Dienstag, 29. September 2015

Aktuelle Lage bei den Demokraten (Update: 29.09.)

Aktueller Stand bei den Demokraten, 29.09.2015


Lange Zeit war Hillary Clinton die Top-Favoritin für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. Nicht zuletzt, weil sie über die im US-Wahlkampf so wichtigen hohen Summen an Spendengeldern verfügt. Nahezu konkurrenzlos schien sie auf die Vorwahlen Anfang 2016 zuzusteuern.
In Umfragen lag die ehemalige First Lady und Ex-Außenministerin mit Spitzenwerten um die 69 % (CNN/ORC Poll, 20.04.15) scheinbar uneinholbar vorn. Seit Sommer diesen Jahres jedoch verschlechtern sich ihre Umfragewerte kontinuierlich. Insbesondere zwei Männer holen deutlich auf, Bernie Sanders und Joe Biden, wobei letzterer seine Kandidatur noch gar nicht verkündet hat.

Sanders konnte in den letzten fünf Monaten seine Umfragewerte bei den Demokraten von 5% (CNN/ORC Poll, 20.04.15) auf  24% (CNN/ORC Poll, 21.09.15) verbessern. Der Start des Aufschwungs in den Umfragen hing direkt mit dem Zeitpunkt der Verkündung seiner Kandidatur Ende April 2015 zusammen. Der Senator aus Vermont gewinnt derweil auch als Folge zahlreicher öffentlicher Auftritte weiter an Popularität. In den letzten Umfragen aus den Auftaktstaaten zur Vorwahl, Iowa und New Hampshire, ist Sanders im Stimmungsbild bereits an Clinton vorbeigezogen.

Vizepräsident Biden dagegen hat seinen Hut noch nicht in den Ring geworfen. In einigen Umfragen konnte er seine Werte knapp an das Niveau von Sanders heranführen. Es kann mit einem weiteren Stimmungsaufschwung für Biden gerechnet werden, sollte er seine Kandidatur offiziell machen. Insbesondere seine Umfragewerte in direkten Duellen mit den potenziellen republikanischen Kandidaten Trump oder Bush sind hervorragend. Hier hätte er aktuell sogar einen Vorteil gegenüber Clinton. Dies könnte ihn eventuell dazu motivieren, im kommenden Jahr ins Rennen zu gehen. Es kann davon ausgegangen werden, dass Biden derzeit seine Chancen innerhalb der Demokratischen Partei auslotet, um nicht wie im Jahr 2008 ein Desaster in den Vorwahlen zu erleben, wo er bereits nach dem Vorwahlauftakt in Iowa mit ca. 1% hoffnungslos unterlegen war und aufgab.
Politische Beobachter in Washington scheinen sich derzeit noch uneins zu sein, wie sich Biden letztlich entscheiden wird.
Mit Spannung wird zu beobachten sein, wie sich die Stimmungsverhältnisse verschieben werden, wenn aus dem potenziellen Dreikampf ein Zweikampf wird. Sollten sich die Befürworter Sanders' und Biden's weitgehend zusammentun und sich auf einen Kandidaten verständigen, kann es ein echtes head-to-head race bei den Demokraten geben.

Die weiteren Kandidaten der Demokraten spielen aktuell keine nennenswerte Rolle. O'Malley, Chafee und Webb verharren in Umfragen teilweise unter 1%. Es ist davon auszugehen, dass sie bei den Vorwahlen zur demokratischen Präsidentschaftskandidatur chancenlos sein würden.

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