Dienstag, 3. September 2024

Harris sucht am Labor Day Nähe zu Gewerkschaften

Am heutigen Montag wurde in den USA der Labor Day gefeiert, ein Feiertag der Arbeiterbewegung, ähnlich dem des 1. Mai in Deutschland. Für die Wahlkämpfenden ist dies kein Tag, um sich auszuruhen. Insbesondere von Kamala Harris wird erwartet, dass sie um die Zustimmung der Arbeiter in den Rust Belt Staaten kämpft.
Es ist nicht so, dass Donald Trump nicht auch auf deren Stimmen blicken würde, aber die Demokratin weiß die wichtigen Gewerkschaften hinter sich und so wird von ihr auch ein besonderer Einsatz erwartet. Um den Wahlaufruf der Gewerkschaften auch zu folgen, müssen die Arbeiter auch entsprechend überzeugt werden.

Joe Biden hatte 2020 die Arbeiterbewegung weitgehend hinter sich und so ließ er es sich trotz schwacher Zustimmungswerte auch nicht nehmen, heute erstmals direkt mit Kamala Harris auf einer Wahlkampfveranstaltung aufzutreten. Nachdem Harris in Michigan schon gemeinsam mit Gretchen Whitmer auftrat, trafen Biden und Harris in Pittsburgh, Pennsylvania insbesondere auf Vertreter der Stahlarbeiter.

Sowohl Joe Biden als auch Donald Trump hatten sich gegen den ausländischen Kauf der Stahlwerke in Pennsylvania und die Übernahme von U.S. Steel gestellt und Kamala Harris tat dies heute erwartungsgemäß auch. Gegen den Verkauf protestierte auch die siebtgrößte Gewerkschaft in den USA, die United Steelworkers (USW) mit Sitz in Pittsburgh.
Der japanische Stahlkonzern Nippon Steel hatte im Dezember 2023 gut 14 Mrd US-Dollar für die Übernahme von U.S. Steel geboten. Im Frühjahr diesen Jahres stimmten die Aktionäre von U.S. Steel dem Verkauf zu. Gegen Ende diesen Jahres soll der Verkauf dann besiegelt werden. Vor wenigen Tagen kündigte Nippon an, rund 1 Mrd. US-Dollar ist das US-Stahlwerk Mon Valley Works in Pennsylvania zu investieren.
Joe Biden erklärte im April, dass die geplante Übernahme ein Risiko für die nationale Sicherheit darstellen würde. Er wolle zudem die US-Regulierungsbehörden dazu nutzen, den Deal zum Scheitern zu bringen. Nippon Steel beauftragte den von Trump berufenen früheren republikanischen US-Außenminister Mike Pompeo als Berater in dieser Angelegenheit.
Die Gewerkschaft USW vertraut weder der japanischem Nippon-Konzern, noch der Leitung von U.S. Steel Dave Burritt und verweist auf gebrochene Versprechen.

Kamala Harris kann auf eine ganze Reihe an Unterstützungen aus den Reihen der Gewerkschaften bauen. Mit der National Education Association, der Service Employees International Union, der American Federation of State, County and Municipal Employees, den United Food and Commercial Workers, den United Auto Workers, den United Steelworkers, der American Federation of Teachers gehören die größten Gewerkschaften der USA zu den Unterstützenden von Kamala Harris. Diese allein haben zusammen bereits rund 13 Mio Mitglieder.
Eine Spitzengewerkschaft hat sich in diesem Jahr aber nicht für die Demokraten ausgesprochen. Die Teamster, die prominenteste Gewerkschaft für LKW-Fahrer und Lagerarbeiter hat weder eine Wahlempfehlung für Harris, noch für Trump ausgesprochen.

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