Donnerstag, 23. April 2020

Biden nennt weitere Kriterien für seine Vizekandidatin - Pence könnte erneut antreten

Joe Biden (48554137807) (cropped)
Joe Biden by Gage Skidmore
Während die Vorwahlen der Demokraten in den nächsten zwei Monaten der Form wegen noch weitergehen, muss sich der designierte Spitzenkandidat bereits Gedanken machen, wen er im Wahlkampf als Vizekandidatin präsentieren wird. Joe Biden hatte bereits vor vielen Wochen angekündigt, dass sein Running Mate eine Frau sein werde.

Eine erste Übersicht über potenzielle Kandidatinnen hatte ich HIER bereits eingestellt.

Nun hat Biden seine Überlegungen in der Late Night Show with James Corden weiter präzisiert.
Er werde zum 01. Mai eine beratende Expertengruppe einsetzen, die dabei helfen soll, bis zum Juli das Kandidatinnenfeld auf 2-3 zu reduzieren. Biden ließ zudem schon durchblicken, auf welche Kriterien es auch ankommen werde.

Demnach habe eine Fähigkeit oberste Priorität. Die Vizekandidatin müsse jederzeit, von jetzt auf gleich, in der Lage sein, das Präsidentenamt zu übernehmen. Die Menschen dürften keine Zweifel an der Erfahrung und den Kompetenzen der Vizepräsidentin haben.
Was sich wie eine Selbstverständlichkeit anhört, hat tatsächlich Auswirkungen auf den Kreis der in Rede stehenden Kandidatinnen. Erfahrene Senatorinnen und Gouverneurinnen dürften hierbei wesentlich bessere Chancen haben, als etwa Abgeordnete aus dem US-Repräsentantenhaus oder der Kommunalpolitik, etwa Bürgermeisterinnen.

Einen zweiten wesentlichen Punkt benennt Biden ebenfalls. Es sei eine Empfehlung von Barack Obama gewesen. Die Kandidatin sollte Kompetenzen oder Erfahrungen in einem Bereich haben, der nicht zu seinen eigenen Stärken gehört. Ein Themenfeld, das Biden dann der Vizepräsidentin anvertrauen kann. In gewisser Weise sollten Schwächen so ausgeglichen werden.


Den relevanten Ausschnitt des Videos findet Ihr zwischen 2:46 und 6:05
Außerdem machte Biden auch klar, dass sich seine Vizekandidatin mit ihm auf einer Wellenlänge befinden müsse. Eine Kandidatin, die politisch völlig andere Vorstellungen habe als er selbst, käme konsequenterweise dann nicht mehr in Betracht. Auch dieser Gedankengang ist eine inhaltliche Festlegung von Bedeutung. Biden könnte auch eine Frau auswählen, die beispielsweise äußerst linke Positionen vertritt, um die Lücke, die er dort hinterlässt, aufzufüllen. Aber offenbar wird es anders kommen. Biden will keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass seine Vizepräsidentin auch immer für bzw. im Sinne des Präsidenten spricht. Zudem müsse er ihr absolut vertrauen können.

Mike Pence könnte erneut als Trumps Vize kandidieren

 

Mike Pence official Vice Presidential portrait (cropped).jpg
Mike Pence - D. Myles Cullen - White House
Auch US-Präsident Donald Trump wird sich in diesem Jahr abschließend entscheiden müssen, ob er erneut mit Mike Pence als Vizekandidat ins Rennen geht. Im vergangenen Jahr kamen Gerüchte auf, dass Trump seinen jetzigen Vizepräsidenten durch Nikki Haley ersetzen könnte, um auf diese Weise seine Chancen bei republikanischen und unabhängigen Wählerinnen insbesondere in den Vorstädten zu verbessern. Haley ist die frühere US-Botschafterin unter Trump bei den Vereinten Nationen und ehemalige Gouverneurin von South Carolina.
Diesen Gedankengang wies Trump allerdings zurück. Zwar lobte er Haley und sagte, dass sie im Wahlkampf eine wichtige Rolle spielen werde, Mike Pence sei aber ein großartiger Vizepräsident, mit er auch wieder antreten wolle. Abschließend entschieden und verkündet ist dies aber noch nicht.

Mike Pence gilt als loyaler Vertrauter Trumps und bedient die religiös-erzkonservative Wählerschaft der Republikaner. Eine Abkehr von Pence könnte demnach auch zu einer Demobilisierung dieser Republikaner führen.

Samstag, 18. April 2020

Trump vs Biden - Wer muss welche Bundesstaaten gewinnen?

Die Entscheidung über Sieg und Niederlage bei der US-Präsidentschaftswahl wird bekanntlich in wenigen Bundesstaaten fallen. Wer am Ende mindestens 270 Wahlmännerstimmen gewonnen hat, wird US-Präsident. Es ist also nicht entscheidend, wer landesweit die meisten Wählerstimmen gewonnen hat.

Umso wichtiger ist es sowohl für Amtsinhaber und Herausforderer als auch für die politischen Beobachter, jene Bundesstaaten zu identifizieren, die in diesem Jahr ausschlaggebend sein werden. Kein Präsidentschaftskandidat im US-Wahlkampf verschwendet Zeit und Geld in einem Bundesstaat, der schon als absolut sicher gewonnen gilt.

Bei 50 Bundesstaaten plus den District of Columbia kann man etwas den Überblick verlieren. Die folgenden Ausführungen sollen dabei helfen, den Blick auf die wirklich wichtigen Bundesstaaten zu richten.
Dabei kommt man nicht umhin, zahlreiche Annahmen als Voraussetzungen zu formulieren. Ich versuche dabei so objektiv und so wenig spekulativ wie möglich vorzugehen.


Aktueller Stand: 02.11.2020, 00:00 Uhr
Eine weitere Aktualisierung erfolgt nur noch, sollte sich am 02.11. noch eine wesentliche Veränderung ergeben.

Sichere Bundesstaaten sind die Basis für alle Berechnungen


Im ersten Schritt sollten wir die Anzahl der zu betrachtenden Bundesstaaten deutlich reduzieren.

Die folgende Tabelle zeigt, welche Bundesstaaten heute schon sehr sicher, sicher oder zumindest sehr wahrscheinlich Donald Trump oder Joe Biden zugeordnet werden können. Hierbei werden zurückliegende Wahlergebnisse, die Bevölkerungsstruktur und insbesondere auch die aktuellen Umfragewerte als Bewertungsbasis herangezogen. Die Zahlen hinter den Bundesstaaten zeigen die Anzahl der Wahlmännerstimmen, die es dort zu gewinnen gibt.



Als sicher geltende Bundesstaaten
Donald
Trump
110 Wahlmänner
Joe
Biden
216 Wahlmänner
Veränderung zur Vorwoche
Indiana 11
Kalifornien 55

Tennessee 11
New York 29

Missouri 10
Illinois 20

Alabama 9
*Michigan 16
* zu wahrscheinl. Biden
Kentucky 8
New Jersey 14
 
Louisiana 8
Virginia 13

Oklahoma 7
Washington 12

Arkansas 6
Massachusetts 11

Mississippi 6
Maryland 10

Kansas 6
Colorado 9

Utah 6
Connecticut 7

West Virginia 5
Oregon 7

Idaho 4
New Mexico 5

**Montana 3
Hawaii 4
** zu wahrscheinl. Trump
Wyoming 3
Rhode Island 4

North Dakota 3
New Hampshire 4

South Dakota 3
Vermont 3

Nebraska ges. 2
Delaware 3

Nebraska 1. Dist. 1
D.C. 3
Nebraska 3. Dist. 1
Maine ges. 2


Maine 1. Dist. 1




















Donald Trump hätte nach 35 Bundesstaaten und den District of Columbia also erstmal 110 Wahlmännerstimmen sicher. Joe Biden dürfte demnach fest mit 216 Wahlmännerstimmen rechnen. Bleiben noch 15 Bundesstaaten und je 1 District in Nebraska und Maine übrig.


Zur Erläuterung: In Nebraska und Maine gilt das Verfahren "Splitting the Votes". Das heißt, dass der Gesamtsieger nicht automatisch alle Wahlmännerstimmen des Bundesstaats gewinnt, sondern auch die Ergebnisse der jeweiligen Districts berücksichtigt werden.


In Nebraska erhält der Gesamtsieger 2 Wahlmännerstimmen, der jeweilige Sieger aus den 3 Districts jeweils 1 Wahlmännerstimme.


In Maine erhält der Gesamtsieger 2 und der jeweilige Sieger aus den beiden Districts jeweils 1.


Im Vergleich zur Wochenmitte ist Michigan wieder zurück zu "wahrscheinlich Biden" verschoben worden. Zudem ist Montana erstmals von "sicher" zu wahrscheinlich Trump gewechselt. In dem traditionell republikanischen Bundesstaat liegt der Präsident nur noch rund 5% in den Umfragen vorne.

Bundesstaaten mit einer erkennbaren Tendenz



Im nächsten Schritt müssen schon weitere Annahmen vorausgesetzt werden, ab nun wird es etwas schwieriger zu prognostizieren.

Die folgende Tabelle zeigt die Bundesstaaten, die den Kandidaten mit einiger Wahrscheinlichkeit zugerechnet werden können. Betrachtet man ausschließlich die Umfragen, habe ich folgende Grenzbereiche vorgesehen:

sicher: Vorsprung >8,5 %

wahrscheinlich Vorsprung 6,0 - 8,4 %
offen: 0 - 5,9 %

Die Bewertungsgrundlage bleibt identisch, aber die einzelnen Kriterien werden unterschiedlich gewichtet. Umfragen alleine sind also nicht ausschließlich entscheidend. Dazu aber gleich mehr.


Wahrscheinlich siegreich in…
Donald
Trump
15 Wahlmänner
Joe
Biden
36 Wahlmänner
Veränderung zur Vorwoche
Insgesamt 125
Insgesamt 252

South Carolina 9
*Michigan 16*von "sicher Biden"
Alaska 3
Wisconsin 10
**Montana 3
Minnesota 10 **von "sicher Trump"

***Nevada 6
*** zu offen

****Nebraska 2. Dist. 1
****zu offen













Nehmen wir also an, dass die Ergebnisse dieser Bundesstaaten so eintreten, läge Donald Trump bei 125 Wahlmännerstimmen, sein Herausforderer Biden bei 252 Wahlmännerstimmen. 161 Wahlmännerstimmen wären noch zu vergeben.


Im Vergleich zur Wochenmitte sind hier neben den bereits genannten Änderungen aus Michigan und Montana, zwei Wechsel vorgenommen worden. Nevada und der 2. Congressional District von Nebraska wurden von "wahrscheinlich Biden" zu offen verschoben.
Insbesondere Nevada könnte bei einem Kopf-an-Kopf-Rennen nochmal wichtige 6 Wahlmännerstimmen liefern. Keine Umfrage dort sieht Donald Trump vor seinem Herausforderer. Im Durchschnitt sehen die Umfragen Biden aber inzwischen weniger als 5% vor Trump, was innerhalb der Fehlerspanne liegt.

Stimmen die durchschnittlichen Umfragen mit den späteren Ergebnissen überein, und würde heute abschließend gewählt werden, hätte Donald Trump keine Aussicht mehr auf den Wahlsieg. Die Darstellungen der verschiedenen Siegkombinationen entfällt diese Woche wieder.

Das bedeutet:
Donald Trump hat vier Must-Win-States. Der Republikaner muss mindestens Texas, Florida, Pennsylvania und Ohio gewinnen, um weiter Chancen auf eine zweite Amtszeit zu haben. 
Schafft er es nicht, einen dieser Bundesstaaten zu gewinnen, muss er mindestens (je nach Größe) einen Bundesstaat als Ausgleich holen, der aktuell als "wahrscheinlich Biden" eingestuft ist, also MichiganMinnesota oder Wisconsin.
Welche weiteren Bundesstaaten Trump neben den Must-Win-States dann noch benötigt, führe ich weiter unten aus.

Es folgen noch die als offen eingestuften Bundesstaaten.



Die entscheidenden offenen Bundesstaaten


Im dritten Schritt folgen nun die Bundesstaaten, in denen der Wahlausgang noch nicht sicher oder wahrscheinlich prognostiziert werden kann und (die in diesem Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit über Sieg und Niederlage entscheiden werden).


Die aktuellen Umfragen auch zu diesen Bundesstaaten findet Ihr HIER.





offene Bundesstaaten (entscheiden)
offene Bundesstaaten
Leichte
Tendenz zu
Veränderung zur Vorwoche
Texas 38
Trump

Florida 29
---

Pennsylvania 20
Biden

Ohio 18
---

Georgia 16
---

North Carolina 15
Biden

Arizona 11
---

Iowa 6
---

Nevada 6
Biden
von wahrscheinl. Biden
Maine 2. Dist. 1
---

Nebraska 2. Dist. 1
Biden
von wahrscheinl. Biden





Zur Erläuterung: Die Spalte "Leichte Tendenz zu" basiert auf den aktuellen Umfragewerten, berücksichtigt aber wie gewohnt auch zurückliegende Ergebnisse. Ich weise aber daraufhin, dass diese Zuordnungen nun zunehmend vager werden.

Die Spalte "Veränderung zur Vorwoche" bezieht sich nicht auf die Tendenz, sondern auf den Wechsel zwischen den vorgenannten Tabellen.

Für die weiteren Prognosen behandele ich alle in dieser Tabelle aufgeführten Bundesstaaten als offen.



Die Siegkombinationen für Trump und Biden


Im letzten Schritt stellt sich also die Frage, welche offenen Bundesstaaten Trump und Biden gewinnen müssen, wenn sie Präsident bleiben / werden wollen?


Folgende Siegkombinationen kommen dann rechnerisch in Betracht:

Abkürzungen:

TX - Texas; FL - Florida; PA - Pennsylvania; OH - Ohio; GA - Georgia; NC - North Carolina; AZ - Arizona; NV - Nevada; IA - Iowa; NE2 - Nebraska 2. District; ME2 - Maine 2. District



Donald Trump gewinnt, wenn…
mindestens siegreich in
mit mind. XXX Wahlmännerstimmen
TX, FL, PA, OH, GA, NC, AZ
272
TX, FL, PA, OH, GA, NC, IA, NV
273
TX, FL, PA, OH, GA, AZ, IA, NV, ME2
270
TX, FL, PA, OH, GA, AZ, IA, NV, NE2
270
TX, FL, PA, OH, NC, AZ, IA, NV, NE2, ME2
270












Donald muss neben den bereits identifizierten Must-Win-States mindestens noch drei weitere offene Bundesstaaten gewinnen. Konkret sind dies Georgia, North Carolina und Arizona. Alternativ zu Arizona würden auch Siege in Iowa und Nevada reichen.
Auf North Carolina oder Georgia könnte Trump verzichten, wenn er neben Iowa und Nevada noch einen der beiden 2. CD aus Maine oder Nebraska gewinnt.
Schafft er keine dieser Kombinationen, müsste er alternativ mindestens einen der als "wahrscheinlich Biden" eingestuften Bundesstaaten gewinnen.
Die Siegkombinationen für Joe Biden sind folglich sehr klar. Er müsste nur einen der Must-Win-States Trumps (Texas, Florida, Pennsylvania oder Ohio) gewinnen und keinen der als "wahrscheinlich Biden" eingestuften Bundesstaaten verlieren. Biden würden aber alternativ auch zwei andere Bundesstaaten einer gewissen Größe reichen. Hier sind insbesondere Georgia, North Carolina und Arizona von Bedeutung.


Joe Biden gewinnt, wenn…
mindestens siegreich in
mit mind. XXX Wahlmännerstimmen
TX
290
FL
281
PA
272
OH
270
GA, NV
274
NC, NV
273
GA, IA
274
NC, IA
273
NC, AZ278
GA, NC283
GA, AZ279
AZ, IA, NV275
AZ, IA, ME2270
AZ, NV, NE2270
AZ, IA, NE2270
AZ, NV, NE2270
GA, ME2, NE2270








Sind Bidens Chancen deshalb höher? Rechnerisch ja, aber man darf nicht vergessen, dass Trump auch 2016 deutlich mehr offene Bundesstaaten gewinnen musste, als Hillary Clinton. Er holte die wichtigen Swing States, verlor einige kleinere und konnte zudem in Michigan und Wisconsin überraschen. Man darf also nicht vergessen, dass Trump zwar auch im Jahr 2020 wieder mehr offene Bundesstaaten gewinnen muss als sein demokratischer Herausforderer. Jedoch kann man die Ausgangslage auch anders sehen. Ausgehend nicht von aktuellen Umfragen, sondern vom letzten Wahlergebnis, muss Biden erstmal einige Bundesstaaten von Trump zurückerobern. Donald Trump hat alle vorgenannten Must-Win-States im Jahr 2016 gewinnen können. Zudem auch die kritischen Bundesstaaten Georgia, North Carolina und Arizona.

Gleichwohl erscheint die Ausgangslage für Trump etwas schwieriger zu sein. Dadurch, dass er derzeit nahezu alle "offenen" Bundesstaaten gewinnen muss, bindet das seine strategischen Schritte im Wahlkampf. Anders als Biden es theoretisch könnte, muss Trump in Texas und Florida zwingend präsent sein, Zeit und Geld investieren. Gleichzeitig, darf er sich aber auch im Rust Belt nicht zurücknehmen.

An dieser Stelle will ich nochmals darauf hinweisen, dass alle vorigen Siegkombinationen und Aussagen zu den einzelnen Bundesstaaten natürlich nur dann zutreffend sind, wenn die Annahmen der ersten beiden Tabellen auch tatsächlich so eintreten. Ansonsten verschiebt sich alles wieder.



Wer entscheidet bei einem Remis 269 zu 269?


Abschließend habe ich noch fünf Kombinationen aufgeführt, nach der es keinen Sieger am Wahlabend geben würde. Dann würde das Repräsentantenhaus den Präsidenten bestimmen. Hier haben aktuell die Demokraten die Mehrheit. Diese Mehrheit spielt aber aus zwei Gründen keine Rolle.


1. Erst das in diesem Jahr, am Tag der Präsidentschaftswahl neu gewählte US-Repräsentantenhaus würde bei einem Unentschieden zwischen Trump und Biden entscheidend votieren, die Zusammensetzung ist heute also noch nicht bekannt.


2. Es gibt keine Mehrheitsabstimmung, denn jeder Bundesstaat hat eine Stimme, die sich aus der Mehrheit der Abgeordneten eines jeden Bundesstaats im US-Repräsentantenhaus ableiten lässt. So hätte das große Kalifornien mit 46 Demokraten und 6 Republikanern eine Stimme (vermutlich für Biden), aber das kleine Wyoming mit 1 Republikanerin und 0 Demokraten hätte ebenfalls eine Stimme (vermutlich für Trump). Es kommt also darauf an, die Mehrheit der Bundesstaatsdelegationen im US-Repräsentantenhaus für sich zu gewinnen. Aktuell hätte Trump hierbei die Nase mit 26 zu 22 vorne, obwohl die Demokraten eine Mehrheit im Repräsentantenhaus haben.




Keiner gewinnt (269 zu 269), bei
Trump siegreich in…
UND Biden siegreich in
TX, FL, PA, OH, GA, NC, NV, ME2, NE2
AZ, IA
TX, FL, PA, OH, GA, NC, IA, ME2, NE2 AZ, NV
TX, FL, PA, OH, NC, AZ, IA, NV, NE2 GA, ME2
TX, FL, PA, OH, NC, AZ, IA, NV, ME2
GA, NE2
TX, FL, PA, OH, GA, AZ, IA, NV
NC, ME2, NE2





Wahlmänner sind nicht überall an das Votum gebunden


Ohne die Angelegenheit noch komplizierter machen zu wollen, sei nur formal erwähnt, dass es theoretisch auch "Wahlmänner" im Electoral College geben kann, die sich nicht an das Ergebnis in ihrem Bundesstaat halten (müssen). Es handelt sich dabei um die sog. "Faithless Electors". Es erscheint mir aber nicht zielführend zu sein, dies an dieser Stelle zu vertiefen. Bei einem äußerst knappen Ergebnis etwa 270 zu 268, lohnt es sich aber die Abstimmung im Electoral College auch tatsächlich abzuwarten.

2016 hatte es mit 10 Abweichlern so viele gegeben, wie nie zuvor in der Geschichte der USA. Niemand allerdings stimmte für den direkten Gegner, also weder Trump, noch Clinton erhielten mehr stimmen. Drei Stimmen wurden ungültig gemacht und sieben Stimmen gingen an andere Personen. So erhielt beispielsweise der frühere US-Außenminister Colin Powell drei Stimmen von "Clinton-Wahlmännern", auch der Republikaner John Kasich und sogar Bernie Sanders erhielten jeweils eine Stimme.