Montana, flächenmäßig der viertgrößte Bundesstaat der USA, wird bei Präsidentschaftswahlen regelmäßig wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Zu klar sind die Ergebnisse für die Republikaner, zu gering die Anzahl an Wahlmännerstimmen. Bei den Kongresswahlen und auch bei Gouverneurswahlen ist dies jedoch anders. Hier gelang es dem Demokraten Jon Tester 2006 einer knappe und 2012 eine etwas komfortablere Mehrheit gegen seine republikanischen Mitbewerber zu gewinnen. Auch in diesem Jahr scheint es wieder ein enges Rennen um den Senatssitz zu geben.
Jon Tester, Demokrat
Der 62-jährige Jon Tester ist in Montana geboren und begann dort auch seine politische Laufbahn. Nach einigen Jahren als Senatspräsident des Bundesstaats wagte er die Kandidatur um einen Sitz im US-Senat in Washington und gewann knapp.
2012 bestritt er erfolgreich seine Wiederwahl und will nun in die dritte Amtszeit eintreten.
Tester ist in Montana beliebt und gilt als besonders bürgernah, heimatverbunden und pragmatisch. Dass er im republikanisch geprägten Montana Mehrheiten für sich gewinnen konnte, liegt wohl zudem auch daran, dass er in einigen Fragen (z. B. Zuwanderung, Freihandelsabkommen oder Waffenrecht) von den Demokraten teils abweichende Positionen vertritt und auch keine besondere Nähe zu dem in Montana nicht nur geografisch so fernen politischen Washington sucht. Testers Chancen, erneut auch die Stimmen einiger Republikaner für sich zu gewinnen, könnten aber in diesem Jahr etwas gesunken sein. Grund dafür ist ein Streit mit US-Präsident Trump über dessen Kandidaten zum Veteranenminister, dem Leibarzt des Präsidenten, Ronny Jackson. Tester, bei den Demokraten im Senat zuständig für Angelegenheiten der Veteranen hatte verschiedene Anschuldigungen gegen Jackson veröffentlicht, woraufhin dieser seine Nominierung zurückzog. Trump wies die Vorwürfe Testers zurück und forderte den Senator zum Rücktritt auf.
Matt Rosendale, Republikaner
Der 58-jährige Matt Rosendale ist seit 2017 amtierender "Auditor of Montana", ein gewählter staatlicher Rechnungsprüfer im jeweiligen Bundesstaat und Mitglied des Kabinetts des Gouverneurs von Montana. Zuvor wurde er 2010 in das Abgeordnetenhaus und später in den Senat von Montana gewählt. Über die Grenzen Montanas hinaus hat Rosendale insbesondere keine formellen politischen Erfahrungen aufzuweisen. In den Vorwahlen der Republikaner in Montana zur Nominierung ihres Kandidaten für den US-Senat konkurrierte Rosendale mit drei Gegenkandidaten. Die einfache Mehrheit reichte für die Nominierung aus. Rosendale erhielt 34% der Stimmen, während die anderen auf 28%, 19% und 19% kamen.
Die Umfragen für Montana zeigen einen sinkenden Vorsprung für Amtsinhaber Tester. Zuletzt lag der Demokrat in zwei Umfragen nur noch 2-3 % vor Matt Rosendale.
Den aktuellen Umfragestand zu diesem und den weiteren Wahlen zum US-Senat habe ich Euch hier aufbereitet.
Den
zweiten Sitz Montanas im US-Senat hält der Republikaner Steve Daines. Dieser Sitz steht bei den
diesjährigen Midterm Elections nicht zur Wahl.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen