Donnerstag, 9. Juni 2016

Sanders lenkt ein! Obama unterstützt Hillary Clinton

Die Vorwahlen sind nun auch bei den Demokraten entschieden. Solange das Rennen zwischen Hillary Clinton und Bernie Sanders offen war, hat sich US-Präsident Barack Obama neutral gezeigt und keine Wahlempfehlung an die Demokraten ausgesprochen. Heute hat sich Obama nun klar hinter seine frühere Außenministerin gestellt. Zudem hat es im Weißen Haus ein Gespräch mit Bernie Sanders gegeben, der bislang seine Kandidatur aufrecht erhielt. Sanders wollte weiter versuchen die Superdelegierten auf dem Nominierungsparteitag umzustimmen. Nach den letzten Ergebnissen hätte er aber 400-500 Superdelegierte umstimmen müssen. Dieses unrealistische Szenario, der wachsende Druck aus Reihen der Demokraten und das Gespräch mit Obama dürften nun zu einem Einlenken Sanders geführt haben. Der Senator wolle seinen Teil dazu beitragen, eine Präsidentschaft Donald Trumps zu verhindern und sich zeitnah mit Hillary Clinton zusammensetzen, um zu klären, wie eine Kooperation aussehen könne. Sanders bedankte sich ausdrücklich bei Obama und dessen Vize Joe Biden für deren Neutralität während der Vorwahlen. Offiziell beendete Sanders seine Kampagne aber noch nicht. Es ist davon auszugehen, dass dieser Schritt, wenn überhaupt, erst nach der letzten Vorwahl in Washington D.C. erfolgen wird. Evtl. unterlässt er aber auch eine solche Erklärung, verzichtet fortan aber bis zum Nominierungsparteitag auf einen aktiven Wahlkampf gegen Clinton.





Barack Obama würdigte Sanders Leistung außerordentlich. Sanders habe mit seinen Themen einen wichtigen Beitrag für die Demokraten geliefert und viele junge Leute gewinnen können. In einer Videobotschaft sprach sich Obama dann für Hillary Clinton aus. In den Vorwahlen wurde Clinton von rund 16 Mio Stimmen unterstützt. Obama sagte: "Heute möchte ich meine hinzufügen. Ich möchte Hillary Clinton dazu gratulieren, dass sie als designierte Präsidentschaftskandidatin der Demokraten Geschichte geschrieben hat." Denn Clinton wird die erste weibliche Präsidentschaftskandidatin der beiden großen Parteien werden. Obama lobte Clinton als die bestmögliche Besetzung für das Amt im Oval Office und hob ihren Mut, ihr Herz und ihre Urteilskraft hervor.

Bernie Sanders schwierige Aufgabe wird nun sein, seine immerhin auch über 10 Mio Wähler aus den Vorwahlen dazu zu bewegen, Hillary Clinton im Wahlkampf gegen Donald Trump zu unterstützen. Dies wird nur gelingen, wenn Sanders seinen Positionen weitgehend treu bleiben wird. Insofern kommt es auch auf Clintons Fähigkeit an, selbst auf Sanders und dessen Wähler zuzugehen. Dies wird auch erforderlich sein. Donald Trump wirbt schon seit längerer Zeit um die Wähler Sanders. Trump weiß, dass auch Sanders von einer deutlichen Frustration über das politische Establishment in Washington profitiert. Trumps Spagat zwischen dem Abwerben der Sanders Unterstützer und Mobilisierung der klassischen Republikaner wird ein wichtiger Faktor in den nächsten Monaten werden. Umso spannender wird eben die Frage sein, wie gut Clinton und Sanders zusammenfinden und ihre jeweiligen Stärken miteinander verzahnen können.

2 Kommentare:

Leon Kolb hat gesagt…

Was denkst du, könnte Clinton Sanders als ihren Running Mate aufstellen, um sich seine Wähler zu sichern? Oder war der Kampf der beiden zu hart und die jetzige Schlucht zu groß?

Thomas hat gesagt…

Das hängt davon ab, wie weit sie ihm inhaltlich entgegenkommen wird. Ganz sicher wird Sanders nicht einfach so, Running Mate für Clinton werden, nur um die Siegchancen der Demokraten zu erhöhen. Da müssen wir noch etwas abwarten. Aber grundsätzlich würden die Demokraten bei einem solchen Duo schon viele potenzielle Wählerschichten abdecken.