Freitag, 12. Februar 2016

Auszüge aus Pressestimmen zur TV-Debatte der Demokraten


Wenn sie (Clinton) nicht mit Sanders übereinstimmte, sicherte sie sich mit einem Schutzschild – Präsident Obama, dessen Name sie 21 Mal in der zweistündigen Debatte erwähnte.
Clintons größtes politisches Bedürfnis ist es, irgendwie die Verbundenheit zwischen Sanders und den Jungwählern, die zu Tausenden zu seinen Veranstaltungen strömen(…) aufzubrechen.
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Trotz einer gewissen Ernüchterung zählen schwarze Amerikaner noch immer zu den treuesten Anhängern des Präsidenten. Es entspringt kühlem taktischem Kalkül, wenn Obamas erste Außenministerin versucht, Sanders zu einer Art unsicherem Kantonisten zu stempeln, während sie sich selbst als disziplinierte Loyalistin charakterisiert.
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Von Anfang bis Ende war das Clintons beste Debatte. In der ersten halben Stunde bohrte sie eine Reihe von Löcher in Sanders Vorschläge zur Gesundheitsversorgung und stellte den Senator aus Vermont als jemanden dar, der zwar große Reden schwinge, aber nicht die erforderliche Stärke habe, seine Ziele zu erreichen. Sie war durchgängig ruhig und gelassen. (…) Clinton stellte Sanders auch erfolgreich als zu wenig loyal gegenüber Präsident Obama dar(…).
Falls es Sanders Aufgabe war, zu zeigen, dass er auch der Kandidat für Menschen sei, die anders sind als diejenigen, die ihn ohnehin schon mögen, machte er an diesem Abend nicht viele Fortschritte. (…) An einigen Stellen innerhalb der ersten Stunde klang er wie eine kaputte Schallplatte, indem er Millionäre, Milliardäre und die Wall Street erwähnte, um alles zu erklären, was er gefragt wurde.
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Nach den hitzigen Kämpfen in den vergangenen Aufeinandertreffen, hatte diese Debatte einen eher dezenten und sogar wissenschaftlichen Ton, (…) Im Nachgang waren viele Kommentatoren und Kritiker der Meinung, Sanders hat sich in innenpolitischen Themen behauptet, aber Clinton überstrahlte ihn bei der Außenpolitik und punktete, indem sie ihn als Ein-Thema-Kandidat in die Enge trieb.
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Insgesamt könnte Clinton Sanders Schwung ein klein wenig ausgebremst haben, aber die Debatte wird kaum die Dynamik des künftigen Rennens fundamental verändern, ausgenommen der anstehenden Kämpfe um das Erbe Obamas.
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Andererseits ist ihr (Clintons) Bemühen erkennbar, weniger "ich" zu sagen und die eigenen Leistungen zu betonen und stattdessen mehr an das "Wir"-Gefühl zu appellieren. Das lässt darauf schließen, dass Clinton ihre Botschaft verändern und sich der aktuellen Proteststimmung anpassen will.
Insgesamt verläuft die Debatte meist sachlich und nach dem bekannten Kontrast: Bernie "politische Revolution" Sanders gegen Hillary "langsamer Fortschritt" Clinton.
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Sanders wirkte deutlich angespannter als die häufig lächelnde Clinton. Er blieb seiner revolutionären Sprache treu, warnte davor, dass das System zur Wahlkampffinanzierung "korrupt" sei und die Demokratie unterminiere, und versprach eine Regierung, "die uns alle repräsentiert und nicht nur das eine Prozent, das heute so viel wirtschaftliche und politische Macht hat".
Clinton positionierte sich dagegen. Sie sei "kein Ein-Thema-Kandidat, und ich glaube nicht, dass wir in einem Ein-Thema-Land leben", sagte sie in Anspielung auf Sanders Dauerattacken gegen die Wall Street und die Reichen. Sie wirkte kompetent und in der Lage, das Land zu führen. Aber vielleicht wollen die Demokraten lieber jemanden, der das Land verändert.

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