John Kasich |
Donald Trump |
Ted Cruz |
Zunächst aber liegt der Fokus auf Wisconsin. Und hier könnte es wieder sehr spannend werden. Laut einer letzten Umfrage liegen Cruz und Trump fast gleichauf. Der Senator aus Texas hat einen leichten Vorsprung von einem Prozentpunkt. Spannend ist es auch deshalb, weil Wisconsin ein modifizierter Winner-take-All-Bundesstaat ist. Der Gewinner erhält 18 Delegierte sicher und kann pro Sieg in den acht Districts jeweils weitere 3 Delegierte gewinnen.
Ted Cruz muss den Anspruch haben, hier möglichst viele Delegierte für sich zu gewinnen. Donald Trump könnte mit einer weitgehenden Delegiertenteilung wohl leben. Er muss ohnehin auf Siege in New York, Pennsylvania, Maryland etc. gegen Ende April setzen, um die Marke von 1237 Delegierten zu erreichen. Trumps größter Konkurrent könnte dann aber John Kasich heißen. Der Gouverneur von Ohio rechnet sich an der Ostküste bzw. insbesondere in Pennsylvania gute Chancen aus, alle oder die meisten Delegiertenstimmen durch den Winner-take-All-Modus zu gewinnen.
In den kommenden Wochen wird es also auch auf die beste Strategie ankommen, um auf den Punkt am 19. und 26. April im Umfragehoch zu sein. Während sich mittlerweile viele prominente Republikaner um Ted Cruz scharen, zuletzt hat Jeb Bush dem Senator seine Unterstützung zugesichert, könnte es vor den Vorwahlen Ende April wieder vermehrt Wahlaufrufe zugunsten John Kasichs geben. Alles um zu verhindern, dass Trump die 1237 Delegierten erreichen wird.
Ted Cruz dürfte die jetzige Situation genießen. Selten zuvor, hat der konservative Senator öffentlich so viel Unterstützung aus dem Partei-Establishment erfahren. Dennoch ist die Lage für den Texaner schwierig. Anders als Marco Rubio in Ohio, kann Cruz eigentlich nicht zur Wahl von Kasich aufrufen, um zu verhindern, dass Trump endgültig davonzieht. Cruz will das Ausscheiden von Kasich erzwingen, um selbst die alleinige Alternative zu Trump auf dem Nominierungsparteitag zu werden. Sollte Kasich es tatsächlich gelingen, einigermaßen erfolgreich durch die Vorwahlen an der Ostküste zu kommen, könnte es gut sein, dass die Partei wieder ein Stück von Cruz abrückt, da sie weiß, dass einerseits Trump die 1237 Delegierten verfehlen wird und andererseits anzunehmen ist, dass Cruz evtl. am Ende nur auf rund 650-700 Delegierte kommen wird. Selbst wenn man bei einem solchen Ergebnis den Versuch wagen würde, Cruz im zweiten Wahlgang durchzudrücken, fehlt hier dann doch irgendwann eine "moralische" Rechtfertigung. Und mit rund 450 Delegierten, die Kasich bis Juni auf sich vereinen könnte, wird sich dieser auch nicht mehr vor dem Parteitag aus dem Rennen zurückziehen, wenn weitere offene Wahlgänge möglich sind.
Diese Zahlenspiele sind natürlich zu einem gewissen Maße spekulativ, dennoch müssen sich die Wahlkampfstrategen der drei Kandidaten mit all diesen Optionen auseinander setzen, um am Ende nicht leichtfertig und selbstverschuldet wie auch immer geartete Nominierungschancen aus der Hand zu geben.
In Wisconsin jedenfalls wird keiner nachgeben. Trump und Cruz wollen den Sieg und Kasich will beide Konkurrenten schwächen oder besser gesagt niemanden stärken und auf Zeit spielen.
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