Harris und Walz wollen Bekanntheit steigern
Der Parteitag der Demokraten hat aber anders als bei den Republikanern noch eine andere Funktion. Trump nutzte den Parteitag, um die Nominierung von JD Vance zu verkünden. Bei den Demokraten gibt es eigentlich keine Fragezeichen, die in diesen Tagen aufgelöst werden sollen. Für Kamala Harris und Tim Walz geht es aber insbesondere darum, sich auf großer Bühne einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Walz schon gar nicht, aber selbst die Vizepräsidentin erreicht landesweit nicht die Bekanntheitswerte wie Trump oder Biden. Harris hat zudem auch die Gelegenheit, unkritisch ohne Widerspruch ihre politischen Positionen zu erklären.
Proteste gegen Gaza-Politik
Widerspruch gibt es allerdings mindestens außerhalb der Veranstaltungsarena bei einem Thema. Der Israel-Gaza-Konflikt trübt die ausgelassene und optimistische Stimmung bei den Demokraten. Teile des linken Flügels und auch pro-palästinensische Gruppen außerhalb der Partei haben ihren Protest in Chicago angekündigt. Sie fordern von der Biden-Harris Regierung eine klarere Haltung gegen Netanjahus Vorgehen im Gazastreifen. Kamala Harris hat hier bislang erklärt, dass sie das Recht Israels auf Selbstverteidigung unterstütze, die Regierung in Israel aber dazu aufgerufen, deutlich mehr Rücksicht auf die zivile Bevölkerung im Gazastreifen zu nehmen. Die US-Regierung hat zudem immer wieder auf ihre Bemühungen verwiesen, für eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln zu pochen.
Dass dieses Thema eine Relevanz für die Wahlchancen von Kamala Harris haben könnte, haben die Vorwahlen gezeigt. Hier hatte Biden in einigen Bundesstaaten relativ viele Stimmen verloren, die "uncommitted" gewählt hatten und dies ausdrücklich mit ihrem Protest zu diesem Thema verknüpften. Führende Köpfe dieser Protestbewegung haben im Vorfeld des Parteitags erklärt, dass sie keinen wesentlichen Unterschied zwischen Biden und Harris in dieser Frage sehen.
Der Zeitplan im Kurzüberblick
Der Ablauf des Parteitags sieht traditionell prominente Rednerinnen und Redner vor, eröffnen wird Chicagos Bürgermeister Brandon Johnson, am Dienstag begrüßt JB Pritzker, Gouverneur von Illinois.
Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Reden und Mottos der vier Tage.
Montag: "For the People" - mit Joe Biden, Jill Biden, Hillary Clinton und James Clyburn
Dienstag: "A Bold Vision for America's Future" mit Barack Obama, Michelle Obama, Doug Emhoff
Mittwoch: "A Fight for Our Freedoms" mit Tim Walz, Bill Clinton, Nancy Pelosi und Pete Buttigieg
Donnerstag: "For Our Future" mit Kamala Harris
Am Montag wird insbesondere die Rede von Joe Biden beobachtet werden. Eigentlich sollte er auf diesem Parteitag zum Spitzenkandidaten nominiert werden. Es kam bekanntlich anders. Er wird nun den Staffelstab an Kamala Harris übergeben.
Am Dienstag findet nochmal die sog. "Roll Call Celebration" statt, bei der die Delegationen der einzelnen Bundesstaaten ihre Stimmen für die Kandidatur verteilen. Dies ist in diesem Jahr aber nur eine inoffizielle Show, da der formale Akt bereits bei einer Virtual Convention vor rund zwei Wochen stattgefunden hat, um Kamala Harris schnellstmöglich besten Rückenwind zu geben.
Am Mittwoch wird Tim Walz seine Nominierung annehmen.
Am Donnerstag folgt dann der Abschluss mit Kamala Harris, die ihrerseits mit einer Rede ihre Nominierung akzeptieren wird.
J.Biden(1942),H.Clinton(1947), J Clyburn(1940),B.Clinton(1946),N.Pelosi(1940)...ganz schön viele der alten Garde.
AntwortenLöschenJa, genau, an solchen Parteitagen treten meistens auch Prominente aus den früheren Jahrzehnten auf. Aber die Auflistung war auch nur ein sehr kleiner Auszug der Rednerlisten. Deutlich jüngere Demokraten sind natürlich auch dabei. Gestern waren es z. B. Andy Beshear, Alexandria Ocasio Cortez und Raphael Warnock und noch weitere. Die Rednerlisten werden immer morgens (nach deutscher Zeit am frühen Nachmittag) veröffentlicht. Das Hauptprogramm beginnt nach deutscher Zeit gegen Mitternacht. Unter dem folgenden Link findest Du weitere Details: https://demconvention.com/schedule/
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