Montag, 14. Oktober 2019

Sanders nach Herzinfarkt zurück auf der Bühne

Vierte TV-Debatte der Demokraten


Die vierte TV-Debatte der Demokraten steht an. In Westerville, Ohio diskutieren in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch alle Kandidatinnen und Kandidaten, die sich gem. der Regeln des DNC für die TV-Debatte qualifiziert haben.

Dabei sind: Joe Biden, Elizabeth Warren, Bernie Sanders, Pete Buttigieg, Kamala Harris, Andrew Yang, Cory Booker, Beto O'Rourke, Amy Klobuchar, Julian Castro, Tom Steyer und Tulsi Gabbard.
Die Veranstaltung wird von CNN und der New York Times organisiert.


Bernie Sanders gibt Comeback im Wahlkampf


Er liegt in den Umfragen deutlich nur noch auf Platz 3, dennoch dürfte Bernie Sanders zunächst im Mittelpunkt des Abends stehen. Es liegen persönlich schwere Wochen hinter Sanders. Er musste sich zunächst nach einem Herzinfarkt im Krankenhaus behandeln lassen und verkündete daraufhin eine Pause im Wahlkampf. Während der Erholungsphase zuhause in Burlington, Vermont, verstarb Sanders Schwiegertochter nach einer Krebserkrankung.


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Bernie Sanders, by Gage Skidmore

Nun kommt der Senator zurück auf die Bühne und mit ihm viele Fragen seiner Anhänger und der Medien. Für Sanders geht es um enorm viel. Seine Umfragewerte stagnierten bereits vor seiner Auszeit, er musste Elizabeth Warren ziehen lassen. Heute, nach gut zwei Wochen Pause, hat er weiter an Zustimmung verloren und liegt über 11 % hinter Biden und Warren. Und auch in den vier "Early States" Iowa, New Hampshire, Nevada und South Carolina liegt Sanders im Schnitt auf dem dritten Rang.

Nun sind das alles nur Umfragen und es sind noch einige Monate hin bis zum Start der Vorwahlen. Auch die Wahlkampfspenden flossen gewohnt gut für Sanders. Aber es ist auch klar, dass er nun nicht den Anschluss verlieren darf. Damit ist gemeint, dass er keine Anzeichen von Schwäche offenbaren und keine Zweifel an seiner gesundheitlichen Fähigkeit, das Amt des Präsidenten auszuüben, aufkommen lassen darf. Seine Mitbewerber werden ihn nicht mehr angreifen, als in der Sache nötig.
Doch geht es am Dienstag auch darum, welche Wirkung Sanders Auftreten bei den Zuschauern haben wird. Eine angeschlagene Stimme, übermäßiges Schwitzen, ein Verhaspeln in Inhalt und Sprache: vieles, was im Wahlkampf mal vorkommen kann, könnte nun aber das Vertrauen in Sanders Verfassung ins Wanken bringen. Vertrauen, was er bei seinen treuen Anhängern sicher weiter haben wird, aber es geht auch um jene, die zwischen ihm und insbesondere Elizabeth Warren und Joe Biden schwanken. Diese müssten die eigentliche Zielgruppe seiner Wahlkampagne in den kommenden Monaten sein.

Die TV-Debatte am Dienstag wird über knapp drei Stunden gehen. Das ist, salopp gesagt, eine lange Zeit für einen 78-jährigen Kandidaten, der sich von einem Herzinfarkt erholt. Evtl. kommt es ihm zugute, dass mit 12 Kandidaten die Anzahl der Teilnehmer dieses Mal besonders hoch ist. Da gibt es schon zwangsläufig Gelegenheiten zum Ausruhen. 


Tom Steyer mit erstem Auftritt bei TV-Debatte


Neben Sanders und dem Spitzenduo Biden und Warren, lohnt sich auch ein Blick auf einen Newcomer auf der Bühne. Tom Steyer wird erstmals gemeinsam mit seinen Mitbewerbern um die Wählergunst buhlen.
Steyers Umfragewerte in den Early States liegen etwa zwischen 2,5-3,5 %. Er belegt dort damit die Plätze 6 bis 7. Steyer ist es mit seinem Wahlkampf innerhalb kürzester Zeit gelungen, in Iowa, New Hampshire, Nevada und South Carolina Kandidaten wie Beto O'Rourke, Cory Booker oder Andrew Yang hinter sich zu lassen.


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Tom Steyer, by Gage Skidmore

Bundesweit kommt der Milliardär allerdings nur auf rund 1%. Das soll sich mit seinem ersten Auftritt bei einer TV-Debatte der Demokraten ändern. Tom Steyer hat sich auch schon bereits für die fünfte TV-Debatte am 20. November qualifiziert. Das steht z. B. bei Beto O'Rourke, Amy Klobuchar und Julian Castro noch aus.
Steyer hat im dritten Quartal etwa 2 Mio US-Dollar Wahlkampfspenden erhalten, ein Wert, der mit steigender Popularität sicherlich auch noch ausgebaut werden könnte und sollte.
Steyers Schwerpunkte im Wahlkampf lagen bislang im Kampf gegen den Klimawandel und in der Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik. 

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