Montag, 24. September 2018

Senat: Stichwahl bei Special Election in Mississippi

Update, 28.11.2018

Die Republikanerin Cindy Hyde-Smith hat die Stichwahl gewonnen. Sie setzte sich mit 53,9 % gegen den Demokraten Mike Espy durch, der auf 46,1 % kam.

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Update, 09.11.2018

Am 27.11.2018 kommt es zur Stichwahl zwischen Cindy Hyde-Smith und Mike Espy.
Bei den Midterm Elections wurden folgende Ergebnisse für Mississippi 2 erzielt:

Cindy Hyde-Smith, Rep: 41,6 %
Mike Espy, Dem: 40,4 %
Chris McDaniel, Rep: 16,6 %
Tobey Bartee, Dem: 1,4 %

Cindy Hyde-Smith gilt nun als Favoritin, da sich auch ihr parteiinterner Widersacher Chris McDaniel für sie ausgesprochen hat.

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Vom 24.09.2018:

Eine Besonderheit bei den diesjährigen Senatswahlen gibt es bei der Special Election in Mississippi. Neben dem regulär zu wählenden Senatssitz von Amtsinhaber Roger Wicker (Republikaner), Update: dessen Wiederwahl am 06.11.18 gelang, kommt es zu einer Nachwahl um den zweiten Senatssitz.


Cindy Hyde-Smith
Interimssenatorin Hyde-Smith
Im Frühjahr trat Senator Thad Cochran aus gesundheitlichen Gründen zurück. Cochran saß bereits seit 40 Jahren für den Bundesstaat Mississippi im US-Senat. Der Gouverneur von Mississippi erklärte die Republikanerin Cindy Hyde-Smith zur Nachfolgerin von Cochran. Hyde-Smith stellt sich nun zur Wahl. 
In dieser Special Election gibt es die Besonderheit, dass es am Tag der Kongresswahlen einen Open Primary geben wird. Mehrere Kandidaten treten gegeneinander an, ohne dass deren Parteizugehörigkeit auf dem Wahlzettel steht. Eine Vorauswahl innerhalb der Parteien entfällt. Erreicht keiner der Kandidaten eine Mehrheit von 50 % kommt es drei Wochen später zu einer Stichwahl (Runoff) zwischen den beiden Kandidaten mit den besten Ergebnissen aus dem Open Primary.

Normalerweise haben die Demokraten in der jüngeren Vergangenheit in Mississippi keine realistische Chance, den Senator zu stellen. Der letzte demokratische Sieg bei Senatswahlen im "Magnolia State" liegt über 30 Jahre zurück.

In diesem Jahr treten drei aussichtsreiche Kandidaten/Kandidatinnen an. Neben der ernannten Senatorin Hyde-Smith möchte mit Chris McDaniel noch ein weiterer Republikaner den Senatssitz gewinnen. McDaniel forderte 2014 bereits Thad Cochran parteiintern heraus. Im Primary mit drei Kandidaten lag McDaniel mit 49,5% knapp vor dem Amtsinhaber (49,0%). Im Runoff unterlag McDaniel dann mit 49% zu 51%. Nun also ein erneuter Versuch.

Die Republikaner in Mississippi haben mit Hyde-Smith und McDaniel zwei recht unterschiedliche Kandidatinnen/Kandidaten zur Auswahl. Die ernannte Senatorin war früher bereits für die Demokraten politisch aktiv und ist heute eher dem republikanischen Establishment zuzuordnen. Chris McDaniel ist ein Vertreter des rechten Parteiflügels und der Tea-Party-Bewegung nahe.


Mike Espy 20120223-OCE-RBN-1281 (cropped)
Mike Espy
Der dritte aussichtsreiche Kandidat ist der Demokrat Mike Espy. 1986 wurde Espy für Mississippi in das US-Repräsentantenhaus gewählt. 1993 berief ihn der damalige US-Präsident Bill Clinton als Landwirtschaftsminister in sein Kabinett. Nach dieser Zeit zog sich Mike Espy aus der vordersten Reihe der Demokraten zurück und nahm keine besonderen politischen Ämter mehr wahr.

Die Wahl ist wegen des Open Primary schwer zu prognostizieren. Cindy Hyde-Smith gilt allgemein als Favoritin. Sie ist als Interimssenatorin eingesetzt worden und liegt in Umfragen auch durchweg vor Chris McDaniel.
Zudem hat Hyde-Smith auch mit Abstand die meisten Spendengelder einsammeln können. Der Demokrat Mike Espy gilt als zweiter Favorit auf das Erreichen des Runoffs. Da sich die Republikaner untereinander die Stimmen wegnehmen werden, dürfte Espys Einzug in die Stichwahl ziemlich sicher sein.

Die Chancen der Demokraten auf einen Sieg in Mississippi sind trotz des teils gespaltenen Lagers der Republikaner eher gering. Zwar hat Espy die besseren Umfragewerte gegenüber McDaniel, dass es aber zu eben dieser Stichwahl kommen wird, ist eher unwahrscheinlich.
Im vermutlichen Duell Smith-Hyde gegen Espy lassen die Umfragen zumindest eine Restchance für Espy offen. Grundsätzlich liegt die Republikanerin in einem Zwei-Kandidaten-Rennen vor dem Demokraten. Espy müsste schon darauf hoffen, dass er im Open Primary deutlich vor den beiden GOP-Kandidaten liegt, die Demokraten damit nochmal besonders für den Runoff mobilisiert und gleichzeitig einige Republikaner enttäuscht von der Stichwahl fernbleiben, weil ihr Kandidat es nicht über den Primary hinaus geschafft hat.
Das sind aus meiner Sicht zu viele Eventualitäten, aber eine bessere Einschätzung wird wohl erst nach den Ergebnissen des Primary möglich sein.

Ein Hinweis noch zur Stichwahl. Sollte die Sitzverteilung im Senat nach den regulären Midterm Elections auf Patt stehen, bzw. mit einem Sitz ein Patt möglich sein, könnte die Stichwahl in Mississippi drei Wochen später zum Zünglein an der Waage werden. Sollte die Frage, wer künftig im Senat die Mehrheit hat, nur über diesen einen Sitz von Mississippi beantwortet werden können, dürften sich wohl sämtliche Wahlkämpfer auf den Weg gen Süden machen. 

Sollten die Entwicklungen in Mississippi ein offenes Rennen vermuten lassen, werde ich hier rechtzeitig nochmals darauf eingehen. 

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