Mittwoch, 17. Februar 2016

Ausblick auf die Vorwahlen am Samstag

Erstmals bei diesen Vorwahlen treten Republikaner und Demokraten in unterschiedlichen Bundesstaaten an. Am Samstag 20.02. sind die Bürger in South Carolina aufgerufen, ihren republikanischen Favoriten bei einem Primary zu wählen. Für die Demokraten geht es beim Nevada Caucus um die Gunst der Wähler.

South Carolina Primary der Republikaner


South Carolina Republican Primary
by DonkeyHotey
Donald Trump könnte einen Großteil der Delegiertenstimmen in South Carolina gewinnen. In den aktuellen Umfragen liegt er durchschnittlich bei 35%. Damit wird ihm ein deutlicher Vorsprung von fast 20% vor seinen Verfolgern prognostiziert. Ted Cruz käme aktuell auf 17,5% und Marco Rubio auf 15,8%. Dahinter kämpfen Jeb Bush mit 10,3% und John Kasich mit 9,0% fast schon ums politische Überleben in diesen Vorwahlen. Die Umfragewerte von Bush und Kasich sind aber je nach Umfrageinstitut relativ instabil. Sicher scheint, dass Ben Carson als Schlusslicht ins Ziel kommen wird. Er liegt durchschnittlich bei 5,8%.

Sollten sich diese Zahlen in etwa bestätigen dürfte dies wohl das Aus für Ben Carson sein. Auch die Prognose für Nevada sieht Carson deutlich hinter dem Spitzentrio Trump/Cruz/Rubio. Es sind keine Anzeichen dafür erkennbar, dass es Carson gelingen könnte, am Super Tuesday das Ruder nochmal herumzureißen. Zu heiß umkämpft sind die konservativen Wählerstimmen und zu groß der Zuspruch für Donald Trump, der einen erheblichen Anteil der Wähler an sich binden kann, die keinen klassischen Politiker bevorzugen. Auf beide Wählergruppen wäre Ben Carson aber angewiesen.

Die letzte TV-Debatte hatte offensichtlich keine nennenswerten Auswirkungen auf die Umfragewerte. Wie schon vermutet, hat sich durch die Streitigkeiten, die auch in den Tagen danach noch in diversen verbalen Fernduellen anhielten, die Lage eher manifestiert.
Aufgrund der Delegiertenverteilung beim republikanischen Primary in South Carolina hätte Trump bei einem Sieg bereits 29 der 50 Delegiertenstimmen sicher. Die weiteren 21 Stimmen werden entsprechend der Ergebnisse in den Congressional Districts vergeben. Für jeden der sieben Districts des Bundesstaats, in dem Trump eine Mehrheit erreicht, bekäme er nochmal weitere 3 Delegiertenstimmen dazu.
Für seine Verfolger gilt aber, wie schon in Iowa und New Hampshire, auch auf den erreichten Rang beim Primary zu achten. Zwar gibt es für Platz 2 oder 3 genauso wenig Stimmen wie für den letzten Platz, aber eine Signalwirkung für die kommenden Vorwahlen hätte das Ergebnis ganz gewiss.

Nevada Caucus der Demokraten


Nevada Democratic Caucus
by DonkeyHotey

Bei den Demokraten zeichnet sich wie schon in Iowa ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Etwas überraschend ist es Bernie Sanders gelungen, die Stimmung in dem ersten westlichen Bundesstaat bei diesen Vorwahlen auf Gleichstand zu bringen. Beide Kandidaten liegen laut der letzten beiden Umfragen bei rund 46%. Es wird also auch wieder auf die letzten Wahlkampftage ankommen, in denen besonders die noch unentschlossenen Wähler umworben werden. Es dürfte ohnehin wieder mit einer hohen Wahlbeteiligung gerechnet werden. Ein besonderes Augenmerk liegt in Nevada auch auf den lateinamerikanischen Wählern. Sie machen hier rund 25-30% der Bevölkerung aus. Angesichts der Pläne des republikanischen Spitzenreiters Trump, illegale Einwander aktiv abzuschieben und auch dessen scharfe Rhetorik gegen Mexikaner könnten in Nevada zu einer Mobilisierung der Hispanics bei den Wahlen in diesem Jahr führen.
Die Delegiertenverteilung beim Nevada Caucus erfolgt propotional zum Ergebnis. Bei der Verteilung der 8 Superdelegierten wird aktuell damit gerechnet, dass Clinton 3 Stimmen erhält und Sanders 1 Stimme. 4 Superdelegierte werden aktuell noch als unentschlossen eingestuft. Die Entscheidung jedes einzelnen Superdelegierten kann sich aber ohnehin noch bis zur Nominierung verändern.

Was passiert noch bis zum Samstag?


Die Republikaner haben beispielsweise noch Auftritte bei einem Presidential Town Hall. CNN überträgt live in den beiden kommenden Nächten, ab 02:00 Uhr deutscher Zeit. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sind Ben Carson, Ted Cruz und Marco Rubio an der Reihe. Eine Nacht später von Donnerstag auf Freitag folgen dann Jeb Bush, John Kasich und Donald Trump. Moderiert werden die Auftritte von Anderson Cooper.
Hillary Clinton und Bernie Sanders werben ebenfalls bei einem Presidential Town Hall um die letzten unentschlossenen Wähler. Die Auftritte aus Las Vegas zeigen z.B. NBCNews oder MSNBC im TV oder Internet. Los geht es in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, ab 03:00 Uhr deutscher Zeit, moderiert von Chuck Todd und José Díaz-Balart.

Die Ergbnisse der Vorwahlen in South Carolina und Nevada gibt es dann hier wieder wie üblich in einem Live-Ticker. Der Caucus in Nevada findet bereits vor Ort gegen Mittag statt, so dass mit ersten Ergebnissen bereits am späten Samstag Abend, also ab etwa 21:00 Uhr, deutscher Zeit gerechnet werden kann. Aus South Carolina dürften die ersten Ergebnisse wohl nicht vor 01:30 Uhr am frühen Sonntagmorgen deutscher Zeit vorliegen.


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