Laut neuester Umfrage von Optimus ist bei den Republikanern, wie auch bei den Demokraten, ein Kopf-an-Kopf-Rennen in Wisconsin zu erwarten. Demnach käme Donald Trump auf 31%, John Kasich auf 29% und Ted Cruz auf 27%. Andere Umfragen wiederum sehen den Senator aus Texas vorne. Dieser mögliche enge Wahlausgang ist besonders brisant, da es sich bei Wisconsin um einen Winner-take-All-Staat (state and district) handelt.
Nachdem es in den vergangenen Tagen um einen öffentlichen Streit über Bilder der beiden Ehefrauen der Spitzenkandidaten, Melania Trump und Heidi Cruz ging, stürzten sich die Medien heute auf einen anderen Vorfall. Trumps Wahlkampfmanager ist vorübergehend festgenommen worden, weil er eine Reporterin verletzt haben soll. Corey Lewandowski, der inzwischen wieder freigelassen wurde, soll die Breitbart-Journalistin Michelle Fields derart heftig angefasst haben, dass diese Quetschungen am Arm erlitten haben soll. Dies sei geschehen, als Lewandowski die Reporterin von Donald Trump wegzog. Inzwischen wurde Videomaterial veröffentlicht, das den Vorfall zeigt.
Ted Cruz und John Kasich forderten nach Ansicht der Bilder, dass Trump seinen Wahlkampfmanager feuern sollte. Dies äußerten beide bei dem CNN Town Hall in Milwaukee, Wisconsin. Cruz kritisierte die Kultur Trumps Wahlkampf, die von Beleidigungen und persönlichen Attacken geprägt sei. Hierfür und für tätliche Angriffe auf Pressevertreter sei in der Politik kein Platz.
Der aktuelle Frontrunner der Republikaner aber lehnte eine Entlassung seines Wahlkampfmanagers entschieden ab und verwies darauf, dass der Vorfall völlig überbewertet werde. In der Live-Sendung auf CNN las Trump gegenüber dem Moderator Anderson Cooper aus der Stellungnahme von Michelle Fields vor und versuchte so einen Widerspruch zwischen Videoaufnahmen und Stellungnahme offen zu legen. Demnach habe Lewandowski die Reporterin zwar an dem Arm weggezogen, aber keinesfalls in einer so heftigen Weise, wie es Fields darstellen würde.
Inzwischen zog Ted Cruz auch seine Unterstützung für Donald Trump zurück, für den Fall, dass dieser die Nominierung der Republikaner gewinne. Bislang hatte Cruz stets betont, auch einen Donald Trump zu unterstützen, wenn die Vorwahlen dieses Ergebnis hätten.
Für die Republikaner sind diese Streitigkeiten, die auch durch die großen Medienanstalten dankbar ausgeschlachtet werden, ein weiterer Tiefpunkt. Es ist schwer vorstellbar, dass die Partei einen Kandidaten finden und nominieren wird, ohne entweder einen tiefe Spaltung der Partei zu riskieren oder aber den Willen vieler Wähler zu ignorieren.