Chris Christie (52)
Der Gouverneur von New Jersey genießt hohe Sympathiewerte
und hat einen guten kommunikativen Zugang zu den Bürgern.
Er vertritt moderate Positionen, die in vielen Bereichen vom
republikanischen Leitbild abweichen. Einwanderungspolitik, Rechte
Homosexueller, schärfere Waffengesetze, Chris Christie vertritt hier durchaus
Positionen, wie sie auch bei den Demokraten zu finden sind. Seine Schwerpunkte
im Wahlkampf liegen in der Bildungs- und Wirtschaftspolitik. Hier verweist er
auf seine Erfolge in New Jersey und sieht seine Modelle auch als Optionen für
die Bundesebene. Die Vorlagen aus New Jersey ermöglichen es Christie bereits
konkrete Vorhaben vorzulegen. Dazu gehören eine Steuerreform, die individuell
auf die Einkommen der Bürger zugeschnitten ist. Dabei sollen grundsätzlich die
Steuersätze gesenkt werden. Auch dadurch erhofft sich Christie einen
wirtschaftlichen Aufschwung.
Im Bereich der Bildung legt er besonderen Wert auf den
Grundsatz, dass Kinder unabhängig des Einkommens ihrer Eltern auch Zugang zu
allen höheren Bildungseinrichtungen erhalten sollten.
Außenpolitisch misst Christie der Bedeutung eines starken
Militärs hohe Priorität zu und steht zu den weltweiten Bündnispartnern. Eine
außenpolitische Isolation der USA durch Zurückhaltung in internationalen
Konflikten lehnt er entschieden ab.
Meine Einschätzung, 05.01.:
Als Republikaner ist es Chris
Christie gelungen, eine Mehrheit in einem sonst demokratisch dominierten
Bundesstaat zu gewinnen. Die Fähigkeit, in sog. Swing States die entscheidenden
Stimmen auch bei demokratischen Wählern zu gewinnen, ist eine starke
strategische Option für die Republikaner. Dass ihm dies gelingen kann, bedeutet
aber auch Schwierigkeiten bei konservativen Wählern in den eigenen Reihen. Als
zu moderat gilt Christie dort. Aktuell spiegelt sich das auch in den
Umfragen wieder. Im derzeit eher wortstarken und auf mediale Wirkung
ausgelegten Vorwahlkampf ist nicht sonderlich viel Platz für lang angelegte
strategische Überlegungen. Je länger Christie jedoch im Rennen bleibt, desto
höher könnten seine Chancen werden. Nicht zu vernachlässigen ist auch die
Entwicklung bei den Demokraten. Sollte sich dort der weit links ausgerichtete
Bernie Sanders gegen Hillary Clinton durchsetzen, könnte Christie der Kandidat
sein, dem konservative Demokraten eher Vertrauen. Chris Christie sollte man
trotz schwacher Umfragewerte noch nicht abschreiben. Für Christie wird entscheidend sein, ob es ihm gelingen wird, beim New Hampshire Primary das beste Ergebnis der moderaten Kandidaten einzufahren. Sollte das nicht klappen, wird er keine Chance mehr haben.www.chrischristie.com
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