Montag, 18. März 2019

Sanders vor Biden in Emerson-Umfrage für Wisconsin, Biden aber stärker gegen Trump

Der knapp 6 Mio Einwohner zählende Bundesstaat Wisconsin wird bei der Präsidentschaftswahl 2020 ganz besonders im Fokus stehen. US-Präsident Trump hatte 2016 die 10 Wahlmännerstimmen gegen Hillary Clinton für sich gewinnen können. Wisconsin war neben Michigan die größte Überraschung beim damaligen Wahlausgang. In vielen anderen eng umkämpften Bundesstaaten hatte Trump kurz vor der Wahl in den Umfragen bereits die Nase vorn oder Clintons Vorsprung war kleiner als die Fehlertoleranz (Ohio, Florida, North Carolina, Pennsylvania, Iowa).


Umfrage in Wisconsin sieht Sanders bei Vorwahlen vor Biden


Eine aktuelle Emerson-Umfragen für den Wisconsin Primary der Demokraten hat nun ergeben, dass Bernie Sanders mit deutlicher Mehrheit das Bewerberfeld anführt. Der Senator aus Vermont kommt demnach auf 39% und liegt damit 15 Prozentpunkte vor Joe Biden (19%). Dahinter liegen Elizabeth Warren mit 14%, Beto O'Rourke mit 6%, Kamala Harris mit 5% und Amy Klobuchar mit 4%. Insbesondere bei den jungen Wählern (18-29 Jahre) hat Sanders eine klare Mehrheit von 61%.
Schon 2016 hatte Sanders in Wisconsin stark abgeschnitten und konnte Hillary Clinton in den Vorwahlen mit 56,5% zu 43,2% schlagen.





Das für den Wisconsin Primary laut Umfragen klare Votum der Demokraten für Bernie Sanders deutet auf ein nach wie vor hohes Ansehen Sanders insbesondere beim linken Flügel der Partei hin. Ohnehin wünschen sich die Demokraten und deren Wählerinnen und Wähler in Wisconsin einen mehr oder weniger starken Linksruck der Partei. 55% wollen, dass sich die Partei eher nach links orientiert, 30% halten die jetzige Ausrichtung für richtig und 15% wünschen sich einen stärkeren Fokus nach rechts.
Dieses Bild der Umfrage spricht also für Sanders. Aber für eine ganzheitliche Betrachtung lohnt sich auch ein Blick auf den Vergleich der Demokraten zu Donald Trump.


Biden mit größeren Chancen gegen Trump bei US-Wahl 2020


Eine parteienübergreifende Umfrage von Emerson zum Vergleich prominenter Demokraten zu US-Präsident Trump zeigt ein anderes Bild, als das der vorgenannten Vorwahlen. Bei der General Election 2020 in Wisconsin liegt laut dieser Meinungserhebung Bernie Sanders zwar 4% vor Donald Trump, Joe Biden würde den amtierenden Präsidenten aber mit 8% Vorsprung schlagen.
Während also die Demokraten mit Sanders einen klaren Favoriten haben, schneidet Biden offenbar unter Berücksichtigung aller Wähler besser ab.
Die Frage, wer die besten Chancen hätte, Donald Trump zu schlagen, ist 2020 eine wichtige Schlüsselfrage. Zwar kommt es auch auf die Inhalte an, die einem am nächsten liegen, die Demokraten werden sich bei ihrer Wahl aber auch pragmatisch daran orientieren, wer die oder der aussichtsreichste Kandidat/in ist, Trump aus dem Weißen Haus zu befördern.


Trump führt vor keinem der prominenten Demokraten


Blickt man auf den US-Präsidenten, ist festzustellen, dass er laut der Emerson-Umfrage gegen keinen der aktuellen prominenten Kandidaten der Demokraten eine Mehrheit erreichen würde. Trump liegt 8% hinter Biden, 4% hinter Sanders und Warren, 2% hinter O'Rourke und gleichauf mit Amy Klobuchar und Kamala Harris.

Wisconsin, Michigan und Pennsylvania dürften auch 2020 wieder im Fokus der Wahlkämpfer liegen. Auch wenn Trump aktuell noch ein wenig hinten liegt, sind diese Umfragewerte, auch mit Verweis auf die zu Beginn genannte Überraschung aus dem Jahr 2016, noch kein seriöser Hinweis darauf, wie der Ausgang 2020 in Wisconsin sein wird. Dafür ist es erstens noch viel zu früh und zweitens darf nicht vergessen werden, dass Trump in Wisconsin ohnehin nicht seine stärkste Wählerbasis hat. 2016 unterlag Trump in den Vorwahlen relativ deutlich gegen Ted Cruz.

In Michigan führt Joe Biden deutlich


Bei einer weiteren Emerson-Umfrage für den Bundesstaat Michigan führt Joe Biden das Feld der Demokraten deutlich an. Hier kommt er auf 40%, während Sanders lediglich auf 23% kommt. Und auch im Direktvergleich gegen Donald Trump kommt Biden auf die besten Werte (+8), gefolgt von Amy Klobuchar (+6) und Bernie Sanders(+5).

Freitag, 15. März 2019

Beto O'Rourke: Ein starker Konkurrent für alle Kandidaten

Mit dem heutigen Einstieg in das Rennen der Demokraten bei den Vorwahlen 2020, hat Beto O'Rourke einen von seinen zahlreichen Fans lang ersehnten Schritt vollzogen. Schon im Wahlkampf zu den Midterm Elections 2018 wurden Stimmen laut, die O'Rourke gerne als Herausforderer Donald Trumps sehen wollten. O'Rourke unterlag im vergangenen Jahr bei der Wahl zum US-Senat im klar republikanisch geprägten Texas nur knapp gegen Amtsinhaber Ted Cruz.
Zuletzt tourte O'Rourke durch die USA und ließ seine Anhänger mittels kurzer medialer Nachrichten in den sozialen Netzwerken daran teilhaben.
Heute dann schließlich die Verkündung seiner Kandidatur:



Trotz seiner vergleichsweise geringen bundespolitischen Erfahrung, werden dem 46-jährigen Texaner gute Chancen eingeräumt, das demokratische Bewerberfeld erheblich aufzumischen. O'Rourke hat durch seine Vitalität und Kreativität bei dessen Auftritten einen Pluspunkt, der in dieser Ausprägung kaum noch einmal bei den prominenten Demokraten zu finden ist.
Er gilt als Hoffnungsträger der Partei und wird nicht selten bereits mit Obama oder Kennedy verglichen. Ob ihm das hilft, ist fraglich, aber seiner Fähigkeit, insbesondere junge Wählerinnen und Wähler zu begeistern, dürfte dies jedenfalls zuträglich sein.

O'Rourke ein progressiver Kandidat mit Strahlkraft ins moderate Lage


Das politische Profil ist gar nicht so einfach einzuordnen. Grundsätzlich besetzt er Themen, die im eher linken Spektrum der Partei zu finden sind und gilt als progressiver Vertreter der Demokraten. Aber O'Rourke ist sicherlich nicht so weit links anzusiedeln, wie es etwa bei Bernie Sanders oder Elizabeth Warren der Fall ist. Der Texaner bringt einen gewissen Pragmatismus mit und stimmte während seiner Zeit im US-Repräsentantenhaus auch durchaus mal mit den Republikanern mit. O'Rourke ist jedenfalls ein Kandidat, dessen Reichweite deutlich in den moderaten Teil der demokratischen Partei hineinreicht.

Er könnte also für viele Demokraten eine wählbare Alternative darstellen. Als Kompromisskandidat anzutreten, wäre aber wohl sicherlich ein Fehler. Zu viele Alternativen befinden sich im Bewerberfeld. O'Rourke muss von Beginn an seine eigenständige Basis aufbauen und sich in den Umfragen zwingend zumindest auf den Plätzen 3-4 etablieren. Scheiden dann Kandidaten an den Rändern aus, muss er deren Wählerinnen und Wähler für sich gewinnen, um in die Spitze vorzustoßen. Aktuell wird O'Rourke in den Umfragen auf Platz 5-6 geführt, weit hinter Biden und Sanders zurück. Kamala Harris kommt auch auf fast doppelt so viel Zuspruch. Die Verkündung seiner Kandidatur dürfte ihm aber sicherlich nochmal einen Schub nach vorne bringen. Ihm sollte es gelingen, zumindest das Umfragenniveau von Kamala Harris zu erreichen, also an Elizabeth Warren und Cory Booker vorbeizuziehen .

Beto O'Rourke ist für viele Mitbewerber ein ernstzunehmender und unangenehmer Konkurrent. Jene, die Bedenken haben, Joe Biden oder Bernie Sanders wegen ihres hohen Alters zu unterstützen, finden in O'Rourke eine gute Alternative. Insbesondere eben auch, weil er nicht im genau entgegengesetzten Teil der Demokraten zu finden ist, sondern sich in der Mitte der Partei verortet.
Das frische, junge und charismatische Auftreten dürfte aber in erster Linie für Kandidaten wie Cory Booker, Amy Klobuchar und auch Kamala Harris ein Problem werden. Egal, wo sie politisch stehen, Beto O'Rourke nimmt ihnen deutlich an Strahlkraft als junge Alternativen weg.
Für Julian Castro, ebenfalls Texaner, dürften sich die Chancen deutlich verschlechtert haben. Sein Heimatbundesstaat ist eine wichtige Basis, die er sich nun mit O'Rourke teilen muss.


Topthema des Wahlkampfs: Einwanderung


Das Hauptwahlkampfthema Beto O'Rourkes dürfte die Einwanderungspolitik werden. Damit setzte er in der Vergangenheit und auch in Zukunft einen klaren Kontrast zum amtierenden US-Präsidenten. O'Rourke behandelt im Gegensatz zu Trump die Einwanderung nicht als Problem, sondern betrachtet sie vielmehr als Chance. Er will keine Ängste schüren, sondern Hoffnung und Zuversicht verbreiten. Mit diesen beiden miteinander nicht zu vereinbarenden Positionen will O'Rourke die Wählerschaft konfrontieren. O'Rourke wirkt dabei authentisch, aber ob es aus wahlstrategischen Gründen klug ist, dieses Reizthema in den Vordergrund zu stellen, muss kritisch hinterfragt werden. Donald Trump dürfte wohl nichts dagegen haben, sein Lieblingsthema erneut auf Platz 1 der politischen Agenda während des Wahlkampfes 2020 wiederzufinden.

Aussicht auf die kommenden Wochen

Nach der Kandidatur des Texaners steht nun im prominenten Bewerberfeld nur noch die Entscheidung Joe Bidens aus. Für den früheren US-Vizepräsidenten wäre nun der geeignete Zeitpunkt gekommen, seine Entscheidung zu treffen und zu verkünden. Biden weiß nun, mit wem er es zu tun haben würde und kann eine finale Einschäzung vornehmen. Der Spitzenreiter in den Umfragen könnte mit einer schnellen Entscheidung das mediale Feld wieder für sich gewinnen und Beto O'Rourke ein wenig von der Bühne stoßen.

Und vor wenigen Tagen ließ auch noch Stacey Abrams aufhorchen. Die 46-jährige Demokratin unterlag nur knapp bei der Gouverneurswahl in Georgia im Jahr 2018 und gilt ebenfalls als große Zukunftshoffnung der Partei. In diesem Jahr sprach sie für die Demokraten die Reaktion auf Trumps State of the Union. Abrams sagte nun, dass sie sich eine Kandidatur 2020 zur US-Präsidentschaftswahl vorstellen könne. Ebenso käme aber auch eine Kandidatur in Georgia bei der Wahl zum US-Senat 2020 in Betracht. 

Freitag, 8. März 2019

Demokraten warten auf Biden und O'Rourke

Bloomberg, Brown und Clinton - prominente Demokraten verzichten


Nachdem das Kandidatenfeld der Demokraten für die Vorwahlen zur US-Präsidentschaftswahl 2020 in den vergangenen zwei Monaten praktisch wöchentlich anwuchs, haben drei nennenswert potenzielle Kandidaten in den vergangenen Tagen öffentlich erklärt, nicht antreten zu wollen. Bei Hillary Clinton war dies auch so erwarten worden, hatte sie doch an verschiedenen Stellen immer mal wieder mehr oder weniger deutlich gesagt, nach 2016 nicht noch einmal zu kandidieren. Dennoch hielten sich ein paar Gerüchte, wohl insbesondere von ihren Anhänger gestreut, die eine Hintertür für Clinton offen ließen. Damit ist es nun endgültig vorbei.

Mit Michael Bloomberg folgte dann die nächste Absage. Der finanzstarke frühere New Yorker Bürgermeister hatte immer mal wieder angedeutet, gegen Trump antreten zu wollen und ihn auch besiegen zu können. Bloomberg kam aber zu dem Entschluss, bei dem großen Bewerberfeld der Demokraten nicht antreten zu wollen.

Heute dann folgte auch noch die dritte Absage innerhalb einer Woche. Sherrod Brown sieht seine politische Zukunft weiterhin in US-Senat, wo er den Bundesstaat Ohio vertritt. Betrachtet man diese drei Absagen, überrascht mich die Absage Browns schon ein wenig. Natürlich lag er in den Umfragen nicht bei zweistelligen Werten, aber Brown hatte einen Zugang zu den Wählern der Arbeiterklasse im Rust Belt. Ein Territorium und ein Klientel, das den Demokraten 2016 auf schmerzliche Weise verloren ging. Hier holte Donald Trump die entscheidenden Stimmen gegen Clinton.


Welcher Kandidat der Demokraten profitiert bei den Vorwahlen 2020 von diesen Absagen?


Bernie Sanders (19197596204)
Bernie Sanders
Wenn drei prominente Demokraten nicht kandidieren, stellt sich die Frage, wer davon evtl. profitieren könnte. Ich möchte an dieser Stelle drei Namen nennen. Blickt man auf die Absage Sherrod Browns, denke ich dabei insbesondere an Bernie Sanders und Amy Klobuchar. Brown steht wie kaum ein anderer, der als Kandidaten gehandelten Demokraten für den Kampf und die Interessen der klassischen Arbeiterschicht. Browns politischer Schwerpunkt war und ist sein Einsatz für Arbeiter (Blue Collar), die insbesondere in Ohio und dem übrigen Rust Belt eine große Rolle spielen. Bernie Sanders musste befürchten, dass ihm der auch von vielen Gewerkschaften unterstützte Sherrod Brown wertvolle Stimmen abziehen könnte.

Amy Klobuchar
Amy Klobuchar

Amy Klobuchar könnte von Browns Verzicht profitieren, weil mit dem Senator aus Ohio ein prominenter und einflussreicher Konkurrent für Wählerinnen und Wähler des westlichen Rust Belts bzw. des Mittleren Westens als Alternative weggefallen ist.
Hier hofft die Senatorin aus Minnesota eine Basis für ihre Kampagne aufbauen zu können.

Der dritte Name, der sich als Profiteur aufdrängt, ist Joe Biden. Der frühere US-Vizepräsident hat ebenfalls ein solides Standing in der Arbeiterklasse. Anders als Sanders steht Biden bei den Demokraten jedoch deutlich mehr für die moderaten Vertreter, dem Establishment und wirkt weit mehr in den konservativen Flügel hinein. Das ist auch der Grund, weshalb Biden aber noch viel mehr vom Verzicht Clintons und Bloombergs profitiert. Beide hätten ihre Basis im moderat-konservativen Establishment der Partei gehabt. Jener Flügel, der im bisherigen Kandidatenfeld im Vergleich zu den vielen links-progressiven Kräften eher unterrepräsentiert ist.


Warten auf Joe Biden und Beto O'Rourke


Official portrait of Vice President Joe Biden
Joe Biden
Für Joe Bidens Entschluss über eine Kandidatur waren die vergangen Tage möglicherweise entscheidend. Er weiß nun fast abschließend, mit wem er es bei den Vorwahlen zu tun haben würde. Bis auf Beto O'Rourke haben sich nun praktisch alle potenziell aussichtsreichen Bewerber der Demokraten für oder wider eine Kandidatur positioniert. Aber O'Rourke wäre ohnehin eher ein Konkurrent der insbesondere in das links-progressive Lager hineinwirkt und zum Problem für z. B. Bernie Sanders, Cory Booker oder Elizabeth Warren werden würde.
Auch aus diesem Grund hätten Vertreter Joe Bidens bereits im Lager O'Rourkes angefragt, ob dieser auch als Running Mate und Vizepräsidentschaftskandidat für Biden antreten würde. Damit wären beide großen Lager der Demokraten inhaltlich abgedeckt. Fraglich wäre bei dieser Option jedoch schon, ob es sich die Demokraten erlauben können, ohne eine Frau auf dem Ticket gegen Donald Trump anzutreten.


Beto O'Rourke 113th Congress
Beto O'Rourke
Es scheint nun aber alles für die Entscheidung des in sämtlichen Umfragen anführenden Spitzenreiters vorbereitet zu sein und alle Demokraten fragen sich: Wann verkündet Biden seine Kandidatur?
Denn es rechnet kaum noch jemand damit, dass Biden nicht antreten wird. Zu viele Entwicklungen sprechen für ihn. Aber Restzweifel bleiben. Bidens hohes Alter, die früheren Anläufe und Niederlagen bei Vorwahlen (1988 und 2008) und ein vermutlich sehr langer und erbitterter Wahlkampf gegen Trumps Republikaner werfen schon noch Fragen auf, ob Joe Biden die Demokraten letztlich zum Wahlsieg führen wird. Auch mögliche im Laufe der nächsten Monate entstehende Verwerfungen innerhalb der GOP in Bezug auf Trumps Zukunft könnten wiederum völlig neue Voraussetzungen schaffen.
Ich rechne damit, dass Bidens Entscheidung in Kürze bevorsteht bzw. verkündet wird.
Und auch Beto O'Rourke sollte nicht mehr lange warten, will er noch ins Rennen einsteigen. Seine Umfragewerte sind zuletzt gesunken und viele relevante Geldgeber für den Wahlkampf werden irgendwann Fakten schaffen und sich ggf. für andere Kandidaten entscheiden.
So könnte es sein, dass die Demokraten bereits sehr frühzeitig ein ziemlich umfassendes Bild haben werden, wer bei den Vorwahlen 2020 zur Wahl stehen wird.

Dienstag, 5. März 2019

Umfragen - Early Primary States - Demokraten

Vorwahlen zur US-Präsidentschaftswahl 2020 - Demokraten


Ein guter Start in die Vorwahlen der Demokraten ist im Februar 2020 vor dem Super Tuesday besonders wichtig. Die Kandidatinnen und Kandidaten an der Spitze versuchen ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden und im Mittelfeld geht es bereits darum, entweder in die Top 5 aufzurücken oder aber frühzeitig aus dem Rennen zu sein.
Die ersten Vorwahlen der Demokraten 2020 finden in den Early Primary States: Iowa, New Hampshire, Nevada und South Carolina statt.

Stand: 07.01.2020
(Letzte Aktualisierung, die künftigen Werte sind den Einzelvorschauen zu den Bundesstaaten zu entnehmen.)



Durchschnitt
Early Primary States
Iowa
(41)
New Hampshire
(24)
South Carolina
(54)
Nevada
(36)
Biden
26,2
20,3
21,0
35,0
28,5
Sanders
19,7
22,0
21,0
15,3
20,5
Warren
16,5
15,3
15,0
16,3
19,5
Buttigieg
13,4
21,7
15,5
7,7
8,5
Steyer
3,2
2,3
3,0
4,0
3,5
Klobuchar
3,8
7,0
5,0
1,3
2,0
Yang
2,5
2,3
3,5
2,0
2,0
Gabbard
1,6
2,0
3,0
0,5
1,0
Booker
2,4
3,0
2,0
3,0
1,5
Bloomberg -- -- -- 3,0 --






Quelle: realclearpolitics

Die Tabelle zeigt alle Kandidatinnen und Kandidaten der Demokraten ab einem Durchschnittswert von mindestens 1 % und wird fortlaufend aktualisiert. Die Zahl in der Klammer hinter den Bundesstaaten weist die Anzahl der Delegierten aus, die zu gewinnen sind. Darin nicht enthalten sind die Super-Delegierten.
Eine Übersicht über bundesweite Umfragen zu den Vorwahlen 2020 findet Ihr hier.

Samstag, 2. März 2019

Jay Inslee kandidiert für Demokraten bei Vorwahlen 2020

Governor Inslee
Jay Inslee, Gouverneur von Washington
Im Kandidatenfeld der Demokraten für die Vorwahlen zur US-Präsidentschaftswahl 2020 finden sich inzwischen zahlreiche Vertreter des US-Kongresses, insbesondere aus dem Senat wieder.
Nun hat auch der erste amtierende Gouverneur seine Ambitionen erklärt. Am 01.03.2019 hat Jay Inslee seine Kandidatur für die Demokraten verkündet.

Jay Inslee ist seit 2013 Gouverneur des Bundesstaats Washington. Seit den 90er Jahren war er mit einer kurzen Unterbrechung Abgeordneter des US-Repräsentantenhauses. Inslee trat 2012 für die Demokraten bei den Gouverneurswahlen in Washington an und gewann diese relativ knapp. Vier Jahre später wurde er mit deutlicher Mehrheit für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.

Inslee ist dem progressiven Flügel der Demokraten zuzuordnen. Bundesweit machte er sich einen Namen, als er 2017 ankündigte, dass Washington als erster Bundesstaat eine Klage gegen den von US-Präsident Trump per Dekret verhängten Einreisestopp für sieben muslimisch geprägte Länder einreichen werde. Jay Inslee ist zudem seit Beginn der Amtszeit Trumps ein scharfer Gegner der Klimapolitik des US-Präsidenten.

Jay Inslee: Kampf gegen Klimawandel das Topthema des Wahlkampfs 2020


Als das alles überstrahlende Wahlkampfthema hat Inslee auch den Kampf gegen den Klimawandel an die Spitze seiner Agenda gestellt. Hier ein kurzes Video seiner Kampagne:




Die Kandidatur des Gouverneurs erweitert das Kandidatenfeld der Demokraten für die Vorwahlen 2020, eine Favoritenrolle nimmt Jay Inslee aber nicht ein. In den Umfragen tauchte er bislang nur sporadisch auf und kommt auch nur auf verschwindend geringe Werte. Das kann sich natürlich ändern, sobald seine Kampagne etwas mehr Aufmerksamkeit erweckt. Will Inslee eine nennenswerte Rolle spielen, müsste es ihm gelingen, bis zum 4. Quartal diesen Jahres auf Umfragewerte von rund 4-8 % zu kommen, um so bei den TV-Debatten der Spitzenkandidaten teilzunehmen. Auch wenn die Zugangskriterien der Wahlkampfauftritte noch nicht feststehen, ist anzunehmen, dass für die TV-Debatten das Kandidatenfeld der Demokraten geteilt wird. Ein mögliches Kriterium sind dann die Umfragewerte der "Early Primary States" Iowa, New Hampshire, South Carolina und Nevada. Dort steht Inslee aktuell bei einer Umfrage von morningconsult.com bei 1%.

Auch wenn ich dem Gouverneur keine großen Chancen zurechne, so ist seine Strategie für die frühe Wahlkampfphase richtig. Er konzentriert sich auf ein großes Thema. Der Versuch die Wählerinnen und Wähler abzuholen, bei denen der Kampf gegen den Klimawandel ebenfalls wichtigstes Anliegen ist, dient der Profilierung und könnte ihm die entscheidenden Prozentpunkte bringen, um in das erweiterte Blickfeld der Öffentlichkeit zu kommen. Der Zugang zu den für den Beginn so wichtigen TV-Debatten muss für Kandidaten in der Außenseiterrolle oberste Priorität haben. Würde Inslee mit einem gewöhnlichen Themenmix antreten, dürfte er sich kaum aus dem übrigen Kandidatenfeld abheben können.

Als Gouverneur verweist Inslee auf seiner Wahlkampfhomepage auch auf seine Erfolge im Bundesstaat Washington. Demnach seien insbesondere Fortschritte in den Bereichen Arbeit, Wirtschaft und Bildung erzielt worden. Sofern die Kampagne zieht, kann die aktuelle Regierungsverantwortung für einen Bundesstaat auch ein kleiner Vorteil gegenüber seinen Mitbewerbern aus Senat und Repräsentantenhaus sein.