angeordneten Rückzugs, sondern wegen der US-Militärpräsenz in Syrien allgemein.

Gabbard geriet bereits Anfang des Jahres in die Schlagzeilen, als sie sagte, dass der syrische Machthaber Assad nicht der Feind der USA sei. Gabbard hatte zwei Jahre zuvor Assad auch persönlich getroffen. Assad wird von Russland im Syrienkonflikt unterstützt.


Unterstützung für Gabbard von Williamson und Jill Stein


Unterstützung erhielt Gabbard dagegen von ihrer Mitbewerberin Marianne Williamson, die das Establishment der Demokraten für ihren Umgang mit Frauen, die nicht auf Parteilinie seien, kritisierte.


Gabbard und Williamson kommen derzeit laut Umfragen kaum über 1% hinaus. Eine Kandidatur als unabhängige Kandidatin bei der US-Präsidentschaftswahl 2020 schloss Tulsi Gabbard Ende August aus.

Auch Jill Stein äußerte sich in einem Interview mit Michael Smerconish auf CNN zum Vorwurf Clintons, sie sei eine Art russische Spionin. Sie bezeichnete diese Darstellung als verrückt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen