Iowa Caucus |
„Flag of Iowa“. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons. |
Kurzportrait US-Bundesstaat Iowa (IA)
Iowa ist traditionell der erste Bundesstaat in dem die Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl stattfinden. Die Hauptstadt Des Moines ist gleichzeitig mit rund 217.000 Einwohnern die größte Stadt Iowas. Weitere größere Städte sind Cedar Rapids und Davenport. In dem Bundesstaat leben knapp 3,2 Mio Einwohner. Landwirtschaft spielt eine große Rolle, weshalb Iowa auch Corn State genannt wird und zum sog. Corn Belt gehört.
Iowa kann bei Präsidentschaftswahlen als Swing State betrachtet werden. Zuletzt gewannen die Republikaner mit Donald Trump 2016 die sechs Wahlmännerstimmen.
Aktuelle Gouverneurin ist die Republikanerin Kim Reynolds.
Die beiden aktuellen Senatoren im US-Senat sind die Republikaner Chuck Grassley und Joni Ernst.
Aktuelle Gouverneurin ist die Republikanerin Kim Reynolds.
Die beiden aktuellen Senatoren im US-Senat sind die Republikaner Chuck Grassley und Joni Ernst.
Die Bedeutung des Iowa Caucus 2020
Die Bedeutung des Caucus in Iowa liegt insbesondere darin, dass es das erste tatsächliche Wahlergebnis für alle Kandidatinnen und Kandidaten ist. Die meisten investieren viel Geld und Zeit für Wahlkampfauftritte in Iowa, um schon gleich zu Beginn einen Erfolg in den Vorwahlen landen zu können. Ansonsten hat die Vorwahl in Iowa aber kaum eine Signalwirkung für das Endergebnis aller Bundesstaaten. Bei den Republikanern wurde selten der Sieger aus Iowa auch der spätere Präsidentschaftskandidat. Das liegt vor allem daran, dass die Bevölkerungsstruktur der republikanischen Wähler nicht repräsentativ ist. In Iowa gibt es besonders viele evangelikale und konservative Republikaner, die dann ihre entsprechenden Kandidaten nach vorne wählen. Weder Mike Huckabee 2008, Rick Santorum 2012, noch Ted Cruz 2016 wurden nach dem Sieg in Iowa später nominiert.
Der Fokus in diesem Jahr liegt aber bekanntlich ohnehin auf dem Caucus der Demokraten, da Donald Trump bei den Republikanern praktisch gesetzt ist.
Ein besonders oder unerwartet schwaches Abschneiden könnte zum frühzeitigen Aus für jene Kandidatinnen und Kandidaten führen, die nicht unter den Top 3 oder 4 stehen oder aber auch einen schweren Rückschlag für die Spitzenkandidaten bedeuten, der sich auch auf die darauf folgenden Vorwahlen in New Hampshire, Nevada und South Carolina auswirken könnte.
Konkret bedeutet dies, dass etwa Amy Klobuchar,Cory Booker, Tom Steyer oder Andrew Yang mit schwachen Ergebnissen bereits vor dem Aus ihrer Kandidaturen stehen. Insbesondere Amy Klobuchar muss in Iowa ein zweistelliges Ergebnis, besser noch mindestens 15% erreichen, da ihr Wahlkampf voll auf den Auftakt in Iowa ausgerichtet ist.
Aufgrund der 15%-Hürde, die die Demokraten erreichen müssen, um Delegiertenstimmen zu gewinnen, muss aber auch das laut Umfragen vorne liegende Spitzenquartett um Joe Biden, Bernie Sanders, Elizabeth Warren und Pete Buttigieg um Zählbares bangen. Wer leer ausgeht, also unter 15% bleibt, wird diesen Makel erstmal über Wochen als Belastung im Wahlkampf aushalten müssen. Es geht also auch darum, einen Fehlstart zu vermeiden.
Die 15%-Hürde wird in jedem District angewandt, so dass es auch möglich ist, im Gesamtergebnis für Iowa darunter zu liegen, jedoch Delegiertenstimmen zu erhalten, wenn jemand in einem der vier Districts in Iowa über 15% liegt.
Wie der Iowa Caucus genau funktioniert, habe ich hier erklärt.
Joe Biden muss als gefühlter Spitzenkandidat der Demokraten zwingend vermeiden, ohne Delegiertenstimmen aus Iowa abzureisen. Das Minimalziel müssen die 15 % sein.
Bernie Sanders könnte mit einem Sieg in Iowa nicht nur eine Kampfansage in Richtung Joe Biden senden, sondern auch im direkten Duell mit Elizabeth Warren im Kampf um den Zuspruch des linken Flügels einen ersten Schritt in Richtung Vorentscheid machen wollen. Warren dagegen, wird zunächst froh sein, die 15%-Hürde zu erreichen und im Idealfall keinen oder kaum Boden auf Sanders und Biden zu verlieren.
Für Pete Buttigieg geht es bereits um fast alles. Der Hype um Buttigieg basiert auch auf den Umfragen für die Bundesstaaten Iowa und New Hampshire. Schafft Buttigieg nicht den Sprung über die 15%, dürften sich auch sämtliche weitere Ambitionen in Luft auflösen. Gelingt aber evtl. sogar ein Sieg in Iowa, könnte ihm das den nötigen Aufwind auch für den Super Tuesday geben.
Der Fokus in diesem Jahr liegt aber bekanntlich ohnehin auf dem Caucus der Demokraten, da Donald Trump bei den Republikanern praktisch gesetzt ist.
Ein besonders oder unerwartet schwaches Abschneiden könnte zum frühzeitigen Aus für jene Kandidatinnen und Kandidaten führen, die nicht unter den Top 3 oder 4 stehen oder aber auch einen schweren Rückschlag für die Spitzenkandidaten bedeuten, der sich auch auf die darauf folgenden Vorwahlen in New Hampshire, Nevada und South Carolina auswirken könnte.
Konkret bedeutet dies, dass etwa Amy Klobuchar,
Aufgrund der 15%-Hürde, die die Demokraten erreichen müssen, um Delegiertenstimmen zu gewinnen, muss aber auch das laut Umfragen vorne liegende Spitzenquartett um Joe Biden, Bernie Sanders, Elizabeth Warren und Pete Buttigieg um Zählbares bangen. Wer leer ausgeht, also unter 15% bleibt, wird diesen Makel erstmal über Wochen als Belastung im Wahlkampf aushalten müssen. Es geht also auch darum, einen Fehlstart zu vermeiden.
Die 15%-Hürde wird in jedem District angewandt, so dass es auch möglich ist, im Gesamtergebnis für Iowa darunter zu liegen, jedoch Delegiertenstimmen zu erhalten, wenn jemand in einem der vier Districts in Iowa über 15% liegt.
Wie der Iowa Caucus genau funktioniert, habe ich hier erklärt.
Die Aussichten für das Spitzenquartett der Demokraten
Joe Biden muss als gefühlter Spitzenkandidat der Demokraten zwingend vermeiden, ohne Delegiertenstimmen aus Iowa abzureisen. Das Minimalziel müssen die 15 % sein.
Bernie Sanders könnte mit einem Sieg in Iowa nicht nur eine Kampfansage in Richtung Joe Biden senden, sondern auch im direkten Duell mit Elizabeth Warren im Kampf um den Zuspruch des linken Flügels einen ersten Schritt in Richtung Vorentscheid machen wollen. Warren dagegen, wird zunächst froh sein, die 15%-Hürde zu erreichen und im Idealfall keinen oder kaum Boden auf Sanders und Biden zu verlieren.
Für Pete Buttigieg geht es bereits um fast alles. Der Hype um Buttigieg basiert auch auf den Umfragen für die Bundesstaaten Iowa und New Hampshire. Schafft Buttigieg nicht den Sprung über die 15%, dürften sich auch sämtliche weitere Ambitionen in Luft auflösen. Gelingt aber evtl. sogar ein Sieg in Iowa, könnte ihm das den nötigen Aufwind auch für den Super Tuesday geben.
Anzahl der zu vergebenen Delegiertenstimmen:
Demokraten: 41, plus 8 Superdelegierte: (15%-Hürde in jedem District und im Gesamtergebnis für Iowa; proportionale Verteilung nach Stimmenergebnis in den einzelnen "Districts" 27 Delegierte, "Gesamt" 9 Delegierte + 5 gebundene PLEO, also Party Leaders and Elected Officials)
Republikaner: 40 (proportionale Verteilung nach Stimmenergebnis)
Ergebnisse
Endergebnis Demokraten
Ergebnis 2020
(Del.) |
Buttigieg
26,2 %
(14) |
Sanders
26,1 %
(12) |
Warren
18,0 %
(8) |
Biden
15,9 %
(6) |
Klobuchar
12,3 %
(1) |
Yang
1,0%
(0) |
Ergebnis
2016
|
Clinton
49,9
%
|
Sanders
49,6
%
|
O'Malley
0,6
%
|
Endergebnis der Republikaner
Donald Trump gewinnt mit 97 % 39 Delegierte, Bill Weld erhält 1 Delegierten.
Allgemeine Erklärungen und Erläuterungen zu den Vorwahlen, Caucus, Primary, Delegierte
* Quelle der durchschnittlichen Umfragen: www.realclearpolitics.com
* Quelle der durchschnittlichen Umfragen: www.realclearpolitics.com