Mittwoch, 30. März 2016

Eine Woche vor dem Wisconsin Primary: Streit um Trumps Wahlkampfmanager

Knapp eine Woche vor dem Wisconsin Primary ist der republikanische Wahlkampf zumindest in den Medien geprägt von persönlichen Streitigkeiten zwischen den beiden Spitzenkandidaten Trump und Cruz.
Laut neuester Umfrage von Optimus ist bei den Republikanern, wie auch bei den Demokraten, ein Kopf-an-Kopf-Rennen in Wisconsin zu erwarten. Demnach käme Donald Trump auf 31%, John Kasich auf 29% und Ted Cruz auf 27%. Andere Umfragen wiederum sehen den Senator aus Texas vorne. Dieser mögliche enge Wahlausgang ist besonders brisant, da es sich bei Wisconsin um einen Winner-take-All-Staat (state and district) handelt.

Nachdem es in den vergangenen Tagen um einen öffentlichen Streit über Bilder der beiden Ehefrauen der Spitzenkandidaten, Melania Trump und Heidi Cruz ging, stürzten sich die Medien heute auf einen anderen Vorfall. Trumps Wahlkampfmanager ist vorübergehend festgenommen worden, weil er eine Reporterin verletzt haben soll. Corey Lewandowski, der inzwischen wieder freigelassen wurde, soll die Breitbart-Journalistin Michelle Fields derart heftig angefasst haben, dass diese Quetschungen am Arm erlitten haben soll. Dies sei geschehen, als Lewandowski die Reporterin von Donald Trump wegzog. Inzwischen wurde Videomaterial veröffentlicht, das den Vorfall zeigt.




Ted Cruz und John Kasich forderten nach Ansicht der Bilder, dass Trump seinen Wahlkampfmanager feuern sollte. Dies äußerten beide bei dem CNN Town Hall in Milwaukee, Wisconsin. Cruz kritisierte die Kultur Trumps Wahlkampf, die von Beleidigungen und persönlichen Attacken geprägt sei. Hierfür und für tätliche Angriffe auf Pressevertreter sei in der Politik kein Platz.



Der aktuelle Frontrunner der Republikaner aber lehnte eine Entlassung seines Wahlkampfmanagers entschieden ab und verwies darauf, dass der Vorfall völlig überbewertet werde. In der Live-Sendung auf CNN las Trump gegenüber dem Moderator Anderson Cooper aus der Stellungnahme von Michelle Fields vor und versuchte so einen Widerspruch zwischen Videoaufnahmen und Stellungnahme offen zu legen. Demnach habe Lewandowski die Reporterin zwar an dem Arm weggezogen, aber keinesfalls in einer so heftigen Weise, wie es Fields darstellen würde.



Inzwischen zog Ted Cruz auch seine Unterstützung für Donald Trump zurück, für den Fall, dass dieser die Nominierung der Republikaner gewinne. Bislang hatte Cruz stets betont, auch einen Donald Trump zu unterstützen, wenn die Vorwahlen dieses Ergebnis hätten.
Für die Republikaner sind diese Streitigkeiten, die auch durch die großen Medienanstalten dankbar ausgeschlachtet werden, ein weiterer Tiefpunkt. Es ist schwer vorstellbar, dass die Partei einen Kandidaten finden und nominieren wird, ohne entweder einen tiefe Spaltung der Partei zu riskieren oder aber den Willen vieler Wähler zu ignorieren.

Wyoming

Kommende Vorwahlen: Wyoming

Flag of Wyoming.svg
Flagge von Wyoming

In Wyoming leben rund 585.000 Einwohner. Damit ist Wyoming der kleinste Bundesstaat der USA, gemessen an der Bevölkerung. Mit rund 60.000 Einwohnern ist die Hauptstadt Cheyenne auch die größte Stadt des Bundesstaats.

Im "Equality State" (Gleichheitsstaat) haben die Demokraten seit  über 50 Jahren nicht mehr bei einer Präsidentschaftswahl gewinnen können. Wyoming gilt als konservative Hochburg der Republikaner. In Bezug auf den Einfluss von Frauen in der Politik nimmt Wyoming eine Vorreiterrolle ein. Als erstes Gebiet der USA führte Wyoming 1869 das Frauenwahlrecht ein. Der Bundesstaat war später auch der erste, der eine Frau ins landesweite Parlament wählte und auch die erste Gouverneurin der USA stellte. 
Aktueller Gouverneur ist der Republikaner Matt Mead.

In Wyoming leben überwiegend (rund 90%) weiße Amerikaner. Der Bundesstaat ist historisch und kulturell geprägt durch die Rinder- und Schafzucht. Der wirtschaftlich wichtigste Bereich ist aber der Bergbau. Auch der Tourismus hat durch den Yellowstone Nationalpark, der fast komplett in Wyoming liegt einen bedeutenden Einfluss. Im 19. Jahrhundert war Wyoming von intensiven Verteidigungskämpfen verschiedener Indianerstämme betroffen, die sich gegen von Osten vorrückenden Weißen zur Wehr setzten.

Vorwahltermin Republikaner: 14.-16.04. State Convention
Vorwahltermin Demokraten: 09.04. Closed Caucus und 28.05. State Convention

Anzahl der zu vergebenen Delegiertenstimmen:

Demokraten: 18, davon 4 Superdelegierte (proportionale Verteilung + 15% Hürde).
Republikaner: 29, 12 Delegierte wurden bereits im März im Rahmen von County Conventions verteilt. 9 Delegierte entfielen dabei auf Ted Cruz, jeweils ein Delegierter ging an Donald Trump und Marco Rubio, ein weiterer Delegierter ist ungebunden. Die übrigen 17 Delegierten werden Mitte April bei der State Convention verteilt.

Durchschnittliche Umfragen* für 2016 und Ergebnisse vergangener Primaries aus 2012 und 2008:
(Die Anzahl der gewonnen Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag werden nach offizieller Bekanntgabe des Ergebnisses ergänzt und bis dahin mit einem X markiert)

Republikaner: Ergebnis der County und State Conventions


2016
Ergebnis
und
gewonnene Delegierte
Ted Cruz
23 Delegierte
Donald Trump
1 Delegierter
John Kasich
0 Delegierte
2012
Ergebnis
Romney
39%
Santorum
32%
Paul
21%
2008
Ergebnis
Romney
67%
Thompson
25%
Hunter
8%


Demokraten: vorläufiges Ergebnis
(2012 wird nicht mit aufgeführt, da Barack Obama als amtierender Präsident in den meisten Bundesstaaten ohne Gegenkandidat war und letztlich alle Bundesstaaten gewann.)

2016
Ergebnis
und
gewonnene
Delegierte
Bernie Sanders
55,7 %
7
(+0 Superdelegierte)
Hillary Clinton
44,3 %
7
(+4 Superdelegierte)
2008
Ergebnis
Barack Obama
61%
Hillary Clinton
38%

Allgemeine Erklärungen und Erläuterungen zu den Vorwahlen, Caucus, Primary, Delegierte

* Quelle der durchschnittlichen Umfragen: www.realclearpolitics.com
Weitere Quellen: wikipedia,com, thegreenpapers.com

Montag, 28. März 2016

Aktuelle Lage der Demokraten, Stand 28.03.16

Bernie Sanders (19197909424) (cropped)
Bernie Sanders
Hillary Clinton by Gage Skidmore 2.jpg
Hillary Clinton

Bernie Sanders sieht Weg zur Nominierung - mehr als nur Motivation der eigenen Anhänger?


Die drei Erfolge aus Washington, Hawaii und Alaska passen perfekt in die Strategie Bernie Sanders für die Vorwahlen der nächsten gut zwei Monate. Er war für die Caucuses am Wochendende favorisiert und hat mit Ergebnissen von im Schnitt rund 75% die Erwartungen sogar noch übertroffen. Dem Senator gelang es, seinen Rückstand auf Hillary Clinton um 68 Delegierte zu reduzieren und liegt nun bei den sichereren gebundenen Delegierten noch etwa 230 Stimmen zurück. Ergebnisse dieser Art sind es, die die Kampagne des Senators nach vorne treiben sollen. Seine Anhänger dürfen wieder hoffen, seine Wahlkampfstrategen aber wissen genau, dass Sanders auch weiterhin solche große Erfolge einfahren muss, will er Clinton noch abfangen. Sanders kann sich leichte Niederlagen in kleinen Bundesstaaten erlauben, aber in den großen Bundesstaaten muss er kontinuierlich gewinnen, um mit einem Sieg in Kalifornien, wo 475 Delegierten per Vorwahl vergeben werden, Clinton noch zu überholen. In New York und Pennsylvania, wo insgesamt 336 Delegierte zu holen sind, liegt Hillary Clinton in den Umfragen aber doch noch recht deutlich vor dem Senator und vergleichbare Vorwahlen in Ohio, Illinois oder Massachusetts hatte Clinton im März gewonnen. Es bleibt also ein äußerst schwieriger Weg, den Bernie Sanders noch zu bestreiten hat.


Der schwierige 2.Teil des Sanders-Plans: Die Superdelegierten


by DonkeyHotey
Selbst wenn es ihm tatsächlich noch gelingen sollte, Clinton bei den gebundenen Delegierten einzuholen, muss auch noch der zweite Teil seines Plans aufgehen. Er muss noch Hunderte Superdelegierte auf seine Seite ziehen. Insgesamt gibt es 715 Superdelegierte, die sich bis zur Nominierung frei entscheiden können, wem sie ihre Stimme geben werden. Aktuell wird angenommen, dass Clinton etwa 470 Superdelegierte auf ihrer Seite hätte. Für Sanders werden nicht mal 30 Superdelegierte prognostiziert. Etwa 215 können derzeit noch nicht zugeordnet werden. Die vorläufigen  Zuteilungen basieren auf Äußerungen der jeweiligen Superdelegierten, die sie im Laufe der letzten Monate bzw. des letzten Jahres gemacht haben. Hat sich jemand für Hillary Clinton ausgesprochen, in einer Rede, in einem Interview oder auch nur über Twitter oder Facebook, wird diese Person dem Superdelegiertenkonto Clintons zugesprochen. Dabei ist natürlich zu berücksichtigen, dass noch vor 6 Monaten oder früher letztlich nur Hillary Clinton als ernsthafte Kandidaten gesehen wurde. Die Motivation sich gegen die Favoritin und für einen Außenseiter öffentlich zu positionieren, ist daher gering gewesen. Genau hier setzen Sanders Wahlkampfstrategen nun an. Wenn der Senator erstmal Clinton bei den gebundenen Delegierten, die das Ergebnis der Vorwahlen darstellen, überholt hat, werden viele Superdelegierte nochmal ins Grübeln kommen, ob sie tatsächlich die dann unterlegene Clinton unterstützen sollten.


Hillary Clinton & Barack Obama
Clinton und Obama nach den Vorwahlen 2008
2008 ist es Barack Obama gelungen, eine Mehrheit der Superdelegierten weg von Hillary Clinton auf seine eigene Seite zu ziehen. Damals hatte sich Obama aber auch bei den gebundenen Delegierten bis zum Ende einen Vorsprung von etwa 130 Stimmen erarbeitet. Übrigens hatte Obama die Nominierung auch nur durch die 394 Superdelegierten geschafft, die für ihn stimmten (Clinton gewann 286 Supderdel.). Am Ende hatte Obama mit 2156 Stimmen nur 38 Delegiertenstimmen mehr, als die damals erforderliche Marke von 2118.


Sanders muss nun von Wahl zu Wahl denken und Clinton kann Ende April schon einige Matchbälle haben.


Es bleibt Bernie Sanders derzeit nichts anderes übrig, als die Superdelegierten aktuell auszublenden und stattdessen die Grundlage für eine erfolgreiche Nominierung über weitere Siege in den Bundesstaaten zu legen. Die nächsten Gelegenheiten bieten sich den Demokraten am 05.April in Wisconsin (86 Delegierte) und am 09.April in Wyoming (14 Delegierte). Die Entscheidung, ob es ein spannendes Finale in Kalifornien geben wird, könnte dann am 19.April in New York bzw. am 26.April in Pennsylvania, Maryland, Connecticut, Rhode Island und Delaware fallen. Gewinnt Clinton diese Bundesstaaten, ist ihr die Nominierung nicht mehr zu nehmen. Schafft es dagegen Sanders hier eine Mehrheit der Delegierten mitzunehmen, kann es ein offenes Rennen bis zum Ende werden. 

Samstag, 26. März 2016

Ergebnisse zu den Vorwahlen der Demokraten in Washington, Alaska und Hawaii

Sanders siegt klar in Washington, Alaska und Hawaii.



Auszählungs-stand
Hillary Clinton
Bernie Sanders
Washington
101 Delegierte**
100 %
27,1 %
27 (+10)*
72,7 %
74 (+0)*
Alaska
16 Delegierte**
100 %
18,4 %
3 (+0)*
81,6 %
13 (+0)*
Hawaii
25 Delegierte**
100 %
30,0 %
8 (+5)*
69,8 %
17 (+1)*
Delegierte Gesamt
am 26.03.
---
38 (+15)
104 (+1)
*In Klammern: Anzahl der prognostizierten Superdelegierten
**Superdelegierte nicht mit eingerechnet

06:50 Uhr
Weiter Warten auf die Ergebnisse von Hawaii.

22:35 Uhr
Bernie Sanders bestätigt mit eindrucksvollen Siegen die Erwartungshaltungen seiner Anhänger. Der Senator siegt deutlich in den Bundesstaaten Washington und Alaska.
Gegen Mitternacht beginnt der Caucus auf Hawaii.

19:00 Uhr
Die Caucuses der Demokraten in den Bundesstaaten Washington und Alaska haben begonnen. Auf Hawaii wird ab Mitternacht deutscher Zeit abgestimmt. Bernie Sanders wird von vielen Beobachtern heute als Favorit gesehen. Er könnte heute mindestens 30 Delegiertenstimmen auf Clinton aufholen. Aufgrund seines großen Rückstands im Gesamtstand (rund 300 gebundene Delegierte) weiß der Senator aber auch, dass er inzwischen Ergebnisse um die 70% einfahren muss, um Clinton noch abzufangen. Läuft es heute richtig gut für ihn, schafft er es sogar 40 bis 50 Delegierte auf Clinton aufzuholen.
Hillary Clinton könnte dagegen mit Ergebnissen um die 45-50% zeigen, dass sie auch an der Westküste Sanders das Feld nicht einfach überlassen wird. Kommt sie in etwa an diese Werte heran, wird es für den Senator aus Vermont immer unrealistischer, die Aufholjagd noch erfolgreich abschließen zu können. Ich vermute, dass heute das Ausmaß der Wahlbeteiligung für Sanders entscheidend sein könnte. Insbesondere sonst unabhängige Wähler, die in diesem Frühjahr besonders stark an den Vorwahlen teilnehmen, haben Sanders bislang gute Ergebnisse beschert.

Samstag Caucuses der Demokraten in Washington, Alaska und Hawaii

Für Hillary Clinton und Bernie Sanders geht es bei drei Caucuses am heutigen Samstag um insgesamt 142 gebundene Delegierte, die in Washington, Hawaii und Alaska vergeben werden. Besonders aufmerksam blicken die Demokraten auf den Wahlausgang im Bundesstaat Washington, hier werden 101 Delegierte verteilt. Auf Hawaii sind es 25 und in Alaska 16 Delegierte.

Hillary ClintonElection 2016: Bernie Sanders NYC Fundraiser Draws Campaign Supporters Who Are 'Feelin' The Bern'

Der Samstag könnte ein guter Tag für Bernie Sanders werden. Eine verlässliche Vorhersage ist aber schwierig. Für Washington und Hawaii hat es keine Umfragen gegeben. Da der Großraum der Westküstenmetropole Seattle mit etwa der Hälfte aller Einwohner des Bundesstaats Washington als besonders liberal und progressiv gilt, werden Bernie Sanders hier gute Chancen zugemessen.

In Alaska hat es im Januar eine Umfrage gegeben, die Clinton und Sanders unter registrierten Demokraten in etwa gleichauf sah. Allerdings hat Sanders bei Nicht-Parteimitgliedern einen deutlichen Vorsprung vor Clinton gehabt.
Ich rechne damit, dass es Sanders gelingen könnte, ähnlich wie bei den Vorwahlen am vergangenen Dienstag in Utah, Idaho und Arizona den Rückstand auf Clinton bei den Delegierten etwas zu reduzieren. Am Dienstag waren es 21 Delegierte, die Sanders aufgeholt hat. Heute könnten es evtl. rund 30 Delegierte werden, um die sich der Rückstand reduzieren könnte. Insgesamt hat Sanders bei den sicheren gebundenen Delegierten aktuell einen Rückstand auf Clinton von rund 300 Delegierten.

Die Caucuses starten nach deutscher Zeit in:
Washington um 18:00 Uhr
Alaska um 19:00 Uhr
Hawaii um 00:00 Uhr in der Nacht auf Sonntag.
Sobald Ergebnisse veröffentlicht sind, werde ich hier natürlich umgehend berichten.


Donnerstag, 24. März 2016

Republikaner fokussieren sich nun auf Wisconsin

Die republikanischen Präsidentschaftsbewerber können in den nächsten Wochen etwas durchatmen. In knapp zwei Wochen, am 05. April, findet die nächste Vorwahl in Wisconsin statt. Danach vergehen weitere zwei bzw. drei Wochen bis zum Vorwahl-Showdown an der Ostküste. Am 19. April wird im Bundestaat New York gewählt, danach folgen dann am 26. April die Primaries in Pennsylvania, Maryland, Connecticut, Delaware und Rhode Island. Dennoch werden diese Wochen voll mit Wahlkampfterminen sein, der Druck von Woche zu Woche Ergebnisse liefern zu müssen oder diese zu kommentieren, lässt aber erstmal nach.
Governor of Ohio John Kasich at FITN in Nashua, NH by Michael Vadon 02 (cropped).jpg
John Kasich
Donald Trump by Gage Skidmore 4
Donald Trump
US Senator of Texas Ted Cruz at CPAC 2015 by Michael S. Vadon 02 (cropped)
Ted Cruz


Zunächst aber liegt der Fokus auf Wisconsin. Und hier könnte es wieder sehr spannend werden. Laut einer letzten Umfrage liegen Cruz und Trump fast gleichauf. Der Senator aus Texas hat einen leichten Vorsprung von einem Prozentpunkt. Spannend ist es auch deshalb, weil Wisconsin ein modifizierter Winner-take-All-Bundesstaat ist. Der Gewinner erhält 18 Delegierte sicher und kann pro Sieg in den acht Districts jeweils weitere 3 Delegierte gewinnen.
Ted Cruz muss den Anspruch haben, hier möglichst viele Delegierte für sich zu gewinnen. Donald Trump könnte mit einer weitgehenden Delegiertenteilung wohl leben. Er muss ohnehin auf Siege in New York, Pennsylvania, Maryland etc. gegen Ende April setzen, um die Marke von 1237 Delegierten zu erreichen. Trumps größter Konkurrent könnte dann aber John Kasich heißen. Der Gouverneur von Ohio rechnet sich an der Ostküste bzw. insbesondere in Pennsylvania gute Chancen aus, alle oder die meisten Delegiertenstimmen durch den Winner-take-All-Modus zu gewinnen.
In den kommenden Wochen wird es also auch auf die beste Strategie ankommen, um auf den Punkt am 19. und 26. April im Umfragehoch zu sein. Während sich mittlerweile viele prominente Republikaner um Ted Cruz scharen, zuletzt hat Jeb Bush dem Senator seine Unterstützung zugesichert, könnte es vor den Vorwahlen Ende April wieder vermehrt Wahlaufrufe zugunsten John Kasichs geben. Alles um zu verhindern, dass Trump die 1237 Delegierten erreichen wird.
Ted Cruz dürfte die jetzige Situation genießen. Selten zuvor, hat der konservative Senator öffentlich so viel Unterstützung aus dem Partei-Establishment erfahren. Dennoch ist die Lage für den Texaner schwierig. Anders als Marco Rubio in Ohio, kann Cruz eigentlich nicht zur Wahl von Kasich aufrufen, um zu verhindern, dass Trump endgültig davonzieht. Cruz will das Ausscheiden von Kasich erzwingen, um selbst die alleinige Alternative zu Trump auf dem Nominierungsparteitag zu werden. Sollte Kasich es tatsächlich gelingen, einigermaßen erfolgreich durch die Vorwahlen an der Ostküste zu kommen, könnte es gut sein, dass die Partei wieder ein Stück von Cruz abrückt, da sie weiß, dass einerseits Trump die 1237 Delegierten verfehlen wird und andererseits anzunehmen ist, dass Cruz evtl. am Ende nur auf rund 650-700 Delegierte kommen wird. Selbst wenn man bei einem solchen Ergebnis den Versuch wagen würde, Cruz im zweiten Wahlgang durchzudrücken, fehlt hier dann doch irgendwann eine "moralische" Rechtfertigung. Und mit rund 450 Delegierten, die Kasich bis Juni auf sich vereinen könnte, wird sich dieser auch nicht mehr vor dem Parteitag aus dem Rennen zurückziehen, wenn weitere offene Wahlgänge möglich sind.
Diese Zahlenspiele sind natürlich zu einem gewissen Maße spekulativ, dennoch müssen sich die Wahlkampfstrategen der drei Kandidaten mit all diesen Optionen auseinander setzen, um am Ende nicht leichtfertig und selbstverschuldet wie auch immer geartete Nominierungschancen aus der Hand zu geben.
In Wisconsin jedenfalls wird keiner nachgeben. Trump und Cruz wollen den Sieg und Kasich will beide Konkurrenten schwächen oder besser gesagt niemanden stärken und auf Zeit spielen.

Wisconsin

Kommende Vorwahlen: Wisconsin

Flag of Wisconsin.svg
Flagge von Wisconsin

In Wisconsin leben rund 5,8 Mio Einwohner. Die größte Stadt ist Milwaukee mit etwa 600.000 Einwohnern. In der Hauptstadt Madison leben ca. 245.000 Menschen.

In "America's Dairyland" (Amerikas Molkereiland) haben die Demokraten seit 1988 immer bei den Präsidentschaftswahlen gewonnen. Seitdem hat es aber auch teils sehr knappe Wahlausgänge in Wisconsin gegeben, so dass der Staat zeitweise auch als Swing State galt.
Aktueller Gouverneur ist der Republikaner Scott Walker.

Wisconsin ist landwirtschaftlich geprägt. Insbesondere die Milchwirtschaft ist stark verbreitet, weshalb der Bundesstaat dies auch in seinem Beinamen trägt. Die Motoradmarke Harley-Davidson hat ihren Sitz in Milwaukee.


Vorwahltermin Republikaner: 05.04. Open Primary
Vorwahltermin Demokraten: 05.04. Open Primary

Anzahl der zu vergebenen Delegiertenstimmen:

Demokraten: 96, davon 10 Superdelegierte (proportionale Verteilung: 57 Delegierte in den Districts und 29 für das Gesamtergebnis für Wisconsin + 15% Hürde).
Republikaner: 42, Winner-take-All (statewide+district), (18 Delegierte gehen an den Gesamtsieger aus Wisconsin (statewide). Weitere 24 Delegierte werden in den Districts verteilt. Je 3 Delegierte gehen an den Sieger der einzelnen acht Districts.

Durchschnittliche Umfragen* für 2016 und Ergebnisse vergangener Primaries aus 2012 und 2008:
(Die Anzahl der gewonnen Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag werden nach offizieller Bekanntgabe des Ergebnisses ergänzt und bis dahin mit einem X markiert)

Republikaner: vorläufiges Ergebnis


2016
Ergebnis
und
gewonnene Delegierte
Ted Cruz
48,3 %
36
Donald Trump
35,1 %
6
John Kasich
14,1 %
0
2012
Ergebnis
Romney
44%
Santorum
37%
Paul
11%
2008
Ergebnis
McCain
55%
Huckabee
37%
Paul
5%


Demokraten: vorläufiges Ergebnis
(2012 wird nicht mit aufgeführt, da Barack Obama als amtierender Präsident in den meisten Bundesstaaten ohne Gegenkandidat war und letztlich alle Bundesstaaten gewann.)


2016
Ergebnis
und
gewonnene
Delegierte
Bernie Sanders
56,5 %
48
(+0 Superdelegierte)
Hillary Clinton
43,2 %
38
(+4 Superdelegierte)
2008
Ergebnis
Barack Obama
58%
Hillary Clinton
41%

Allgemeine Erklärungen und Erläuterungen zu den Vorwahlen, Caucus, Primary, Delegierte

* Quelle der durchschnittlichen Umfragen: www.realclearpolitics.com
Weitere Quellen: wikipedia,com, thegreenpapers.com

Mittwoch, 23. März 2016

Trump in Arizona und Cruz in Utah gewinnen jeweils alle Delegierte. Clinton siegt in Arizona, Sanders in Utah und Idaho.


Ergebnisse mit Delegiertenberechnung.
Clinton und Trump gewinnen in Arizona. Sanders und Cruz siegen in Utah.
Idaho geht an Bernie Sanders.

Jeb Bush unterstützt fortan Ted Cruz und empfiehlt seiner Partei dringend, eine Nominierung Trumps zu verhindern.



Clinton
Sanders
Trump
Cruz
Kasich
Arizona
Delegierte
57,6 %
44 (+5)
39,9 %
31 (+1)
47,1 %
58
24,7 %
0
10,0 %
0
Utah
Delegierte
20,3 %
6 (+2)
79,3 %
27 (+0)
14,0 %
0
69,2 %
40
16,8 %
0
Idaho
Delegierte
21,2 %
5 (+1)
78,1 %
18 (+0)
--
--
--
Delegierte
Gesamt 22.03.
55 (+8)
76 (+1)
58
40
0

*In Klammern: Anzahl der prognostizierten Superdelegierten

04:05 Uhr
Die ersten Ergebnisse liegen nun vor. Erwartungsgemäß führt Clinton in Arizona deutlich vor Sanders. Trump gewinnt in Arizona alle 58 Delegierte.

03:45 Uhr
Die ersten Ergebnisse aus Arizona liegen nun vor. Wie immer zu Beginn sind die ersten Zahl vorsichtig zu bewerten, da erst wenige Stimmen ausgezählt wurden.

03:25 Uhr
Erneut werden aus verschiedenen Bezirken Probleme mit dem großen Andrang der Wähler gemeldet. In Utah werden Wahlzettel nachgedruckt und in Arizona gibt es noch lange Schlangen, obwohl die Wahllokale formal schon geschlossen sind. Solche Probleme hatte es auch in den vergangenen Wochen aus verschiedenen Bundesstaaten gegeben.
In Kürze werden die ersten Ergebnisse aus Arizona erwartet.

02:55 Uhr
Aus allen drei Bundesstaaten wird erneut ein ungewöhnlich hohe Wahlbeteiligung gemeldet. In wenigen Minuten schließen die Wahllokale in Arizona.

02:05 Uhr
Die meisten Wahllokale in Arizona schließen um 03:00 Uhr. Die Caucuses in Idaho und Utah beginnen. Mit Ergebnissen aus Arizona wird nicht vor 03:00 Uhr gerechnet. Zahlen aus Utah und Idaho folgen dann in den frühen Morgenstunden.

01:40 Uhr
Für Trumps Ziel, die 1237 Delegierten Marke zu erreichen, sollte er einen Winner-take-All-Bundesstaat wie Arizona gewinnen. Wenn er dann auch noch ein paar Delegierte aus Utah mitnehmen kann, wird Trump zufrieden sein mit der Nacht. Ted Cruz wird hoffen, dass er in Utah evtl. 50% erreichen wird, um so alle Delegierte auf sich vereinen zu können.

01:25 Uhr
Zurück zu den Vorwahlen in dieser Nacht. Bei den Republikanern wird erwartet, dass Donald Trump in Arizona gewinnen wird. In Utah wird ein großer Vorsprung von Ted Cruz erwartet.
Bei den Demokraten ist Clinton in Arizona Favoritin. In Utah und Idaho werden Sanders gute Chancen auf einen Sieg eingeräumt.

01:20 Uhr
Auch die Präsidentschaftskandidaten haben sich heute zu den Terroranschlägen in Brüssel geäußert. Hillary Clinton forderte Europa auf, schärfere Maßnahmen und Gesetze gegen die Bedrohungen zuzulassen. Bernie Sanders erinnerte daran, dass ISIS vernichtet werden müsse. Donald Trump wiederholte seine Forderungen nach Waterboarding für festgenommene IS-Mitglieder, um an wichtige Informationen zu kommen. Ted Cruz forderte eine stärkere Überwachung von amerikanischen Muslimen.

00:55 Uhr
In Arizona holt der republikanische Sieger alle 58 Delegierten. Bei den Demokraten werden über die Vorwahlen 75 Delegierte proportional zum Ergebnis vergeben.
In Utah werden 33 Delegierten bei den Demokraten verteilt. Die Republikaner können bis zu 40 Delegierte gewinnen. Wer mindestens 50% holt, erhält alle Delegierte.
In Idaho werden bei den Demokraten 23 Delegierte vergeben. 

00:50 Uhr
Heute Nacht finden die Vorwahlen der Demokraten und Republikaner in Arizona und Utah statt. Die Demokraten wählen zusätzlich noch in Idaho.

Dienstag, 22. März 2016

Trump fordert mehr Engagement Deutschlands in der NATO und will die Militäreinsätze der USA reduzieren

Donald Trump August 2015
Donald Trump
Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat sich erneut dafür ausgesprochen, die militärischen Interventionen der USA zurückzufahren. Die USA müssten sich nicht um alle Konflikte weltweit kümmern und hohe Summen für die Kriegsführung ausgeben. Aufwändige Kriege wie im Irak und Afghanistan würde es mit ihm unter diesen Umständen nicht geben.
In dem Interview mit der Washington Post nahm Trump auch das Engagement der USA innerhalb der NATO ins Visier. Zwar stehe er zu dem Bündnis und den damit verbundenen Verpflichtungen, er kritisierte jedoch, dass die USA in der Vergangenheit immer die Hauptlast zu tragen hatten. In diesem Zusammenhang forderte er auch ausdrücklich mehr Einsatz von Deutschland und erwähnte dabei den Ukrainekonflikt, in dem er die europäischen Verbündeten und insbesondere die Bundesrepublik in die Pflicht nahm mehr zu tun.
Die Ankündigungen Trumps zu weniger militärischem Engagement der USA in der Welt sind nicht neu. Er unterscheidet sich hier teils erheblich von seinen früheren Konkurrenten wie z. B. Marco Rubio, Jeb Bush oder Lindsey Graham und auch Teilen der Demokraten, die eine starke internationale Rolle der USA häufig auch mit starker militärischer Präsenz verknüpfen. Im Wahlkampf setzt Trump mit seiner Haltung auch auf die Wähler, die der Auffassung sind, dass die USA mehr Geld für die eigenen Bürger, die eigenen Städte, Infrastruktur etc. ausgeben sollten, anstatt Milliardensummen mit Kriegen im Ausland zu verschwenden. Auch die Gefährdung der eigenen Soldaten in Konflikten, die nicht direkt die USA angingen, wird hier mit großer Skepsis gesehen.