Mittwoch, 16. November 2022

Donald Trump kandidiert 2024 erneut für das Präsidentenamt der USA

Donald Trump hat heute in Mar-a-Lago, Florida, seine erneute Kandidatur für das Präsidentenamt der USA verkündet. Schriftliche Unterlagen zu seiner Kandidatur sind bei der Federal Election Commission eingereicht worden. Er tritt damit Anfang 2024 bei den Vorwahlen der Republikaner an, um die Nominierung der Partei zu erhalten.

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Donald Trump
by Gage Skidmore from Surprise, AZ, USA
CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons


Ob Trump mit Gegenkandidaten innerhalb seiner Partei rechnen muss, ist derzeit noch nicht klar. Die parteiinterne Kritik an dem Ex-Präsidenten war aber noch nie so groß, wie in diesen Tagen nach den Midterm Elections. Es waren insbesondere die von Trump geförderten Kandidatinnen und Kandidaten, die ihre Rennen zum Senat, dem Repräsentantenhaus und die Gouverneurswahlen verloren haben.
In den Umfragen lag Trump vor den Kongresswahlen deutlich vor allen möglichen internen Mitbewerbern. Im Schnitt kam er dabei auf über 50% und lag damit rund 30% vor Floridas Gouverneur Ron DeSantis, dem ebenfalls Ambitionen auf das Weiße Haus nachgesagt werden. DeSantis hat vor einer Woche einen herausragenden Sieg bei seiner Wiederwahl im Sunshine State erzielen können und stach dabei bei den insgesamt enttäuschenden Ergebnissen für die Republikaner positiv heraus. In den ersten Umfragen nach der Wahl ist erkennbar, dass DeSantis aufholt und zu einem ernsten Widersacher für Trump werden kann.

Auch Trumps früherer Vizepräsidenten Mike Pence wird häufig als möglicher Gegenkandidat gehandelt. Trump-Kritikerin Liz Cheney kündigte bereits an, für den Fall einer republikanischen Nominierung Trumps, eine eigene Third-Party-Kandidatur zu erwägen, um dessen Rückkehr ins Weiße Haus zu verhindern. Cheney dürfte Potenzial im niedrigen einstelligen Prozentbereich haben, was allerdings in Swing States entscheidende Verluste für die GOP bedeuten könnte.


Donald Trump war von 2017 bis 2021 US-Präsident. Trump führte 2016 einen erfolgreichen Wahlkampf gegen das republikanische Establishment, setzte sich in einem großen Mitbewerberfeld durch und gewann letztlich auch die General Election gegen Hillary Clinton.

Trumps nachhaltigster Erfolg war die Benennung von drei neuen Richter/innen am US Supreme Court. Mit Neil Gorsuch, Brett Kavanaugh und Amy Coney Barrett ist es Trump während seiner Amtszeit gelungen, die Ausrichtung des Obersten Gerichtshofes der USA auf viele Jahre hinaus konservativ zu prägen. Das Verhältnis von grundsätzlich konservativen Richtern zu progressiven Mitgliedern beträgt nun 6:3. Seit Ronald Reagan ist es keinem US-Präsidenten mehr gelungen, so viele neue Richterposten am Supreme Court zu besetzen.

2020 wurde Trump dann abgewählt. Er verlor bei einer Rekord-Wahlbeteiligung gegen Joe Biden, erkannte die Wahlergebnisse jedoch nicht vor. Obwohl alle Gerichte und Wahlverantwortlichen, auch in republikanischen Bundesstaaten, keine Hinweise auf Wahlbetrug feststellten, behauptet Trump noch heute, dass Biden nur durch Wahlfälschung gewonnen hätte. Eine Mehrheit der Republikaner teilt die Ansicht ihres Ex-Präsidenten in dieser Frage.
Aufgrund der Unterstützung der meisten republikanischen Senatorinnen und Senatoren im US-Kongress überstand Trump zwei durch das Repräsentantenhaus eingeleitete Amtsenthebungsverfahren, wegen Anstiftung zum Aufruhr (Sturm auf das Kapitol am 06. Januar 2021) und zuvor wegen Amtsmissbrauchs in Bezug auf ein Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Eine Verurteilung durch den Senat hätte eine erneute Kandidatur ausgeschlossen.

2 Kommentare:

Polonius hat gesagt…

Schön zu sehen, dass die Republikaner wirklich ihr Allerbestes geben, um bei der nächsten Wahl so schlecht wie möglich abzuschneiden....interessante Challenge auf jeden Fall ;-)

Ob diese Partei die nun folgenden Ereignisse als Ganzes übersteht oder sich tatsächlich spalten wird, bleibt wohl noch abzuwarten. Das Potential dazu hat Trumps Entscheidung wahrscheinlich....

Thomas hat gesagt…

Sie haben jetzt zumindest gut 14 Monate Zeit, sich zu überlegen, wer sie in die nächste Wahl führen wird. Allerdings bräuchten sie dann auch eine echte Auswahl. Aber so kurz nach den Midterms werden sich gewiss keine gerade erst gewählten in den nächsten Wahlkampf stürzen. Ich bin auch gespannt, wann es die nächsten Ankündigungen geben wird.