Erstmals bei diesen
Vorwahlen treten Republikaner und Demokraten in unterschiedlichen
Bundesstaaten an. Am Samstag 20.02. sind die Bürger in South
Carolina aufgerufen, ihren republikanischen Favoriten bei einem
Primary zu wählen. Für die Demokraten geht es beim Nevada Caucus um
die Gunst der Wähler.
South Carolina Primary der Republikaner
by DonkeyHotey |
Sollten sich diese Zahlen in
etwa bestätigen dürfte dies wohl das Aus für Ben Carson sein. Auch
die Prognose für Nevada sieht Carson deutlich hinter dem Spitzentrio
Trump/Cruz/Rubio. Es sind keine Anzeichen dafür erkennbar, dass es
Carson gelingen könnte, am Super Tuesday das Ruder nochmal
herumzureißen. Zu heiß umkämpft sind die konservativen
Wählerstimmen und zu groß der Zuspruch für Donald Trump, der einen
erheblichen Anteil der Wähler an sich binden kann, die keinen
klassischen Politiker bevorzugen. Auf beide Wählergruppen wäre Ben
Carson aber angewiesen.
Die letzte TV-Debatte hatte
offensichtlich keine nennenswerten Auswirkungen auf die Umfragewerte.
Wie schon vermutet, hat sich durch die Streitigkeiten, die auch in
den Tagen danach noch in diversen verbalen Fernduellen anhielten, die
Lage eher manifestiert.
Aufgrund der Delegiertenverteilung beim
republikanischen Primary in South Carolina hätte Trump bei einem
Sieg bereits 29 der 50 Delegiertenstimmen sicher. Die weiteren 21
Stimmen werden entsprechend der Ergebnisse in den Congressional Districts
vergeben. Für jeden der sieben Districts des Bundesstaats, in dem
Trump eine Mehrheit erreicht, bekäme er nochmal weitere 3
Delegiertenstimmen dazu.
Für seine Verfolger gilt
aber, wie schon in Iowa und New Hampshire, auch auf den erreichten Rang
beim Primary zu achten. Zwar gibt es für Platz 2 oder 3 genauso
wenig Stimmen wie für den letzten Platz, aber eine Signalwirkung für
die kommenden Vorwahlen hätte das Ergebnis ganz gewiss.
Nevada Caucus der Demokraten
Bei den Demokraten zeichnet
sich wie schon in Iowa ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Etwas überraschend
ist es Bernie Sanders gelungen, die Stimmung in dem ersten westlichen
Bundesstaat bei diesen Vorwahlen auf Gleichstand zu bringen. Beide
Kandidaten liegen laut der letzten beiden Umfragen bei rund 46%. Es
wird also auch wieder auf die letzten Wahlkampftage ankommen, in
denen besonders die noch unentschlossenen Wähler umworben werden. Es
dürfte ohnehin wieder mit einer hohen Wahlbeteiligung gerechnet
werden. Ein besonderes Augenmerk liegt in Nevada auch auf den
lateinamerikanischen Wählern. Sie machen hier rund 25-30% der
Bevölkerung aus. Angesichts der Pläne des republikanischen
Spitzenreiters Trump, illegale Einwander aktiv abzuschieben und auch
dessen scharfe Rhetorik gegen Mexikaner könnten in Nevada zu einer
Mobilisierung der Hispanics bei den Wahlen in diesem Jahr führen.
Die Delegiertenverteilung
beim Nevada Caucus erfolgt propotional zum Ergebnis. Bei der Verteilung der 8 Superdelegierten wird aktuell damit gerechnet, dass
Clinton 3 Stimmen erhält und Sanders 1 Stimme. 4 Superdelegierte
werden aktuell noch als unentschlossen eingestuft. Die Entscheidung
jedes einzelnen Superdelegierten kann sich aber ohnehin noch bis zur
Nominierung verändern.
Was passiert noch bis zum Samstag?
Die Republikaner haben
beispielsweise noch Auftritte bei einem Presidential Town Hall. CNN
überträgt live in den beiden kommenden Nächten, ab 02:00 Uhr
deutscher Zeit. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sind Ben
Carson, Ted Cruz und Marco Rubio an der Reihe. Eine Nacht später von
Donnerstag auf Freitag folgen dann Jeb Bush, John Kasich und Donald
Trump. Moderiert werden die Auftritte von Anderson Cooper.
Hillary Clinton und Bernie
Sanders werben ebenfalls bei einem Presidential Town Hall um die
letzten unentschlossenen Wähler. Die Auftritte aus Las Vegas zeigen
z.B. NBCNews oder MSNBC im TV oder Internet. Los geht es in
der Nacht von Donnerstag auf Freitag, ab 03:00 Uhr deutscher Zeit, moderiert von Chuck Todd und José Díaz-Balart.
Die Ergbnisse der Vorwahlen
in South Carolina und Nevada gibt es dann hier wieder wie üblich in
einem Live-Ticker. Der Caucus in Nevada findet bereits vor Ort gegen
Mittag statt, so dass mit ersten Ergebnissen bereits am späten
Samstag Abend, also ab etwa 21:00 Uhr, deutscher Zeit gerechnet
werden kann. Aus South Carolina dürften die ersten Ergebnisse wohl
nicht vor 01:30 Uhr am frühen Sonntagmorgen deutscher Zeit
vorliegen.
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