Montag, 3. Februar 2020

Live-Ticker zum Iowa Caucus - Buttigieg und Sanders vorne

LIVE-TICKER beendet. Aktuelle Zahlen findet Ihr im fortlaufenden Blog.

UPDATE, 05.02.2020

Die Auszählungen laufen auch am heutigen Mittwoch weiter. 85 % sind inzwischen veröffentlicht. Sanders liegt bei beiden Popular Votes vorne, Buttigieg liegt bei Delegierten an der Spitze. Biden und Warren klar dahinter, Klobuchar stark, aber evtl. zu wenig.


Pete Buttigieg by Gage Skidmore
Pete Buttigieg
  • Bestätigen sich diese Zahlen in den nächsten Stunden (oder Tagen...) wäre dies ein Riesenerfolg für Pete Buttigieg und eine doch erhebliche Schlappe für Joe Biden. Bei Buttigieg darf aber nicht vergessen werden, dass er enorm viel Zeit und Geld in Iowa investiert hat. Die Basis für die kommenden Bundesstaaten ist für ihn dann etwas schwieriger.
  • Joe Biden steht nun schon unter Druck und sollte dringend in South Carolina seine starken Umfragewerte in Zählbares umwandeln, um nicht als angeschlagener Kandidat in den Super Tuesday zu gehen.
  • Für Bernie Sanders ist es ein gutes Ergebnis. Er hat es geschafft, seine beiden größten Konkurrenten, Biden und Warren, klar hinter sich zu lassen und hofft nun, dass er in New Hampshire einen deutlichen Sieg einfahren kann.
  • Auch wenn Elizabeth Warren kein glanzvolles Ergebnis erreicht hat, kann sie zufrieden sein, nicht unter 15% zu liegen.
  • Für Amy Klobuchar ist es ein starkes Ergebnis. Ob es am Ende wirklich reichen wird, um genug Rückenwind für New Hampshire und Nevada mitzunehmen, bleibt abzuwarten.

Vorläufige Delegiertenverteilung (die Berechnung wird sich noch ändern, wenn die übrigen Wahlbezirke ausgezählt sind:

Buttigieg: 14
Sanders: 11
Warren: 8
Biden: 7
Klobuchar: 1

Ausgezählt:
First Round
85 %
Final Round
85 %
Deleg.
85 %
Sanders
36294
23,4 %
37999
25,0 %
24,4 %
Buttigieg
33457
21,6 %
38699
25,5 %
26,7 %
Warren
27711
17,9 %
29530
19,5 %
17,4 %
Biden
23082
14,9 %
20728
13,7 %
15,9 %
Klobuchar
19630
12,7 %
18160
12,0 %
12,1 %
Yang
7615
4,9 %
1500
<1 %
<1 %
Steyer
3878
2,5 %
1874
1,2 %
1,2 %
Patrick
1677
1,1 %
1768
1,2 %
1,1 %



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04.02.2020

Peinliches Wahldesaster beim Iowa Caucus der Demokraten


Desaster, Panne, Chaos, Versagen...
Die medialen Beschreibungen für das, was in der vergangengen Nacht in Iowa passiert ist, sind eindeutig.
Bis jetzt liegen weiterhin keine offiziellen Ergebnisse zum Iowa Caucus der Demokraten vor.
Die Iowa Democratic Party, die insbesondere auch für das Kommunikationsversagen verantwortlich ist, hat inzwischen mitgeteilt, dass die Ergebnisse irgendwann im Laufe des Dienstags bekanntgegeben werden. Offenbar funktioniert die programmierte App zur Übermittlung der Daten nicht, weshalb nun alles per Hand ausgewertet wird. Weshalb aber keine verifizierten Teilergebnisse aus einzelnen Counties veröffentlicht werden, ist mir nicht bekannt.


Spott kommt auch von den Republikanern


Der Wahlkampfmanager des US-Präsidenten, Brad Parscale, twitterte spöttisch in Richtung der Demokraten: Sie können nicht einmal eine Vorwahl durchführen, wollen aber die Regierung übernehmen.
Trump selbst hat erwartungsgemäß den Caucus der Republikaner gewonnen. Er holte rund 97 % der Stimmen und damit auch alle Delegierten.



Hat es dieses Jahr zum letzten Mal einen Iowa Caucus gegeben?


Die Kritik, weshalb der Start der Vorwahlen überhaupt in Iowa stattfindet, wobei dieser Bundesstaat sowohl klein als auch nicht repräsentativ ist, dürfte nun deutlich mehr Gehör finden. Der Iowa Caucus ist nicht irgendeine Vorwahl. Seit rund einem Jahr fiebern die Demokraten und viele politische Beobachter dem Auftakt des Auswahlprozesses entgegen. Alle großen Medienanstalten und auch die internationalen Berichterstatter sind in den Mittleren Westen gereist, um über diese Vorwahl zu berichten.
Nicht zuletzt ist es auch für die Kandidatinnen und Kandidaten eine Zumutung. Zig Millionen US-Dollar wurden über Monate investiert, hunderte Veranstaltungen besucht. Für einige Kandidaten ist das Momentum mit dem Abschneiden beim Iowa Caucus von existenzieller Bedeutung für ihren gesamten Wahlkampf.
Auch wenn technische Fehler immer mal auftreten können, muss die Partei vor Ort ein besseres Krisenmanagement parat haben.
Die Partei selbst hat in Iowa eine hinreichend umständliche Verfahrensweise eingeführt.


Und wer hat nun gewonnen oder verloren?


Die Kandidatinnen und Kandidaten sind irgendwann zwangsläufig zuversichtlich vor ihre Unterstützer getreten und haben motivierende Dankesreden gehalten. Wer die Vorwahlen gewonnen und verloren hat, dürfte niemand gewusst haben.
Dennoch konnte man einen Eindruck gewinnen, anhand der Berichterstattungen aus einigen wenigen Wahlbezirken und durchgesickerter Zahlen, dass es Tendenzen für oder wider den jeweiligen Kandidaten gibt.



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ENDE des Live-Tickers - Ergebnisse folgen zu einem unbestimmten Zeitpunkt.

06:05 Uhr
Die meisten Kandidaten haben bereits ihre Reden an ihre Unterstützer gehalten, ohne die Ergebnisse zu kennen. 


04:50 Uhr
Zu der Kritik, weshalb der Start der Vorwahlen überhaupt in Iowa stattfindet, wobei dieser Bundesstaat sowohl klein als auch nicht repräsentativ ist, kommt nun noch der Unmut über die Umsetzung des Caucus. Weiterhin sind keine offiziellen Zahlen bekannt. Die oben aufgeführten Zahlen sind bekannt, da sie aus einzelnen Wahlbezirken bereits kommuniziert wurden. Verifiziert sind sie noch nicht. Die Iowa Democratic Party dürfte nun reichlich unter Druck stehen. Ob 2024 erneut der Start in Iowa stattfinden wird, darf einmal mehr hinterfragt werden.


04:35 Uhr
In den Headquarters der Kandidatinnen und Kandidaten herrscht offenbar Ratlosigkeit, weshalb keine Ergebnisse veröffentlicht werden.
Dies könnte die Folge davon sein, dass der Iowa Caucus doch recht umständlich ist. Ergebnisse werden auf Zuruf mit Edding handschriftlich auf Papier geschrieben. Anderenorts werden sie mündlich weitergegeben. Hinzu kommen möglicherweise technische Probleme bei der Datenübertragung.
Man fühlt sich an Tage erinnert, an denen die Stimmabgabe mit gestanzten Lochkarten vorgenommen wurde...


04:20 Uhr
Weiterhin fehlen offizielle Zahlen der Demokraten, was inzwischen doch etwas verwundert. Seitens der Partei heißt es, dass die Ergebnisse kontrolliert und in Kürze veröffentlicht würden.
Die oben aufgeführten Zahlen sind nur ein kleiner Ausschnitt.


03:40 Uhr
So langsam werden die ersten Ergebnisse von einzelnen Veranstaltungen bekannt. Die offiziellen Zahlen aus den Counties liegen jedoch noch nicht vor. Zu einem so frühen Zeitpunkt, sind die Zahlen noch nicht repräsentativ. Einen ersten Eindruck kann man allerdings schon gewinnen.


03:10 Uhr
Während es bei den Demokraten erwartungsgemäß eine lange Nacht wird, dürften die Republikaner bereits wieder auf dem Heimweg sein. Auch wenn noch nicht alle Zahlen der GOP vorliegen, zeichnet sich ab, dass Donald Trump ca. 97% aller Stimmen und damit auch alle Delegiertenstimmen gewonnen hat.


02:40 Uhr
In Iowa sind 1% der Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag der Demokraten zu vergeben. Das heutige Ergebnis hat eher einen strategischen und symbolischen Wert, weniger relevant für das Gesamtergebnis.



02:10 Uhr
Es wird nun einige Zeit dauern, bis die ersten Zahlen vorliegen. Zunächst werden sich nun überall in Iowa die Teilnehmenden der Caucuses aufteilen und so ihre Präferenz äußern.


02:00 Uhr
Der IOWA Caucus hat begonnen!


01:55 Uhr
Der Fokus liegt heute insbesondere auf Biden, Sanders und Warren. Für Amy Klobuchar und Pete Buttigieg geht es heute aber um besonders viel. Ihnen kann eine Überraschung gelingen, aber auch das Ende ihrer Kandidaturen, insbesondere bei Amy Klobuchar, ist nicht auszuschließen. Sie müssen Delegierte gewinnen. Pete Buttigieg hofft sogar auf einen Sprung unter die Top 3.


01:45 Uhr
Vor vier Jahren gewann Hillary Clinton in Iowa mit rund 0,3 äußerst knapp gegen Bernie Sanders. Ted Cruz konnte den Vorwahlauftakt gegen Donald Trump gewinnen. 


01:30 Uhr
Noch 30 Minuten haben die Einwohner Iowas Zeit zu den 1678 Veranstaltungsorten der diesjährigen Caucuses zu gelangen. Sie können sich vor Ort noch als demokratische Wählerinnen und Wähler registrieren lassen und damit Zugang zum Caucus erhalten. Wer bis 02:00 Uhr deutscher Zeit nicht dort ist, kann auch nicht mehr teilnehmen.


01:25 Uhr
Selten war ein Caucus so schwer zu prognostizieren, wie in diesem Jahr. Die hohe Anzahl der Kandidatinnen und Kandidaten, die 15%-Hürde, um die herum sich einige Demokraten laut Umfragen bewegen und die Chance einmalig erneut abzustimmen, sofern man für einen Kandidaten gestimmt hat, der in diesem konkreten Wahlbezirk unter 15% geblieben ist, macht eine seriöse Vorhersage praktisch unmöglich.


01:05 Uhr
Auch die Republikaner stimmen heute in Iowa ab. Da Donald Trump praktisch als gesetzt gilt, sind die Vorwahlen 2020 bei der GOP lediglich ein formaler Akt. Sollten sich dennoch interessante Entwicklungen ergeben, werde ich es hier erwähnen. 


00:45 Uhr

1. First Round
In diesem "ersten Wahlgang" werden alle Stimmen gezählt, die die jeweiligen Kandidatinnen und Kandidaten erzielen konnten.

2. Final Round
Die Wählerinnen und Wähler, die in der First Round einen Kandidaten gewählt haben, der nicht die erforderliche 15%-Hürde übersprungen hat, dürfen in einem "zweiten Wahlgang" erneut wählen. Somit kann sich das Ergebnis der First Round nochmal verschieben.

3. Delegierte
Die Anzahl der Delegierten, die die jeweiligen Kandidaten aufgrund der Ergebnisse des Caucus gewonnen haben. Die Zahl wird dann nochmal übertragen in die National Delegates.


00:35 Uhr
In diesem Jahr finden beim Iowa Caucus auch sog. Satellite Caucuses statt. Die Demokraten haben diese eingeführt für diejenigen, denen es nicht möglich ist, um 19:00 Central Time in ihrem Wahlbezirk am Caucus teilzunehmen. So finden die Satellite Caucuses beispielsweise in Fabriken oder Krankenhäuser statt, so dass die Interessenten weder ihren Arbeitsplatz verlassen, noch auf eine Teilnahme am Caucus verzichten müssen. Es gibt auch Satellite Caucuses im Ausland, etwa in Paris oder Glasgow. Diese Satellite Caucuses laufen bereits, bzw. sind zum Teil schon abgeschlossen.


00:25 Uhr
Start des Live-Tickers zum Iowa Caucus


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In der kommenden Nacht starten die Vorwahlen in der USA. Der Iowa Caucus beginnt um 19:00 Uhr (Central Time), das heißt also um 02:00 Uhr deutscher Zeit. Wie gewohnt, ist also mit ersten Ergebnissen auch nicht vor den frühen Morgenstunden zu rechnen.
Alle wichtigen Entwicklungen könnt Ihr hier in der kommenden Nacht im Live-Ticker verfolgen.

Wie genau der Iowa Caucus funktioniert, habe ich HIER erklärt.

HIER findet Ihr noch weitere Infos zum Bundesstaat Iowa und die Bedeutung der dortigen Vorwahlen.

Die wichtigsten Daten im Überblick


Es handelt sich beim Iowa Caucus um einen Closed Caucus. Das bedeutet, nur registrierte demokratische Wählerinnen und Wähler sind auch wahlberechtigt. Je nach Wahlbeteiligung werden wohl zwischen 180.000 und 240.000 Einwohner am Iowa Caucus der Demokraten teilnehmen. Ich rechne damit, dass die Wahlbeteiligung höher sein wird als 2016. Vor vier Jahren stimmten etwa 171.000 ab.

Es werden 41 gebundene Delegierte vergeben. Das sind etwa 1,03 % aller Delegierten, die bei den Vorwahlen der Demokraten 2020 zu vergeben sind. Hinzu kommen noch 8 Superdelegierte, die bei der National Convention erst in einem möglichen zweiten Wahlgang wahlberechtigt sind.
Von diesen 8 Superdelegierten, die jederzeit frei ihre Meinung ändern können und ungebunden sind, würden derzeit wohl 3 für Joe Biden stimmen, 1 für Pete Buttigieg. Bei den übrigen 4 sind keine Präferenzen bekannt.

Bernie Sanders (48608403282)
Bernie Sanders by Gage Skidmore
In den Umfragen für den gesamten Bundesstaat Iowa lag zuletzt durchschnittlich Bernie Sanders vorn.

1. Sanders 24,2 %
2. Biden 20,2 %
3. Buttigieg 16,4 %
4. Warren 15,6 %
5. Klobuchar 8,6 %
6. Yang 3,6 %
...
Mike Bloomberg tritt in Iowa nicht an.

In Iowa gibt es eine 15%-Hürde zum Erreichen von Delegiertenstimmen. Diese gilt landesweit, wie auch in jedem einzelnen Wahlkreis. Erreicht ein Kandidat nach dem ersten Durchgang keine 15%, sondern nur 13% dürfen diese 13% nochmal abstimmen. Entweder für eine Kandidatin oder einen Kandidaten die oder der schon sicher über 15% liegt oder sie werben bei Wählern anderen Kandidaten, die ebenfalls unter 15 % sind um Unterstützung, um doch noch den eigenen Kandidaten über die Hürde zu bringen. Wer bereits für einen 15%+X Kandidaten abgestimmt hat, darf nicht noch ein zweites Mal wählen.

Aus diesem Grund ist eine seriöse Prognose über den Ausgang des Iowa Caucus kaum möglich. Es ist anzunehmen, dass Bernie Sanders und Joe Biden sehr häufig den Sprung über die 15% nehmen werden. Aber was ist mit Pete Buttigieg und Elizabeth Warren? Bleiben sie häufiger unter 15% und gelingt es ihnen nicht, im "zweiten Wahlgang" diese Hürde zu überspringen, könnten sie überproportional weniger Delegierte erreichen, als es rechnerisch vom reinen Wahlergebnis aus dem "ersten Wahlgang" möglich wäre.

Es könnte aber auch sein, dass gerade die Wackelkandidaten locker den Sprung über die 15% schaffen, weil sich deren Unterstützer gewiss sein können, im Zweifel noch ein zweites Mal abstimmen zu dürfen. Anders als bei einem klassischen Primary, wäre die Stimme dann nicht verloren, sollte der Kandidat die Hürde nicht überspringen.

Ich rechne damit, dass Sanders, Biden, Buttigieg und Warren Delegiertenstimmen erreichen werden. Sollte Amy Klobuchar regelmäßig an der 15%-Hürde scheitern, dürften insbesondere die beiden anderen moderaten Kandidaten Biden und Buttigieg davon profitieren. Bernie Sanders könnte davon profitieren, wenn Elizabeth Warren das ein oder andere Mal den Sprung über die 15% nicht schafft.

Ich könnte mir ein Ergebnis vorstellen, wonach Sanders und Biden am Ende 11 bis 13 Delegierte gewinnen werden. Buttigieg und Warren könnten demnach auf 8 bis 10 Delegierte kommen.
Amy Klobuchar dürfte nur Außenseiterchancen haben. Alle übrigen Kandidaten haben aus meiner Sicht keine realistische Aussichten auf Delegiertenstimmen.


Die wichtigsten Fragen zum Ausgang des Iowa Caucus


In gewisser Weise kann man beim Iowa Caucus nicht viel gewinnen, aber eine Menge verlieren. Das gilt insbesondere für jene Kandidaten, die ohnehin nicht zum vermeintlichen Spitzentrio gehören.
Zwei Trios der Demokraten stehen heute Nacht besonders im Fokus:
Für Sanders und Biden geht es um die Pole-Position und für Warren darum, nicht aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit zu geraten.
Für Pete Buttigieg, Amy Klobuchar und Andrew Yang geht es um sehr viel, wenn nicht sogar um alles.

Sanders oder Biden - links-progressiv oder moderat

 

Der Iowa Caucus könnte heute einen ersten Fingerzeig liefern, welches Lager der Demokraten besser mobilisieren kann. Die linken Sanders und Warren kommen zusammen in etwa auf ähnliche Zustimmungswerte wie die moderaten Biden und Buttigieg. Sanders und Warren wollen radikalere Umbrüche in der US-Politik, Biden und Buttigieg vertreten gemäßigte Standpunkte und umwerben zudem von Trump enttäuschte oder abgestoßene Republikaner. 

Joe Biden (48548326431)
Joe Biden by Gage Skidmore
Kommen nun Biden und Buttigieg nur auf den Plätzen 3 und 4 oder 2 und 4 ins Ziel, fängt im moderaten Lager die Diskussion an, ob man richtig aufgestellt sei. Es wäre ein Traumergebnis für Mike Bloomberg, der sich dann als Retter in der Not präsentieren könnte.
Haben dagegen Sanders und Warren eher das Nachsehen, dürften im linken Lager die Stimmen laut werden, sich zusammenzuschließen.


Für Warren geht es bereits um mehr als nur eine solide Ausgangslage


Das könnte ohnehin für Elizabeth Warren eine große Herausforderung werden. Schließt sie schwächer als erwartet ab oder geht sogar leer aus, wird das Sanders-Lager sie dazu drängen, ihre Unterstützung für den Senator aus Vermont zu erklären. Denn auch bei der zweiten Vorwahl in New Hampshire stehen die Chancen für Sanders besser als für Warren.
Elizabeth Warren (48590081057)
Elizabeth Warren by Gage Skidmore
Warrens Aufschwung könnte dann zwar noch im März kommen, aber der Druck würde sich unangenehm erhöhen.
Die Senatorin aus Massachusetts könnte heute Nacht aber auch den Spieß umdrehen. Gelingt ihr eine Überraschung und liegt sie gleichauf oder sogar noch vor Sanders, kann Warren eben diese Forderung auch in die andere Richtung stellen. Und angesichts der hohen Erwartungen, die im Sanders-Lager bestehen, wäre die Enttäuschung und der Druck dort wohl noch etwas höher.


Alles oder nichts für Pete Buttigieg

 

Pete Buttigieg ist neben diesen Dreien und Mike Bloomberg der einzige, der sich wohl noch entfernt Chancen ausrechnet, eine längere Zeit eine gewichtige Rolle in den Vorwahlen der Demokraten zu spielen.

Pete Buttigieg (48646612497)
Pete Buttigieg by Gage Skidmore
Scheitert er in der kommenden Nacht und geht leer aus, wäre dies ein so großer Rückschlag, dass er wohl kaum bis zum Super Tuesday Anfang März durchhalten wird. Das Mindestziel für Buttigieg ist das Erreichen von Delegiertenstimmen, am besten im zweistelligen Bereich. Schneidet dagegen Joe Biden besonders schwach ab und Buttigieg kommt sogar vor dem früheren Vizepräsidenten ins Ziel, könnte dies nochmal viel Schwung für Buttigiegs Wahlkampf bedeuten.


Klobuchar und Yang stehen vor dem Aus


Noch dramatischer ist die Situation für Amy Klobuchar und Andrew Yang. Beide haben, ähnlich wie Buttigieg, ihren Fokus voll auf Iowa gelegt. Gehen sie leer aus, ist bereits in Kürze mit dem Ende ihrer Kandidaturen zu rechnen.

Amy Klobuchar by Gage Skidmore.jpg
Amy Klobuchar by Gage Skidmore
Amy Klobuchar hat zwar zuletzt einen starken Aufschwung in den Umfragen erlebt, aber es ist mehr als fraglich, ob dies noch reichen wird. Wenn nicht in Iowa, wo sollte Klobuchar sonst in Kürze punkten? Die Senatorin aus Minnesota hat stets betont, dass sie praktisch aus der Gegend komme - Minnesota grenzt im Süden an Iowa.
Reicht es für sie in Iowa nicht, wird Klobuchar keine vernünftige Erklärung geben können, weshalb sie eine aussichtsreiche Kandidatin für New Hamsphire, Nevada und South Carolina sein sollte.

Andrew Yang (48571522087)
Andrew Yang by Gage Skidmore
Bei Andrew Yang sieht es etwas anders aus, aber im Prinzip mit derselben Konsequenz. Es gibt sicherlich Bundesstaaten, in denen Yang bessere Chancen haben dürfte, als in dem Agrarland Iowa. Für Yang besteht aber das Problem, dass er kaum mal auf Umfragewerte gekommen ist, die ihn auch nur in die Nähe der 15%-Hürde rücken würde, die es auch in anderen Bundesstaaten gibt. Yang hat enorm viele Auftritte in Iowa absolviert. Anders als Tom Steyer der sich eher auf die Vorwahlen in South Carolina und Nevada konzentriert, muss Yang also schon in der kommenden Nacht punkten. Gelingt ihm keine Überraschung, etwa durch perfekt organisierte Wahlkampfteams vor Ort, die beim Caucus noch versuchen, andere Teilnehmer zu beeinflussen und umzustimmen, dürfte Yang heute nur eine Nebenrolle spielen. Mit dem Ende seiner Kandidatur muss gerechnet werden. Möglich aber auch, dass er den Super Tuesday noch mitnehmen will, quasi als Dankeschön an seine vielen Anhänger, die er insbesondere im Online-Wahlkampf gewonnen hat.


Die übrigen Kandidaten spielen kaum eine Rolle


Klar ist, dass einige Kandidaten wie Michael Bennet, Deval Patrick oder Tulsi Gabbard ohnehin keine Chance haben, die Vorwahlen erfolgreich abzuschließen. Für sie könnte in der kommenden Nacht auch schon Schluss sein. Tom Steyer wird angesichts starker Umfragewerte in Nevada und insbesondere South Carolina weitermachen, egal wie schwach sein Ergebnis beim Iowa Caucus ausfallen wird.


Auch die Republikaner stimmen ab


Nicht nur die Demokraten stimmen über die Kandidatinnen und Kandidaten ab, auch die Republikaner sind aufgefordert, ihr Votum abzugeben. US-Präsident Donald Trump hat mit Joe Walsh und Bill Weld aber keine ernsthaften Gegenkandidaten. Es wird erwartet, dass Trump alle Delegiertenstimmen gewinnen wird. Sollte dennoch einer der beiden anderen Kandidaten etwas Zählbares mitnehmen, hätte dies für Trump zwar faktisch keine Bedeutung, ein Signal der Unzufriedenheit wäre aber nicht wegzudiskutieren.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Biden, Kandidat des Establishments, ist entzaubert. Die Urkaine-Geschichte seines Sohns wird er auch nicht los.