Donald Trump hatte bislang noch keine Zusage zur 1. TV-Debatte der Republikaner in der kommenden Woche gegeben. Nun berichtet die New York Times, dass der Ex-Präsident tatsächlich nicht an der ersten wichtigen Vorwahlkampfveranstaltung seiner Partei teilnehmen wird. Trump soll stattdessen zeitgleich ein Live-Interview mit Tucker Carlson führen.
Carlson wurde im April 2023 nach rund 14 Jahren bei Fox News entlassen. Offizielle Gründe sind dazu nicht veröffentlicht worden. Es wird spekuliert, dass die Trennung eine Folge einer Schadensersatzzahlung von rund 787 Mio US-Dollar sein könnte, die der Sender an einen Wahlmaschinenhersteller wegen falscher Berichterstattung zur Präsidentschaftswahl 2020 leisten musste.
Die TV-Debatte am 23. August 2023 wird auf Fox News übertragen.
Sichere Teilnehmer sind:
- Ron DeSantis
- Mike Pence
- Vivek Ramaswamy
- Nikki Haley
- Tim Scott
- Doug Burgum
Chris Christie und Perry Johnson hätten sich grundsätzlich auch qualifiziert, haben aber bislang noch nicht die erforderliche Erklärung unterzeichnet, dass sie in jedem Fall den späteren Gewinner der republikanischen Vorwahlen unterstützen werden. Chris Christie hat aber bereits gegenüber dem Sender ABC durchblicken lassen, dass er alles tun werde, um an der Debatte teilzunehmen, auch wenn er grundsätzlich eine solche Erklärung ablehne.
Eine finale Teilnehmerliste wird voraussichtlich in zwei Tagen am 21. August vorliegen.
Aus Sicht Donald Trumps ist die Absage nachvollziehbar. Er sieht sich als gesetzt und führt in den Umfragen mit einem mehr als komfortablen Vorsprung. Sich nun direkten Angriffen und Fragen seiner Konkurrenten auszusetzen, kann seine Ausgangslage nur verschlechtern.
Andererseits verschenkt er natürlich auch die Chance direkt auf seine Konkurrenten einzugehen. Ebenso dürfte es traditionellen Republikanern negativ aufstoßen, dass ihr potenzieller Kandidat diese Form der Parteidebatten ignoriert.
Trumps parteiinterne Herausforderer müssen nun geschlossen herausarbeiten, dass Trump der Partei mehr schade als nütze, sollten sie in Abwesenheit des Frontrunners diesen angreifen wollen. Denn die republikanischen Zuschauer dieser Debatte dürften nun eher Trump-Gegner oder Anhänger mit einer noch beeinflussbaren neutralen Haltung sein. Die Anhänger des Präsidenten werden wohl eher das Interview zwischen Trump und Carlson sehen.
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