Erste TV-Debatte der Republikaner in 2016 läutet heiße Wahlkampfphase ein
Rededuelle zwischen Trump und Cruz prägen den Abend
Es hatte sich schon in den vergangenen
Tagen und Wochen angedeutet. Die Debattenfreundschaft der letzten
Monate zwischen den beiden Hardlinern Donald Trump und Ted Cruz ist
vorbei. Zwar lieferten sie sich eher auf Nebenschauplätzen die
intensivsten Duelle des Abends, es gelang ihnen aber so, ebenso wie
dem erneut starken Marco Rubio, einige wichtige Punkte zu sammeln.
Mit Spannung warteten die Zuschauer
darauf, wie Trump und Cruz mit den Konfliktthemen der letzten Tage
umgehen würden – sie gingen auf Konfrontationskurs. Zuerst war es
die Frage, ob Ted Cruz überhaupt für das Präsidentenamt wählbar
sei. Ist der als US-Staatsbürger in Kanada geborene Cruz ein von der Verfassung geforderter „natural born citizen“? Insbesondere
Donald Trump hatte in den letzten Wochen diese Frage häufiger
aufgeworfen. Ted Cruz hatte das Thema natürlich auf dem Schirm und
sich entsprechend gut ein paar Sätze zurechtgelegt. Im September
habe er bereits mit seinem Freund Donald das rechtlich
durchgesprochen. Es schien kein Problem zu sein. Die Verfassung hätte
sich doch seit September nicht geändert, seine Umfragewerte aber
sehr wohl.
Trump, der bei diesem Thema etwas
hölzern und kleinlich wirkte, hatte aber auch eine selbstbewusste
Antwort parat. Eigentlich würde es ihn gar nicht weiter kümmern.
Aber wenn er Ted Cruz zu seinem Vizepräsidenten machen wolle, würde
es ihm gar nicht gefallen, wenn es auf einmal hieße, Cruz könne
nicht kandidieren. Trump forderte Cruz auf, diese Frage doch durch
ein Gericht abschließend klären zu lassen. Er selbst wolle
natürlich nicht klagen, die Demokraten würden es aber sehr wohl
tun. Die Stimmung im Saal schien bei diesem Duell eher in Richtung
Ted Cruz zu tendieren.
Im zweiten Gefecht zwischen den beiden Kontrahenten ging es ebenfalls um einen Vorwurf aus den vergangenen Tagen. Ted Cruz hatte sich etwas herablassend gegenüber den „New Yorker Werten“, die Donald Trump angeblich verkörpere, geäußert. In der Debatte präzisierte er dann gestern, was er damit meinte. Die Werte seien sozialliberal, für Abtreibung, für Homoehe und fokussiert auf Geld und Medien. Cruz spottete weiter, dass nicht viele Konservative aus Manhattan stammen würden. Donald Trump hätte früher andere Positionen vertreten, als er es heute tue und zwar mit der Begründung, dass er eben aus New York komme. Cruz versucht bei dieser Diskussion die konservativen Wähler, namentlich auch die Wähler in Iowa, die aus dem ländlichen und kleinstädtischen Milieu stammen, auf seine Seite zu ziehen. Der Tonfall und die Mimik Ted Cruz deuteten dabei auf eine sehr spöttische Haltung hin.
Donald Trump fügte dem texanischen
Senator dann aber einen schweren verbalen Schlag zu, der Zugleich für
mich der stärkste Moment des Abends war. Während Cruz über New
York sprach, verfinsterte und erstarrte sich die sonst so
facettenreiche Mine Trumps zusehends. Er entgegnete schließlich,
dass New York ein großartiger Ort und mit tollen und liebenswürdigen
Menschen sei. Als das World Trade Center zusammenbrach, habe er
gesehen, dass an keinem anderen Ort der Welt, die Menschen mit
schwierigen Situation besser und menschlicher umgegangen wären als
in New York. Es folgte eine emotionale Schilderung über Trumps
Erinnerungen an die Ereignisse und die Zeit des Wiederaufbaus danach.
Die Welt liebe New York für diese Leistung. Und Trump schloss mit
den Worten, dass es sehr beleidigend war, wie sich Ted Cruz gegenüber
New York und den Menschen geäußert habe.
Es war ein klarer Punktsieg Trumps und
ließ einen sichtlich getroffenen und quälend lächelnden Ted Cruz
zurück.
Trump blieb seinen Positionen treu
Donald Trump |
Standhaft blieb Trump auch bei seinem
Vorhaben, Muslime nicht mehr ins Land lassen zu wollen. Political
Correctness sei fehl am Platz. Solange die USA nicht wüssten, was
los sei und es überall auf der Welt Anschläge gebe, wolle er
temporär Muslime nicht mehr in Land lassen.
Kritik dafür gab es von Jeb Bush.
Diese Art von Politik würde nicht funktionieren. Die meisten Kurden
seien Muslime und zugleich enge Verbündete der USA. Amerika müsse
gemeinsam mit der arabischen Welt das Problem des Terrors lösen,
aber Trumps Signale machten so etwas unmöglich. Stattdessen müssten
Grenzkontrollen verstärkt werden. Es müssten ja keine Flüchtlinge
aufgenommen werden, aber es könne doch nicht sein, ernsthaft alle
Muslime auszusperren, rief Bush in den Saal. Dies sei ein Zeichen der
Schwäche und nicht der Stärke. Dieses Gerede löse keine Probleme.
Trump entgegnete, dass er es leid sei,
ständig Berichte von islamistischen Angriffen zu sehen. Ihm ginge es
um die Sicherheit des Landes.
Ted Cruz kritisiert Obamas Iran-Deal und kündigt Steuervereinfachung an
Ted Cruz |
Auch innenpolitisch kritisierte Cruz
die Obama-Administration. Während es reichen Amerikanern sehr gut
gehe, seien in den vergangenen Jahren die Verhältnisse für die
arbeitende Mittelschicht schlechter geworden. Cruz kündigte zudem
an, dass er einen einfachen Steuerplan durchsetzen wolle, nach dem
alle Privatpersonen einen Steuersatz von 10% zahlen müssten. Die
Steuererklärung sollte so einfach sein, dass sie auf eine Postkarte
passe.
Marco Rubio wieder mit gutem Auftritt
Marco Rubio |
Starke Worte gab es auch beim Thema
Terrorbekämpfung. Barack Obama habe den Kampf gegen den radikalen
Islamismus und ISIS nicht angenommen und unterschätzt. Als Präsident
würde Rubio mit dem besten Geheimdienst und dem stärksten Militär
der Welt die Terroristen aufspüren und zerstören. Sollten sie
gefangen genommen werden, erhielten sie ein One-Way-Ticket nach
Guantanamo. Dort würde man alle Informationen der Terroristen
herausbekommen. Mit ihm als Präsident würde der Kampf gegen ISIS
gewonnen werden.
Ted Cruz warf er vor, dass dieser seine
Positionen ständig ändere. Er sein kein verlässlicher
Konservativer sondern handele aus politischem Kalkül. Cruz hätte z.
B. noch zusammen mit Rand Paul und Bernie Sanders gegen
Gesetzentwürfe zur Stärkung der Verteidigung gestimmt.
Rubio selbst habe seine grundsätzlichen
Positionen, etwa zur Einwanderung nicht gewechselt. Die Situation
habe sich aber verändert und entsprechend müssten auch andere
Reaktionen erfolgen. So sei das Problem, dass ISIS unter Ausnutzung
legaler Einwanderung, Kämpfer in die Länder schleuse, erst in den
vergangenen zwei Jahren entstanden.
Chris Christie mit solidem Auftritt
Chris Christie |
Chris Christie nutzte wie schon in den
vergangenen Debatten seine Redezeit auch für Kritik an der Amtszeit
Obamas und gab dem US-Präsidenten zu bedenken, dass sich in dessen 7
Jahren die politischen Machtverhältnisse im Kongress und in den
Bundesstaaten massiv zugunsten der Republikaner verschoben hätten.
Die Amerikaner hätten Obamas Politik abgewählt.
Außenpolitisch hob Christie hervor,
dass die USA ihr Verhältnis zu ihren Verbündeten wieder stärken
müssten. Es müsse eine gemeinsame Koalition gegen ISIS geschmiedet
werden. Auch müsse das Militär wieder auf Vordermann gebracht
werden. Die USA sollten zwar kein Weltpolizist sein, aber wenn es
absolut notwendig ist, kämen auch militärische Interventionen in
Betracht, um die USA zu schützen.
Zu Syrien und Assad befragt,
kritisierte Christie abermals die Obama-Administration. Durch
Passivität hätte Obama Russland erst wieder einflussreich gemacht.
Daher bestehe das Problem, dass Russland nun Assad unterstütze und
nicht ISIS bekämpfe. Hillary Clinton hätte Assad einst sogar einen
Reformer genannt und sei die Architektin dieser fehlgeleiteten
Außenpolitik. Nach Christies Ansicht, wird es in Syrien keinen
Frieden geben, solange Assad an der Macht sei. Solange dort Krieg
herrsche, würde es auch immer mehr Flüchtlinge aus Syrien geben.
Christie lehne aber weiterhin die Aufnahme von syrischen Flüchtlingen
ab.
John Kasich versucht innenpolitisch zu überzeugen und hebt die Bedeutung Saudi Arabiens hervor.
John Kasich |
Außenpolitisch hob Kasich die Rolle
Saudi-Arabiens hervor. Über viele Jahre hätten die USA mit
Saudi-Arabien zusammengearbeitet. Diese Kooperation sei auch
weiterhin notwendig, um im Kampf gegen ISIS vor Ort in der Region zu
bestehen. Aber Saudi-Arabien müsse auch klar gemacht werden, dass
sie für eine weitere Zusammenarbeit aufhören müssten, radikale
Geistliche auszubilden und hervorzubringen. Kasich wolle zudem
unabhängiger vom Öl Saudi-Arabiens werden. Deshalb würden die USA
mit Fracking und anderen Methoden entsprechende Ressourcen suchen und
fördern. Die Unabhängigkeit vom saudischen Öl würde den USA einen
größeren Verhandlungs- und Gestaltungsspielraum im Nahen und
Mittleren Osten ermöglichen.
Auch Kasich lehnte es ab, syrische
Flüchtlinge in den USA aufzunehmen.
Jeb Bush legt Schwerpunkt auf Außenpolitik
Jeb Bush |
Die USA sollten zwar kein Weltpolizist
sein, aber die Gegner der Amerikaner müssten sich wieder vor der
Streitkraft der Vereinigten Staaten fürchten. Auch die Verbündeten
rückten von den USA ab, weil die Amerikaner außenpolitische
Schwächen zeigten. Die Sanktionen gegen den Iran sollten wieder
verschärft werden.
Gegen Hillary Clinton hatte Bush auch
noch eine Spitze parat. Wegen der E-Mail-Affäre der früheren
Außenministerin ermittle das FBI. Sollte sie zur Präsidentin
gewählt werden, würde sie in den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit
nur zwischen dem Weißen Haus und dem Gericht pendeln.
Wie bereits erwähnt, kritisierte Bush
abermals Trump für dessen radikalen Kurs gegenüber Muslimen.
Ansonsten blieben gezielte Angriffe Bushs aus. Stattdessen gab Bush
zu Bedenken und appellierte an alle Kandidaten, fair miteinander
umzugehen. Es sollten immer alle inhaltlichen Differenzen
angesprochen werden und jeder solle für seine Positionen kämpfen.
Aber am Ende des Wahlkampfs müsse die Partei in der Lage sein, den
einen nominierten Kandidaten auch geschlossen zu unterstützen, um
gegen die Demokraten zu bestehen.
Ben Carson lässt die Zuschauer ratlos zurück
Ben Carson |
Das war dann auch schon der Höhepunkt
Carsons an dem Abend. Natürlich ist es meist sehr subjektiv die
Auftritte der Kandidaten zu bewerten und über deren Wirkung auf das
Publikum zu spekulieren. Aber bei Ben Carson tut man sich auch
objektiv schwer, irgendetwas Positives aus dem Abend herauszufiltern.
Hatte er noch vor Wochen angekündigt, einen anderen Ton anschlagen
zu wollen, könnten sich seine Unterstützer und insbesondere noch
unentschlossene Wähler gestern Abend gefragt haben, ob sich Ben
Carson nicht besser Rand Paul angeschlossen hätte und der Debatte
ferngeblieben wäre.
Oder ist es gerade der etwas andere
Tonfall, die manchmal etwas verwirrende Art, auf Fragen zu antworten,
die den Unterschied zu den restlichen Bewerbern ausmachen. Die teils
philosophisch anmutenden Ausschweifungen Carsons sind jedenfalls ein
Alleinstellungsmerkmal. Es mag sein, dass er damit einige Wähler auf
seine Seite ziehen kann, die Mehrheit wird er aber so nicht gewinnen
können. Insbesondere nicht in einem republikanischen Vorwahlkampf,
in dem das laute und einfache Wort Trumpf zu sein scheint.
Carson versuchte es evtl. mit etwas
Selbstironie. Sicher konnte man sich bei seinen Absichten aber nicht
sein. Als sich nach einer gewissen Zeit die erste Frage an ihn
richtete, flachste er mit den Moderatoren, indem er sich dafür
bedankte, dass man ihn aufgeweckt hätte.
Inhaltlich gab es wieder einmal recht
wenig zu hören. Eine gewisse Gefahr gehe von Terroristen aus, die
versuchen könnten, mit elektromagnetischer Strahlung das Stromnetz
der USA lahmzulegen.
Ansonsten vermied es Carson sich auf
konkrete Schritte in der Außen- und Verteidigungspolitik
festzulegen. Er verwies darauf, dass die Fachleute beim Militär
entscheiden müssten, was notwendig sei, um die Ziele zu erreichen.
Sie müssten sagen, was erforderlich sei und das müsste ihnen auch
gegeben werden. Was möglicherweise in der Sache ganz vernünftig
ist, offenbart jedoch, dass er politisch recht flexibel zu sein
scheint. Diese unkonkrete Haltung eignet sich zumindest nicht, um auf
Stimmenfang zu gehen.
Bei der Flüchtlingsfrage bleibt Carson
dabei, dass er es favorisiere, die Flüchtlinge in sicheren
Aufnahmeeinrichtungen in der Region unterzubringen. Es müsse aber
deren Schutz gewährleistet werden.
Innenpolitisch kündigte Ben Carson ein
einfaches Steuersystem an. Komplizierte Ausnahmetatbestände und
Sonderregelungen führten nur dazu, dass davon einige mehr
profitierten als andere, die nicht so gut in der Thematik steckten.
Ben Carson appellierte am gestrigen
Abend auch an die christlichen Werte und kritisierte den Hass in der
Gesellschaft, insbesondere auch in den sozialen Netzwerken.
Obamas Verschärfung der Waffengesetze stößt auf kollektive Ablehnung
Insbesondere auch die Art, wie Obama
die Waffengesetze verschärfe, nämlich per Anordnung des Präsidenten
ohne Beteiligung des Kongresses erzürnte die republikanische Seele
auch noch am gestrigen Abend. Gleichwohl wissen alle, dass die
republikanische Mehrheit kompromisslos gegen Obamas Ansinnen stimmen
würde.
In der Sache war man sich auch einig.
Donald Trump sagte, dass es weniger Opfer geben würde, wenn sich die
Menschen öffentlich mit Waffen zur Wehr setzten könnten. Es hätte
auch in Paris nicht so viele Opfer geben müssen, wenn die
Terroristen auf Widerstand gestoßen wären. Trump sprach sich gegen
jegliche Beschränkung von Waffenverkäufen aus.
Ted Cruz hob seine Rolle als Anführer
der Opposition gegen die Verschärfung von Waffengesetzen hervor. Man
müsse die Täter bestrafen, aber nicht die ganze amerikanische
Bevölkerung in ihrem verfassungsmäßigen Recht beschneiden. Unter
Hillary Clinton bestünde langfristig die Gefahr, dass die Menschen
in den USA die Waffen abgeben müssten.
Auch Marco Rubio zielte auf den Status
des 2.Verfassungszusatzes ab. Dieser sei keine Option sondern ein
konstitutionelles Recht aller Amerikaner. Außerdem seien die Gesetze
überhaupt nicht zielführend. Kriminelle und auch Terroristen
kauften ihre Waffen nicht auf einer Gun Show, sondern auf dem
Schwarzmarkt.
Jeb Bush sagte auch, dass überhaupt
keine neuen Gesetze erforderlich seien. Im Einzelfall habe das FBI
mal einen Fehler gemacht und den sogenannten Backgroundcheck nicht
ordentlich durchgeführt. Die geltenden Gesetze müssten nur
konsequent angewandt werden. Handlungsbereit zeigte sich Bush, bei
einer besseren Betreuung und Behandlung von psychischen Erkrankungen
im Zusammenhang mit Waffenbesitz. Hier seien sich doch Demokraten und
Republikaner einig. Donald Trump sagte ebenfalls, dass die Menschen
mit psychischen Erkrankungen in diesem Zusammenhang ein massives
Problem darstellten. Nicht die Waffen würden den Abzug drücken,
sondern die Menschen.
Fazit: Das Spitzentrio mit den stärksten Auftritten
Donald Trump, Ted Cruz und Marco Rubio
hatten sicherlich die bestimmenden Momente des Abends auf ihrer
Seite. Nicht zuletzt durch die Zweikämpfe die sich Trump und Cruz
lieferten, blieben sie im Gedächtnis und lieferten auch nach der
Debatte noch reichlich Gesprächsstoff. Trumps klarer Punkt, den er
gegen Cruz in der Diskussion um die New Yorker Werte landete, könnten
Cruz in der Zuschauerbewertung ziemlich zugesetzt haben. Dagegen
kamen die Sticheleien Trumps zu Cruz Wählbarkeit wohl nicht so gut
an.
Marco Rubio gelang es, sowohl deutliche
und scharfe Positionen im Kampf gegen ISIS zu formulieren als auch
seine Konkurrenten punktuell anzugreifen. Ob dies allerdings beim
Zuschauer honoriert wird, ist fraglich. Denn sowohl Christie als auch
Cruz konterten ihrerseits Rubios Angriffe.
Chris Christie machte erneut einen sehr
motivierten Eindruck und versuchte seine eher kompromissbereite
Haltung als Gouverneur zu verschleiern oder rechtfertigte diese mit
den Attributen handlungsstark und verantwortungsbewusst.
Jeb Bush erfüllte die Erwartungen, die
der neutrale Zuschauer an ihn hatte. Er machte seine Sache ordentlich
und versuchte in der Außenpolitik und beim Thema Einreiseverbot für
Muslime etwas weitsichtiger zu wirken, als es bei Trump der Fall war.
In der Vergangenheit, bekam er aber für eine solche Position
zumindest in den Umfragen nicht so viel Zuspruch.
Auch John Kasich erfüllte das, was man
vom ihm erwarten konnte. Aber wie schon in der vergangenen Debatte
scheint es ihm, wie auch Christie nicht so gut gelungen zu sein, den
Makel, nur Außenseiterchancen zu haben, abzustreifen. Es ist für
die Kandidaten mit schwachen Umfragewerten besonders schwierig, die
Aufmerksamkeit bzw. auch die gleiche Bewertung ihrer Leistungen zu
erfahren, wie es bei Kandidaten der Fall ist, die aktuell in den
Umfragen weit vorne liegen.
Ben Carson hat aus meiner Sicht wieder
einen äußerst schwachen Auftritt abgeliefert. Mir fehlte der Biss,
die Ernsthaftigkeit und Verbindlichkeit in seinen Äußerungen. Aber
wie schon erwähnt, gestehe ich ihm zu, mit seiner konsequent ruhigen
und irgendwie anderen Art ein Alleinstellungsmerkmal zu haben. Ich
zweifele aber daran, dass die Wähler noch rechtzeitig auf seinen Zug
aufspringen, weil sie möglicherweise das nicht selten laute und
konkurrierende Getöse zwischen den Spitzenleuten der Republikaner
satt haben.
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