Vorläufige Delegiertenverteilung (die Berechnung der Delegierten ist noch nicht offiziell bestätigt worden):
Buttigieg: 14
Sanders: 12
Warren: 8
Biden: 6
Klobuchar: 1
Buttigieg: 14
Sanders: 12
Warren: 8
Biden: 6
Klobuchar: 1
Ausgezählt:
|
First Round
100 % |
Final Round
100 % |
Deleg.
100 % | ||
Sanders
|
43671
|
24,8 %
|
45826
|
26,6 %
|
26,1 %
|
Buttigieg
|
37557
|
21,3 %
|
43195
|
25,0 %
|
26,2 %
|
Warren
|
32533
|
18,4 %
|
34771
|
20,2 %
|
18,0 %
|
Biden
|
26384
|
15,0 %
|
23691
|
13,7 %
|
15,9 %
|
Klobuchar
|
22469
|
12,7 %
|
21181
|
12,3 %
|
12,3 %
|
Yang
|
8821
|
5,0 %
|
1780
|
1,0 %
|
1,0 %
|
Steyer
|
3083
|
1,8 %
|
413
|
<1 %
|
<1 %
|
Andere
|
1918
|
1,1 %
|
1664
|
<1 %
|
<1 %
|
Buttigieg ist der erste Gewinner
Pete Buttigieg by Gage Skidmore |
Buttigieg wird zunehmend darauf abzielen, dass er in der Lage ist, an Trump verlorene Wähler zurückzugewinnen. In Iowa gewann er insbesondere auch in den Counties, die Trump 2016 für die Republikaner gewann und die vorher noch von Obama gewonnen wurden.
Diese Strategie hat zur Folge, dass Biden weiter zulegen muss, um die Hoheit im moderaten Lager nicht nachhaltig zu verlieren.
Pete Buttigieg muss nun auf eine Dynamik setzen, die sich, so hofft er, auch in anderen Bundesstaaten entwickeln wird. Dabei muss er sein wohl größtes Manko wettmachen. Buttigieg ist bislang nicht der Kandidat, der bei den Afroamerikanern und Hispanics ein besonders gutes Standing hat. Zudem wird es kaum möglich sein, einen ähnlich engagierten Wahlkampf wie in Iowa auch in alle anderen Bundesstaaten zu übertragen. Dort, wo Joe Biden und Bernie Sanders bereits viele Unterstützer und Organisatoren haben, muss Buttigieg erst eine Wahlkampf-Infrastruktur aufbauen. Und mit den mehreren Hundert Millionen US-Dollar Werbeausgaben eines Mike Bloomberg kann Buttigieg ebenfalls nicht mithalten. Dieses Schicksal teilt er aber auch mit den übrigen aussichtsreichsten Kandidaten der Demokraten.
Trotz aller angezeigten Zurückhaltung ist festzuhalten, dass Pete Buttigieg die vielen positiven Eindrücke aus dem Wahlkampf in Iowa bestätigen konnte. Und er hat bewiesen, dass er gute Umfragewerte auch in tatsächliche Prozente umwandeln kann. Einige ihm grundsätzlich wohl gesonnene Zweifler könnte er damit künftig überzeugt haben.
Warnschuss für Joe Biden
Für Joe Biden ist das Ergebnis in Iowa schon eine Enttäuschung. Als vermeintlicher Frontrunner nur als Vierter ins Ziel zu kommen, ist grundsätzlich zu wenig. Insbesondere, weil er in beide Richtungen blicken muss. Am linken Flügel hat sein ärgster Konkurrent Bernie Sanders ein gutes Ergebnis eingefahren und wird dies vermutlich auch in New Hampshire bestätigen können. Gleichzeitig hat Biden im eigenen moderaten Lager einen Emporkömmling nicht verhindern können. Mit Pete Buttigieg hat Biden den fast schon erwartet starken Mitbewerber um diejenigen Wählerinnen und Wähler, die Biden eigentlich fest an seiner Seite sah. Biden darf zudem auch nicht außer Acht lassen, dass mit Mike Bloomberg ab dem Super Tuesday noch ein weiterer Kandidat um diese Wählerschicht buhlen wird.
Joe Biden by Gage Skidmore |
Aber trotz aller Unkenrufe, Joe Biden ist gewiss nicht abzuschreiben. Die Hinweise seines Wahlkampfteams sind objektiv richtig. Biden hat nie ernsthaft auf Iowa gesetzt. Seine Stärken sind die festen Wurzeln, die er bundesweit in der ganzen Partei hat. Diese werden sich spätestens in South Carolina bemerkbar machen. Denn Buttigieg wird ein Engagement wie in Iowa nicht in allen anderen Bundesstaaten durchhalten können.
Bernie Sanders ist der zweite Gewinner von Iowa
Bernie Sanders hat die Erwartungen hoch angesetzt und sie fast erfüllt. Dass er doch noch hinter Buttigieg zurückfiel, ist nahezu unerheblich. Sanders hat das Rennen im linken Lager gegen Warren gewonnen, Biden abgehängt und zudem das Popular Vote in der First Round gewonnen, das bei den kommenden Primaries eine größere Rolle spielen wird, als es in Iowa der Fall war. Sanders liegt zudem in New Hampshire laut Umfragen vorne und kann auch in den großen Bundesstaaten wie Kalifornien auf viele Delegierte hoffen. Eine Ausgangslage, die er Buttigieg aktuell noch voraus hat.
Bernie Sanders by Gage Skidmore |
Dennoch darf sich Sanders nicht blenden lassen. Das moderate Lager der Demokraten ist nicht so geschwächt, wie er es sich evtl. wünschen würde. Zudem hat Elizabeth Warren so viele Stimmen erhalten, dass nicht mit einem baldigen Ausstieg Warrens zu rechnen ist. Sanders kann sich einer unerschütterlichen Unterstützerbasis erfreuen. Das ist sein großes Plus bei diesen Vorwahlen. Will er sie insgesamt gewinnen, muss er aber auch einen Weg finden, zusätzliche Wählerschichten der Demokraten zu erreichen. Das Popular Vote in der Final Round beim Iowa Caucus hat gezeigt, dass er hier weiterhin Nachholbedarf hat. Wer letztlich der Sieger der Final Round ist, steht aktuell noch nicht fest. Klar ist nur, dass Buttigieg hier deutlich aufgeholt hat, meist mit den Stimmen der Anhänger Bidens und Klobuchars, die in der First Round an der 15%-Hürde scheiterten.
Elizabeth Warren - zwischen Hoffnung und Zweifel
Elizabeth Warren by Gage Skidmore |
Und auch von einem schwächelnden Joe Biden konnte sie nicht wirklich profitieren.
Für Warren kommt es nun darauf an, aus ihrer Rolle als Nr. 3 oder 4 herauszutreten. Sie wird auch am Super Tuesday nicht gewinnen, wenn sie nicht zu den Spitzenkandidaten zählt.
Die Aussichten in den übrigen Februarwahlen in New Hampshire, Nevada und South Carolina sind mäßig. In den Umfragen liegt sie nirgends besser als Platz 3.
Amy Klobuchar mit Achtungserfolg, Yang und Steyer chancenlos
Amy Klobuchar by Gage Skidmore |
Andrew Yang muss zu den Verlierern in Iowa gezählt werden. Yang gelang es trotz massiver Präsenz in Iowa nicht, auch nur annähernd in die Reichweite von Delegiertenstimmen zu kommen. Im Gegensatz zu Tom Steyer, der in Nevada und South Carolina gut in den Umfragen abschneidet, stellt sich für Yang die Frage, wo er noch zeitnah nennenswert punkten will. Yangs Aus vor oder nach dem New Hampshire Primary ist durchaus denkbar.
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