Freitag, 31. Januar 2020

Vorwahlen 2020: Biden geht als Favorit ins Rennen, aber Sanders holt auf. Die aktuelle Lage bei den Demokraten.

Democratic Donkey - Icon


Stand vor dem Iowa-Caucus - Aktualisierung folgt in Kürze!



In wenigen Tagen beginnen die Vorwahlen zur US-Präsidentschaftswahl 2020. Während bei den Republikanern die Nominierung des amtierenden Präsidenten Donald Trump lediglich eine Formalität ist, zeichnet sich bei den Demokraten ein heiß umkämpftes Rennen um deren Spitzenkandidatur ab.
In den vergangenen sechs Wochen hat sich das Bewerberfeld nochmals dezimiert. Julian Castro, Cory Booker, John Delaney und Marianne Williamson haben ihre Kandidaturen beendet.

Von den ursprünglich 29 Kandidatinnen und Kandidaten, haben bereits 18 Demokraten wieder aufgegeben
Es bleiben noch 11 Demokraten, die nun noch um die Delegiertenstimmen kämpfen.

Den aktuellen Gesamtstand zu den Vorwahlen der Demokraten findet Ihr hier!



Biden und Sanders führen das Feld an


Diese 12 Namen können auch nochmal kategorisiert werden.

Die beiden Spitzenkandidaten:
Joe Biden und Bernie Sanders 

Joe Biden und Bernie Sanders sind auf Basis der aktuellen Umfragewerte, aber auch aus strategischer Sicht, die größten Chancen auf den Sieg bei den Vorwahlen zuzurechnen.

Die Verfolgerin:  
Elizabeth Warren

Elizabeth Warrens Chancen sind zuletzt gesunken. Sie hat den Anschluss an Biden und Sanders verloren und steht schon gleich zu Beginn der Vorwahlen unter Druck, Zählbares aus Iowa und New Hampshire mitzunehmen.

Weitere Kandidaten mit Chancen auf Delegiertenstimmen:  
Pete Buttigieg, Mike Bloomberg und Amy Klobuchar 

Pete Buttigieg hat Aussichten auf Delegiertenstimmen bei den ersten Vorwahlen, Mike Bloomberg ab dem Super Tuesday und Amy Klobuchar mit Glück beim Iowa Caucus.

Kandidaten, die mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Delegierte gewinnen werden:
Andrew Yang, Tom Steyer, Tulsi Gabbard, Michael Bennet und Deval Patrick

Tom Steyer könnte evtl. im weiteren Verlauf des Februars in Nevada und South Carolina punkten. Andrew Yang müsste mindestens bis zum Super Tuesday durchhalten, um Delegierte gewinnen zu können.



Joe Biden geht als Favorit in die Vorwahlen



Joe Biden kickoff rally May 2019.jpg
Joe Biden by Michael Stokes
Joe Biden ist der Topfavorit der Demokraten auf die Spitzenkandidatur. Diese Bewertung ist insbesondere an drei wesentlichen Punkten festzumachen.

1. Die Umfragen

Joe Biden hatte sicherlich nicht nur strahlende Momente im Wahlkampf 2019. Trotz der innerparteilichen Angriffe seiner Mitbewerber, der Attacken Donald Trumps und einiger nicht so glanzvoller Auftritte bei den TV-Debatten hat Joe Biden seine Spitzenposition in den Umfragen gehalten. Bundesweit führt er diese mit rund 5% Vorsprung vor Bernie Sanders an. Biden kommt dabei auf rund 28,5 % und Sanders auf 23,3 %. Zuletzt näherte sich Sanders aber relativ stark Bidens Werten an.

Der entscheidende Punkt bei den Umfragen ist aber der Blick in die einzelnen Bundesstaaten, die die Delegierten zum Nominierungsparteitag entsenden. In vielen Bundesstaaten liegt Biden vorne oder zumindest auf dem zweiten Platz, meistens sicher über der 15%-Hürde. Bei Sanders dagegen kann es mitunter schon knapp werden. Gerade in den Südstaaten kann es für den Senator eng werden. Ein weiteres Beispiel ist Florida. Hier führt Biden die Umfragen mit etwa 36 % an, während die Plätze 2-4 aktuell mit jeweils 12 % bei der Delegiertenverteilung fast oder komplett leer ausgehen würden.

2. Second Choice

Nehmen wir mal an, dass Joe Biden, Bernie Sanders und Elizabeth Warren die größten Chancen im demokratischen Bewerberfeld haben und damit auch am längsten im Rennen verbleiben werden. Es ist festzustellen, dass die drei Kandidatinnen und Kandidaten auf den Plätzen 4-6, nämlich Pete Buttigieg, Amy Klobuchar und Mike Bloomberg allesamt eher auf der Linie Joe Bidens sind. In vielen Umfragen, gaben deren Unterstützer an, als zweite Wahl Joe Biden zu favorisieren. Buttigieg, Klobuchar und Bloomberg bringen es in bundesweiten Umfragen zusammen auf durchschnittlich 18-19 %. Bernie Sanders würde grundsätzlich zwar von einer Aufgabe Elizabeth Warrens profitieren. Bei ihr, wie auch bei Mike Bloomberg ist aber davon auszugehen, dass sie mindestens die Vorwahlen am Super Tuesday noch mitmachen, so dass bis dahin niemand von einer möglichen zweiten Wahl ihrer Anhänger profitieren würde.

Zudem deutet vieles daraufhin, dass sich auch ein nicht unerheblicher Anteil der Sanders- und Warren-Wählerinnen und Wähler für Joe Biden als zweite Wahl entscheiden würden. Laut einer aktuellen Umfrage von Morning Consult würden 30 % der Sanders-Wähler Joe Biden als Second Choice nehmen. Nur 28 % würden sich für Elizabeth Warren entscheiden. Auch bei den Warren-Wählern ist das Bild nicht so eindeutig. 32 % würden Sanders als zweite Wahl nehmen, 23 % sprechen sich für Joe Biden aus. Jeweils 11 % gaben als zweite Wahl Amy Klobuchar und Pete Buttigieg an, die wiederum näher bei Joe Biden stehen.
Diese Erkenntnisse sind in ähnlicher Form auch bei anderen Umfragen erkennbar. Sie zeigen deutlich, dass das linke Verfolgerduo Sanders/Warren nicht so deutlich voneinander profitieren kann, wie es öffentlich manchmal dargestellt wird. Scheiden entweder Sanders oder Warren aus, gehen viele Stimmen wohl auch an Joe Biden. An der Konstellation an der Spitze würde sich demnach wenig ändern.

3. Superdelegierte könnten im zweiten Wahlgang entscheiden

Sollte keiner der Kandidaten nach den Vorwahlen die erforderliche Mehrheit von 1.990 Stimmen haben, kommt es auf dem Nominierungsparteitag zu einem zweiten Wahlgang. Aufgrund der derzeitgen Ausgangssituation, dass mindestens drei Demokraten Aussicht auf nicht wenige Delegierte haben, ist dieser Fall nicht unwahrscheinlich. Näheres dazu am Ende des Artikels.
Im zweiten Wahlgang sind dann auch die Superdelegierten der Demokraten ebenfalls wahlberechtigt. Nach aktuellen Erkenntnissen und Annahmen dürfte Joe Biden hier ebenfalls die Nase vorn haben. Derzeit werden ihm 64 Superdelegierte zugerechnet, Sanders und Warren kommen jeweils auf etwa 20. Aktuell gelten aber noch etwa 630 Superdelegierte als unentschlossen bzw. haben sich noch nicht zu ihrer Präferenz geäußert.

Sanders oder Warren - wer nimmt Bidens Verfolgung auf?



Bernie Sanders July 2019 (cropped)
Bernie Sanders by Gage Skidmore
Eines dürfte klar sein. Wenn beide, Bernie Sanders und Elizabeth Warren lange im Rennen bleiben, werden sie auch beide nicht gewinnen können. Einzeln sind sie nicht stark genug, den/die jeweilige/n anderen und zusätzlich auch noch Joe Biden soweit hinter sich zu lassen, dass es eine Aussicht auf die 1.990 Delegierten gibt.
Ist das Ziel dagegen, Bidens Wahl im ersten Wahlgang zu verhindern, müssen sie möglichst lange dabei bleiben, sofern sie nicht beide regelmäßig knapp ohne Delegierte die Vorwahlen abschließen. Aber wie soll es dann weitergehen? Im zweiten Wahlgang kommt insbesondere Bernie Sanders nicht als Kompromisskandidat in Betracht. Wie eben bereits erwähnt, tendieren auch die Superdelegierten nach aktuellen Annahmen mehrheitlich eher für Biden.
So kann es sein, dass Sanders und Warren auch zunehmend den Druck der Partei spüren werden, nicht allzu lange an ihrer Kandidatur festzuhalten, wenn absehbar ist, das sie nur noch den dritten Platz belegen können. Denn je länger alle Kandidatinnen und Kandidaten kämpfen müssen, desto weniger Geld und Zeit steht ihnen auch für den eigentlichen Wahlkampf gegen Donald Trump zur Verfügung.
Insofern kämpfen Sanders und Warren einerseits darum, zu zeigen, dass sie Joe Biden schlagen können. Andererseits geht es aber auch und zumindest darum, keine Zweifel aufkommen zu lassen, wer die Nr. 2 der Demokraten ist.

Elizabeth Warren droht Fehlstart, Sanders könnte strategisch profitieren


Elizabeth Warren (48590081057)
Elizabeth Warren by Gage Skidmore
Und hier hat Bernie Sanders momentan die Nase vorn. Nicht nur in den bundesweiten Umfragen steht er besser dar als Elizabeth Warren. Sanders kommt hier auf 23,3 %, während Warren bei 15,5% liegt. Zudem liegt der Senator aus Vermont auch in allen Bundesstaaten vor Warren, in denen im Februar gewählt wird. In Iowa und New Hampshire droht der Senatorin aus Massachusetts sogar ein Fehlstart. Wenn es ganz unglücklich läuft, geht sie hier leer aus, während Biden und Sanders die Delegierten unter sich aufteilen und evtl. noch einige an Pete Buttigieg gehen. Warren liegt bei den ersten beiden Vorwahlen in den Umfragen knapp unter 15%.

Pete Buttigieg geht die Puste aus


Pete Buttigieg
Pete Buttigieg by Lorie Shaull
Der Bürgermeister von South Bend war der Newcomer des Jahres 2019. Noch Anfang Dezember schickte er sich an, in den Umfragen Anschluss an Bidens Verfolgerduo um Bernie Sanders und Elizabeth Warren herzustellen. Buttigieg lag hier zwischen 11 und 12 % und damit nur wenige Prozentpunkte hinter den Plätzen zwei und drei.
Heute, wenige Tage vor dem Start der Vorwahlen, hat Buttigieg fast die Hälfte eingebüßt und kommt bundesweit nur noch auf 6%. Er musste sogar Mike Bloomberg vorbeiziehen lassen und belegt nur noch Platz 5.
Die einzige Hoffnung für Buttigieg sind die beiden ersten Vorwahlen in Iowa und New Hampshire. Hier hat er all seine Kraft investiert. Er muss zwigend Delegierte gewinnen, um auf einen Push für den Super Tuesday zu hoffen. Gelingt ihm das nicht, könnte Buttigieg bereits im Februar aus dem Rennen aussteigen. In Iowa liegt er derzeit knapp über der erforderlichen Hürde von 15 % und damit auch knapp vor Elizabeth Warren. In New Hampshire ist es ein ähnliches Bild. Buttigieg liegt hier bei fast 15% und ebenfalls knapp vor Warren.

Alles oder nichts für Amy Klobuchar in Iowa



Amy Klobuchar by Gage Skidmore.jpg
Amy Klobuchar by Gage Skidmore
Noch dramatischer ist die Ausganglage für Amy Klobuchar. Im Dezember und Januar konnte Klobuchar in den Umfragen nochmal etwas aufholen. Grundsätzlich ist sie aber keine ernsthafte Kandidatin auf die Spitzenkandidatur. Es müsste schon vieles zusammenkommen, wenn Klobuchar nochmal eine größere Rolle spielen will. Sie müsste praktisch mit einem Last-Minute-Sprung in Iowa Delegierte gewinnen und gleichzeitig Pete Buttigieg hinter sich lassen. Buttigieg müsste dann noch vor dem New Hampshire Primary aussteigen und es so Klobuchar erneut ermöglichen, die 15%-Hürde zu nehmen. Aber spätestens zum Super Tuesday steht dann auch der Name Mike Bloomberg auf dem Wahlzettel, ein weiterer Konkurrent Klobuchars um die Stimmen des moderaten Lagers. Für Klobuchar bleibt wohl entweder nur ein Achtungserfolg in Iowa mit 15% plus X, oder das schnelle Aus am kommenden Dienstag. Gewinnt sie keine Delegierten in Iowa, ist es kaum vorstellbar, dass sie in New Hampshire noch ernsthaft antritt.


Mike Bloomberg im Aufwind - aber wo soll es hingehen?

 

Michael Bloomberg
Mike Bloomberg by Gage Skidmore
Der Multimilliardär Bloomberg lässt bewusst den Vorwahlauftakt im Februar aus und steigt erst am Super Tuesday ein. Der Nachteil ist rechnerisch so groß nicht. Nur 3,9% aller Delegierten werden bei den Vorwahlen im Februar verteilt. Iowa, New Hampshire, Nevada und South Carolina kommen insgesamt auf nur 155 von 3979 Delegierten. Er spart dadurch Zeit und Geld, wobei letzteres für ihn ohnehin kein kritischer Faktor ist.

Dennoch ist es natürlich nicht ideal, diese vier Vorwahlen auszulassen. Schafft es z. B. Joe Biden als tatsächlicher Frontrunner in den Super Tuesday zu gehen, fehlt Bloomberg zumindest teilweise die Voraussetzung, weshalb er überhaupt ins Rennen eingestiegen ist. Biden als starker Spitzenkandidat stünde Bloomberg im Weg. Sollte dagegen Bernie Sanders in Führung liegen, könnte sich Bloomberg als Retter des moderaten Flügels präsentieren.
Und nicht zuletzt relevant ist auch die Frage, wie die Wählerinnen und Wähler in Iowa, New Hampshire etc. reagieren, sollte Bloomberg am Ende gegen Trump antreten. Wird man sich in den vier Bundesstaaten an Bloomberg erinnern, als denjenigen, der sich bei den Vorwahlen nicht hat blicken lassen?
 
Für Joe Biden und Pete Buttigieg ist die Kandidatur Bloombergs ein Ärgernis. Für Biden sind es sicherlich wertvolle Prozentpunkte, die ihm letztlich fehlen könnten, um im 1. Wahlgang die nötigen Delegiertenstimmen zusammen zu bekommen. Für Buttigieg bedeutet Bloombergs Kandidatur nicht weniger, als ein kräftiger Abschwung in den Umfragen. Wem Bloomberg mit seiner Kandidatur helfen wollte, wird er wohl nur selbst wissen. Dass er selbst Chancen auf die Spitzenkandidatur hat, halte ich für sehr unwahrscheinlich bis ausgeschlossen. Es ist gut möglich, dass er einige Delegiertenstimmen am Ende auf seinem Konto haben wird. Er wird aber weder an Joe Biden vorbeikommen, noch eine Chance im 2. Wahlgang haben. Auch wenn er einige Superdelegierte für sich gewinnen wird, die Partei dürfte ihn wohl auch aus Rücksicht auf den linken Flügel nicht nominieren.

Yang und Steyer nur noch mit geringen Chancen auf Delegierte


Andrew Yang und Tom Steyer haben es nicht geschafft, soviel Vertrauen der Demokraten zu gewinnen, dass sie Chancen haben, in mehr als zwei oder drei Bundesstaaten Delegiertenstimmen zu gewinnen.
Die übrigen Demokraten, Tulsi Gabbard, Michael Bennet und Deval Patrick spielen keine nennenswerte Rolle mehr.

 

Nur die Delegierten zählen


Die Vorwahlen 2020 der Demokraten werden sich signifikant von denen aus dem Jahr 2016 unterscheiden. Mit Hillary Clinton und Bernie Sanders gab es 2016 bei den Demokraten zwei Kandidaten auf die sich alle Delegiertenstimmen aufteilten. Voraussichtlich wird dies 2020 anders sein. Die Delegiertenstimmen werden unter 3 bis 4 Kandidatinnen und Kandidaten aufgeteilt, nämlich jenen, die die Hürde von 15 % in einem Primary oder Caucus übersprungen haben (nähere Details zum Vergabeverfahren in den jeweiligen Bundesstaaten findet Ihr in der jeweilgen Vorschau zu jedem Bundesstaat). Anders als bei den Republikanern, bei denen in manchen Bundesstaaten das Prinzip "The Winner takes it all" oder alternativ "The Winner takes most" gilt, werden bei den Demokraten die Delegiertenstimmen im Kern proportional zum Wahlergebnis verteilt, was für einen Spitzenkandidaten in Umfragen bzw. einem knappen Gewinner bei den Vorwahlen eher nachteilig ist.

Ein Beispiel, einfach überschlagen gerechnet, ohne Besonderheiten in der Delegiertenverteilung der einzelnen Districts der Bundesstaaten:

Ein Bundesstaat vergibt 100 Delegiertenstimmen. Das Wahlergebnis lautet: Kandidat A erhält 32%, B 28%, C 25% und D 15%. Entsprechend erhält Kandidat A 32 Delegiertenstimmen, 68 Delegiertenstimmen gehen nicht an A, sondern teilen sich auf die anderen Kandidaten B, C und D auf. A hätte einen Vorsprung von 4 Delegiertenstimmen vor B.
Bei einem Ergebnis mit zwei starken Kandidaten (siehe 2016) hätte fiktiv mal angenommen A evtl. 54 % und B 46 % erhalten. Nicht nur hätte A dann einen doppelt so hohen Vorsprung vor B (nämlich 8 Delegiertenstimmen), insbesondere das Gesamtverhältnis von 32 zu 68 hätte sich verschoben zu 54 zu 46. Dieser Vergleich ist eine exemplarische Annahme, natürlich kann B auch deutlich profitieren und A mit Hilfe der Stimmen der nicht vorhandenen C und D überholen.


Contested Convention wahrscheinlich


Erkennbar ist jedenfalls, dass es bei den Demokraten wesentlich schwieriger werden wird, frühzeitig eine Vorentscheidung zu erzielen. Ein Spitzenkandidat, der immer "nur" knapp gewinnt und ab und an mal Zweiter wird, dürfte es schwer haben, auf die erforderliche Anzahl von 1990 Delegiertenstimmen zu kommen (3979 Delegierte haben die Demokraten insgesamt zu vergeben). Die 50% sind nur bei deutlich starken Wahlergebnissen zu erreichen oder wenn in den besonders großen Bundesstaaten mit vielen Delegiertenstimmen auch besonders starke Ergebnisse erzielt werden. Kalifornien z. B. hat allein schon 416 Delegiertenstimmen zu vergeben.

Die Neuerung 2020, dass Superdelegierte auf dem Nominierungsparteitag, erst im 2. Wahlgang stimmberechtigt sind, bekommt dann nochmal eine besondere Bedeutung. Erreicht kein Kandidat die 1990 (50%) Delegiertenstimmen, kommt es zu einem 2. Wahlgang. Dies dürfte bei den Demokraten 2020 mit einiger Wahrscheinlichkeit der Fall sein, so dass die Superdelegierten 2020 auch wieder eine relevante Rolle spielen werden. Es wird vermutlich insgesamt 771 Superdelegierte geben, im 2. Wahlgang sind dann 2373 Delegiertenstimmen erforderlich.


Bei dem 2. Wahlgang ist zu beachten, dass es sich nicht um eine klassische Stichwahl der zwei besten Kandidaten handelt. Der 2. Wahlgang ist eine sog. Contested Convention, hierbei werden die Delegierten des 1. Wahlgangs von ihrer Bindung an die Ergebnisse der Vorwahlen befreit. Es findet praktisch eine komplett neue Abstimmung statt.

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