Sonntag, 15. September 2024

Wenig Bewegung in Battleground States

Nach dem Wechsel an der Spitze der Demokraten von Biden zu Harris gab es relativ schnell erkennbare Veränderungen in den Meinungsumfragen, sowohl landesweit wie auch in den einzelnen umkämpften Bundesstaaten. Nach einigen Wochen aber stagnierten die Zahlen sowohl von Kamala Harris als auch von Donald Trump. Aktuell sind kaum nennenswerte Entwicklungen erkennbar. Landesweit liegt Harris im Schnitt rund 2 % vor Trump. Der Blick auf die entscheidenden Bundesstaaten zeigt weiterhin, dass sich ein völlig offenes Rennen abzeichnet.





Nach wie vor sieben Battleground States


Weder Harris, noch Trump haben es laut Umfragen in der Wählergunst geschafft, einen der sog. Swing States auf ihre Seite zu ziehen. In Pennsylvania, Georgia, North Carolina und Nevada liegen beide Kandidaten weniger als 1% auseinander. In Wisconsin und Michigan liegt Harris rund 1,5-2,8 % vor Trump, der wiederum in Arizona mit rund 1,5 % führt. Alle Werte liegen innerhalb der Fehlertoleranz, weshalb der Ausgang der Wahl in den betroffenen Bundesstaaten durchweg als offen betrachtet werden muss.



Kommen noch weitere umkämpfte Bundesstaaten dazu?


Ich habe in der vorgenannten Umfragenübersicht noch weitere Bundesstaaten aufgeführt, bei denen es möglich erscheint, dass sie während des Wahlkampfs ebenfalls noch zu Battleground States werden. Neu aufgenommen habe ich unter anderem die Bundesstaaten Iowa und Alaska. In solchen Bundesstaaten sind Umfragen sehr selten, umso spannender ist es, wenn wie in dieser Woche geschehen, mal eine Umfrage von meist lokalen Medien veröffentlicht wird.

Iowa, Alaska und Oregon


Laut Des Moines Register liegt Donald Trump in Iowa bei 47 %. Kamala Harris kommt demnach auf 43 % und liegt damit nur 4 Prozentpunkte dahinter. Kennedy, der in Iowa auf dem Wahlzettel erscheint kommt demnach auf 6 %.
Die 6 Electoral Votes aus Iowa gingen zuletzt zweimal an Donald Trump. 2020 hatte er 8,2 % Vorsprung vor Biden. Die grundlegende republikanische Wählerstruktur Iowas, das Ergebnis von vor vier Jahren und der weiterhin vorhandene Vorsprung Trumps in den Umfragen deuten daraufhin, dass es wahrscheinlich ist, dass Iowa auch in diesem Jahr wieder von Trump gewonnen wird. Sollte es jedoch noch eine zweite Umfrage geben, die einen noch geringeren Vorsprung Trumps aufweist, könnte Iowa in der Schlussphase des Wahlkampfs evtl. noch in den Fokus beider Kandidaten rücken.

Ähnlich verhält es sich mit Alaska. Laut einer Umfrage von Alaska Survey Research führt Trump mit 47 % zu 42 % vor Harris. Hier kommt Kennedy auf 4 %.
Die 5 Prozentpunkte Vorsprung für Trump sind weit weniger als die 10 %, die er 2020 vor Biden lag.
Während sehr optimistische Demokraten also auf Iowa und Alaska blicken, schauen die Republikaner auf Oregon. Biden hatte hier 2020 über 16 % Vorsprung auf Trump, der Bundesstaat gilt im Prinzip als sichere Bank für die Demokraten. Eine Umfrage der Hoffman Research Group sieht Kamala Harris allerdings nur rund 5 Prozentpunkte vor Trump. Diese Umfrage ist die aktuellste die vorliegt, allerdings muss einschränkend erwähnt werden, dass diese Meinungserhebung bereits 7 Wochen alt ist und damit kurz nach dem Wechsel von Biden zu Harris erhoben wurde.

Gibt Florida ein Comeback als Swing State?


Und dann sind da wie seit Monaten bekannt natürlich noch die Bundesstaaten Texas, Florida, Virginia, Minnesota, New Mexico und New Hampshire.

Virginia ist laut Umfragen auf dem Sprung zu "sicher Harris". Auch in Minnesota, New Mexico und New Hampshire liegt die Demokratin stabil vor Trump. In diesen vier Bundesstaaten hat sie Vorsprünge von 6,5-10,0 %.

In Texas dürfte sich Donald Trump auch wenig Sorgen machen. Durchschnittlich liegt der Republikaner hier 6 % vor Harris.

Etwas enger geht es dagegen schon in Florida zu. Hier ist Trumps Vorsprung auf 4 % zusammengeschmolzen. Trump hatte Florida 2020 mit 3,3 % vor Biden gewonnen. Es ist anzunehmen, dass der Republikaner den Bundesstaat seiner Wahlheimat wieder gewinnen wird, aber ähnlich wie in Iowa müssen die nächsten Umfragen genau beobachtet werden.
Florida ist für Trump praktisch ein Must-Win-State. Gehen die 30 Electoral Votes überraschend an die Demokraten, hätte Trump die Wahl bereits fast sicher verloren. In einem solchen Fall müsste Trump schon die vier wichtigsten Battleground States Pennsylvania, Georgia, North Carolina und Michigan sowie zwei der drei Bundesstaaten Arizona, Wisconsin und Nevada gewinnen, was in der Kombination mit einer Niederlage in Florida sehr unwahrscheinlich wäre.

Keine Veränderung bei Siegkombinationen


Ich gehe aber weiterhin von Trumps Sieg in Florida aus. Dies vorausgesetzt und angesichts weniger Veränderungen bei den Battleground States gibt es in dieser Woche letztlich auch keine Anpassungen bei der Übersicht, welche Bundesstaaten Harris und Trump gewinnen müssen, um ins Weiße Haus einzuziehen.


Dort habe ich die o.g. Veränderungen für Iowa, Alaska und Oregon eingepflegt. Sowohl Harris als auch Trump haben demnach weiterhin beide über 20 Siegkombinationen, wobei Pennsylvania mit seinen 19 Electoral Votes weiterhin der wichtigste Bundesstaat in der Reihe der offenen Battleground States bleibt. Laut Umfragen liegt Harris hier durchschnittlich mit 0,1 % vor Trump.

Gut sieben Wochen vor der Wahl könnte das Rennen also kaum offener und spannender sein.

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