Dienstag, 20. Oktober 2020

Historische Ergebnisse bei US-Präsidentschaftswahlen

Über 30 Mio Menschen haben in den USA bereits ihre Stimme beim Early Voting abgegeben, die meisten davon in Texas. Seit heute darf auch in Florida, einem der wichtigsten Swing States abgestimmt werden. In dieser Woche findet das letzte TV-Duell zwischen Donald Trump und Joe Biden statt. In den Umfragen führt Biden in vielen wichtigen Battleground States, sein Vorsprung ist aber nicht uneinholbar groß.
Am Abend folgt hier eine neue Auswertung der Umfragen und die Darstellung, welche Bundesstaaten beide Kandidaten gewinnen müssen. Am Mittwoch folgt die Vorschau auf das letzte TV-Duell.


Historische Ergebnisse


Bevor der Wahlkampf aber nun auf die Zielgeraden einbiegt, ein Blick auf zurückliegende Ergebnisse der US-Präsidentschaftswahlen seit dem 2. Weltkrieg. (Republikaner in rot, Demokraten in blau).
Zunächst einige Fakten bezogen auf den Zeitraum 1944-2016.


Die politische Landkarte der USA, wie sie klassischerweise heute bekannt ist, also mit vielen der heute bekannten Swing States, mit Siegen der Demokraten an der Pazifikküste, im Nordosten und in Teilen des Mittleren Westens sowie Siegen der Republikaner in den Südstaaten und im Heartland, hat sich seit ca. 1992 entwickelt. Anfangs hatte Clinton teilweise noch Siege für die Demokraten in den Südstaaten (Arkansas und Louisiana) oder etwa auch in Missouri, Tennessee oder Kentucky geholt. Donald Trump schaffte es dagegen 2016 demokratische Hochburgen wie Pennsylvania, Michigan und Wisconsin zu erobern.

In den 60er und 70er Jahren konnte Texas noch von den Demokraten gewonnen werden, während Kalifornien nach dem 2.Weltkrieg bis 1992 fast immer an die Republikaner ging.
Der District of Columbia hat seit 1964 immer die Demokraten gewählt. Idaho, Utah, Wyoming, North Dakota, South Dakota, Kansas, Oklahoma, Alaska und Teile Nebraskas haben seit 1968 immer die Republikaner gewählt.

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Lyndon B.Johnson
by Arnold Newman, Public Domain
Official Portrait of President Reagan 1981.jpg
Ronald Reagan,
Gemeinfrei
Vor 1992 gab es häufig sehr deutliche Ergebnisse. Ronald Reagan 1980 und 1984, Richard Nixon 1972 und Lyndon B. Johnson 1964 konnten zwischen 486 und 525 Wahlmännerstimmen gewinnen.
Das beste prozentuale Ergebnis erzielte Lyndon B. Johnson 1964.



Richard Nixon presidential portrait.jpg
Richard Nixon,
 by Department of Defense. Public Domain

John F. Kennedy, White House color photo portrait.jpg
John F. Kennedy
 by Cecil Stoughton, Gemeinfrei
Den knappsten Sieg in Gesamtstimmen holte John F. Kennedy 1960 gegen Richard Nixon, den kleinsten Vorsprung an Wahlmännerstimmen erzielte George W. Bush im Jahr 2000 gegen Al Gore.




Niemand hat mehr Gesamtstimmen im Popular Vote gewonnen als Barack Obama 2008.

Official portrait of Barack Obama.jpg
Barack Obama,
 by Pete Souza, 
CC BY 3.0


1968 gewann mit George Wallace zuletzt ein Kandidat Wahlmännerstimmen (nach Wahlergebnis), der nicht für die Republikaner oder Demokraten antrat.
Zweimal, 2000 Al Gore und 2016 Hillary Clinton, konnte trotz mehr gewonnener Gesamtstimmen nicht das entscheidende Electoral Vote gewonnen werden.


Wahljahr

Kandidaten

Popular

Vote

in Mio

Popular

Vote

Prozent

Electoral

Vote


2016

Donald Trump

Hillary Clinton

Gary Johnson

Jill Stein


62,98

65,85

4,49

1,46


46,1

48,2

3,3

1,1


304

227

0

0

2012

Barack Obama

Mitt Romney

Gary Johnson


65,92

60.93

1,28


51,1

47,2

1,0


332

206

0

2008

Barack Obama

John McCain


69,50

59,95


52,9

45,7


365

173

2004

George W. Bush

John Kerry


62,04

59,03


50,7

48,3


286

251

2000

George W. Bush

Al Gore

Ralph Nader


50,46

51,00

2,88


47,9

48,4

2,7


271

266

0

1996

Bill Clinton

Bob Dole

Ross Perot


47,40

39,20

8,09


49,2

40,7

8,4


379

159

0

1992

Bill Clinton

George H.W. Bush

Ross Perot


44,91

39,10

19,74


43,0

37,4

18,9


370

168

0

1988

George H. W. Bush

Michael Dukakis


48,89

41,81


53,4

45,7


426

111

1984

Ronald Reagan

Walter Mondale


54,46

37,58


58,8

40,6


525

13

1980

Ronald Reagan

Jimmy Carter

John Anderson


43,90

35,48

5,72


50,8

41,0

6,6


489

49

0

1976

Jimmy Carter

Gerald Ford


40,83

39,15


50,1

48,0


297

240

1972

Richard Nixon

George McGovern

John Schmitz


47,17

29,17

1,10


60,7

37,5

1,4


520

17

0

1968

Richard Nixon

Hubert Humphrey

George Wallace


31,78

31,27

9,90


43,4

42,7

13,5


301

191

46

1964

Lyndon B. Johnson

Barry Goldwater


43,13

27,18


61,1

38,5


486

52

1960

John F. Kennedy

Richard Nixon


34,22

34,11


49,7

49,6


303

219

1956

Dwight D. Eisenhower

Adlai Stevenson


35,58

26,03


57,4

42,0


457

73

1952

Dwight D. Eisenhower

Adlai Stevenson


34,08

27,38


55,2

44,3


442

89

1948

Harry S. Truman

Thomas E. Dewey

Strom Thurmond


24,18

21,99

1,18


49,6

45,1

2,4


303

189

39

1944

Franklin D. Roosevelt

Thomas E. Dewey


25,61

22,02


53,4

45,9


432

99



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