Mittwoch, 10. Juli 2019

Tom Steyer steigt ein, Eric Swalwell gibt auf - Kandidatenfeld der Demokraten weiter in Bewegung

Man sollte meinen, das Bewerberfeld der Demokraten wird nun sukzessive kleiner werden, je länger der Wahlkampf andauert und je größer die finanziellen Ausgaben sind. Aber noch gibt es immer wieder weitere Interessenten, die gegen Donald Trump antreten wollen.


Milliardär Tom Steyer gibt Kandidatur bekannt


Nun hat sich auch Tom Steyer dazu entschlossen, in das Rennen um die Spitzenkandidatur der Demokraten einzusteigen. Steyer ist kein Politiker der Demokraten, allerdings seit langer Zeit ein finanzstarker Unterstützer und Spender. Nach aktuellen Schätzungen verfügt der 62-jährige Fondsmanager und frühere Banker von Morgan Stanley und Goldman Sachs über ein Vermögen von rund 1,6 Milliarden US-Dollar. Manch einer bezeichnet ihn auch als Wohltäter, da er die Hälfte seines Vermögens für das soziale Zwecke, den Klimaschutz und das Gemeinwesen spende. Steyer schloss sich auch The Giving Pledge an, einer von Bill Gates und Warren Buffett ins Leben gerufenen Kampagne, nach der besonders wohlhabende Menschen einen beträchtlichen Teil ihres Vermögens für das Gemeinwohl spenden.


Steyers Kampagne zur Amtsenthebung Trumps


Steyer hat sich seit der Wahl Trumps insbesondere mit dem Anliegen beschäftigt, ein Amtsenthebungsverfahren gegen den US-Präsidenten durchzusetzen. 2017 gründete er die Organisation "Need to impeach" und unterstütze bei den Kongresswahlen 2018 solche Kandidaten, die sich später auch für eine Amtsenthebung einsetzen würden. Ein Bestreben, was bei den Demokraten aus unterschiedlichen Gründen nicht nur Zuspruch findet. So wird befürchtet, dass ein Amtsenthebungsverfahren nochmal zu einer zusätzlichen Mobilisierung der Republikaner und insbesondere der Anhänger Trumps führen könnte. Und selbst für den Fall, dass Trump gehen müsste, würde ein Wahlkampf gegen einen Präsidenten Mike Pence nicht unbedingt einfacher werden.


Klimaschutz und Reform des politischen Systems im Fokus Steyers



Von den Bestrebungen, Trump frühzeitig aus dem Amt zu jagen, ist in Steyers Wahlkampfvideo jedoch nichts mehr zu sehen. Hier konzentriert sich der in New York City geborene und heute in San Francisco lebende Steyer insbesondere auf zwei Themen. Zum einen setzt er sich seit vielen Jahren für den Klimaschutz ein. Er gründete bereits im Jahr 2013 die Organisation "Next Generation Climate" und engagierte sich auch gegen die umstrittene Keystone XL Öl-Pipeline-Erweiterung zwischen Kanada und dem Golf von Mexiko.
Außerdem kritisiert er den Einfluss großer Konzerne auf die Politik in Washington, was aus Sicht Steyers letztlich der Demokratie schade und zudem die Gesellschaft in den USA wirtschaftlich immer weiter auseinander treibe. Die Kritik richtet Steyer auch parteiübergreifend an den Kongress. Damit wird er auch versuchen, ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu einem Großteil seiner Konkurrenz bei den Vorwahlen der Demokraten hervorzuheben.


Eric Swalwell gibt Kandidatur auf

Eric Swalwell 114th official photo (cropped 2)Nach dem sehr frühen Ausstieg von Richard Ojeda ist Eric Swalwell nun der zweite Kandidat der Demokraten, der aufgibt. Swalwell hatte keine Chance mehr gesehen, einen erfolgreichen Start in die Vorwahlen erreichen zu können.
Swalwell hatte in der NBC TV-Debatte einen Generationswechsel bei den Demokraten gefordert und damit insbesondere Joe Biden angesprochen. Dem 38-jährigen Swalwell gelang es jedoch nicht, sich in den Umfragen in die Top 10 der Demokraten zu kämpfen und war bundesweit zu unbekannt. Nun wolle er die Erfahrungen des Wahlkampfs für die Arbeit im US-Repräsentantenhaus nutzen.

Keine Kommentare: