by DonkeyHotey |
Trump wirft Cruz Wahlbetrug vor und fordert Neuwahl in Iowa
Die meisten Kandidaten sind direkt aus Iowa in den Nordosten der USA gereist, um ihren Wahlkampf fortzusetzen. Einer jedoch flog zunächst nach Hause nach Florida und sorgte damit indirekt für den nächsten Streit bei den Republikanern. Ben Carson verkündete am Abend des Iowa Caucus, dass er für ein paar Tage nach Florida reise. Der Sender CNN spekulierte daher, ob Carson evtl. schon aufgeben könnte. Dies verbreitete dann auch das Wahlkampfteam von Ted Cruz, noch während die Einwohner Iowas abstimmten. Carsons Dementi, er wolle sich nur ein paar Teile frische Wäsche holen, verbreitete das Cruz-Team jedoch nicht. Carson beklagte sich daher, Ted Cruz würde schmutzige Tricks anwenden, um die Stimmen auf seine Seite zu ziehen. Inzwischen entschuldigte sich Ted Cruz für das Versäumnis seines Wahlkampfteams, die Richtigstellung Carsons nicht verbreitet zu haben.
Donald Trump ist das jedoch nicht genug. Er warf Cruz heute via Twitter Wahlbetrug vor und fordert eine Wiederholung des Iowa Caucus. Alternativ sollten Cruz die Delegiertenstimmen aberkannt werden. Laut Trump solle Cruz auch gezielt das Gerücht verbreitet haben, Trump sei gegen eine Abschaffung ObamaCares.
Beide Forderungen Trumps sind aussichtslos, rücken aber das wenig noble Verhalten Cruz Wahlkampfteams ins Rampenlicht. Einen direkten Schlagabtausch können sich die Republikaner dann am Samstagabend in Manchester, New Hampshire liefern. ABC strahlt dann die nächste TV-Debatte der Republikaner aus, nach deutscher Zeit am 07.02., 02:00 Uhr.
10%-Hürde für Republikaner in New Hampshire
Für die Republikaner wird der Primary in New Hampshire besonders spannend. Denn nur wer über 10% kommt, erhält Delegiertenstimmen, die sonst wieder proportional zum Stimmenergebnis verteilt werden. Blickt man auf die aktuellen durchschnittlichen Umfragen für New Hampshire, wird schnell klar, dass es für einige Kandidaten eng werden kann. Mit Ted Cruz (11,7), Marco Rubio (10,7), John Kasich (10,7) und Jeb Bush (9,8) liegen gleich vier Kandidaten um die 10%. Trump führt die Umfragen im Granite State mit rund 33% deutlich an. Für Chris Christie dürfte sich unabhängig von der Delegiertenregelung noch eine viel grundsätzlichere Frage stellen. Sollten sich seine Werte beim Primary bestätigen und er nur auf dem sechsten Platz landen, müsste er ernsthaft über eine Fortsetzung seiner Kandidatur nachdenken. Denn New Hampshire gehört eher zu den Bundesstaaten, die dem Gouverneur von New Jersey liegen müssten. Hier liegt er in Umfragen mit 6,2% deutlich höher als im landesweiten Schnitt (3%). Es würde mich nicht wundern, wenn für Christie in der kommenden Woche bereits Schluss ist.
Sanders zweifelt an Clintons progressiver Ausrichtung
Die Demokraten starten in dieser Nacht mit einem New Hampshire Presidential Town Hall, übertragen von CNN, 04.02., 03:00 deutscher Zeit.
Bereits morgen Abend folgt dann die TV-Debatte von MSNBC aus der New Hampshire University in Durham, NH. Die Debatte beginnt nach deutscher Zeit am 05.02., 03:00 Uhr.
Bernie Sanders bezweifelte heute in einem CNN-Interview mit Wolf Blitzer nochmal demonstrativ, ob Hillary Clinton tatsächlich so progressiv sei, wie sie sich aktuell im Wahlkampf gibt. Erst nach Zögern und langem Überlegen habe sie sich z. B. gegen das Freihandelsabkommen mit den Pazifikstaaten TPP sowie gegen den Bau der Ölpipeline Keystone XL ausgesprochen. Außerdem würde ihre Kampagne zu großen Teilen aus Geldern der Wall Street finanziert sein. Sanders Gelder stammten direkt vom Volk. Seit dem Iowa Caucus habe er weitere 3,5 Mio US-Dollar aus Einzelspenden erhalten.
Clinton hatte jüngst erwähnt, dass sie zusammen mit Sanders seit Jahren für progressive Politik kämpfe.
New Hampshire sollte für Sanders ein klarer Sieg werden. Nach den bisherigen Umfragen führt er hier im Schnitt mit 17% Vorsprung. Von den 32 zu vergebenden Delegiertenstimmen werden 24 auf verschiedene Weise proportional zum Stimmenergebnis vergeben. Die übrigen acht Stimmen stellen wieder die Super-Delegierten. Hier geht man bereits von sechs sicheren Stimmen für Clinton aus, so dass sich ein Erfolg Sanders bei den Delegiertenstimmen kaum positiv bemerkbar machen würde.
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