Die letzte TV-Debatte der Demokraten vor Beginn der Vorwahlen am 01. Februar steht an. Nach deutscher Zeit in der Nacht zu Montag, am 18.01., 03:00 Uhr überträgt NBC News aus Charleston, South Carolina. Hillary Clinton, Bernie Sanders und Martin O'Malley werden an der Debatte teilnehmen.
Nachdem Sanders sowohl in den landesweiten Umfragen, wie auch denen für die Bundesstaaten Iowa und New Hampshire seine Werte weiter verbessern konnte und zum Teil vor Clinton liegt, war in den vergangenen Tagen eine spürbare Verschärfung des Tons wahrzunehmen. Es wird erwartet, dass neben den bekannten Konfliktfeldern Waffengesetze und Wall Street auch Bernie Sanders Pläne zur Gesundheitsreform zum Streitthema werden. Sanders sieht zwar Obamacare als Fortschritt an, will aber das Gesundheitssystem der USA in ein Medicare-For-All, single-payer system umwandeln und nennt dabei Kanada und einige europäische Staaten als Vorbild.
Auch der Veranstaltungsort, der Bundesstaat South Carolina, in dem ebenfalls bereits im Februar gewählt wird, dürfte für Sanders immens wichtig werden. Seine guten Umfragewerte in Iowa und New Hampshire erhält er in Bundesstaaten mit einem sehr großen Anteil weißer Bevölkerung. In South Carolina dagegen leben rund 30% Afro-Amerikaner. Zu ihnen wird Hillary Clinton ein deutlich besserer Zugang nachgesagt, was auch eine aktuelle NBC-Umfrage unter demokratischen Wählern belegt. Demnach würden Schwarze zu 73% Clinton und nur zu 12% Sanders unterstützen.
Die letzten Umfragen für den Bundesstaat South Carolina aus Mitte Dezember sehen Clinton im Schnitt mit 40% Vorsprung auch deutlich vor Sanders.
Auch wenn es nicht zu den favorisierten Themen Sanders gehört, die BlackLivesMatter-Bewegung und die Diskussionen um rassistische Polizeigewalt gegen Afro-Amerikaner sollte der 74-Jährige auch als Chance begreifen, die Interessen der Schwarzen zu vertreten und um deren Unterstützung zu werben. Sanders muss also in der kommenden Nacht aktiv seine Komfortzone verlassen und beweisen, dass er in der Lage ist, weitere zusätzliche Wählerstrukturen zu erschließen.
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