Aktuelle Lage bei den Demokraten,Update vom 04.12.2015
Zweikampf zwischen Clinton und Sanders könnte schon in Iowa und New Hampshire entschieden werden.
Bernie Sanders ist es nicht gelungen, mehrheitlich die früheren Unterstützer Joe Bidens für sich zu gewinnen. Der Zweikampf zwischen Hillary Clinton und Bernie Sanders dominiert die frühere First Lady. Betrachtet man die reinen Zahlen, ist Hillary Clinton die klare Favoritin. Sie liegt im Schnitt über 27% vor dem parteilosen Senator aus Vermont. Der Vorsprung ist in den letzten sechs Wochen angewachsen.
Für Sanders spricht, dass er aktuell den Stimmungstrend gegen Kandidaten des Establishments ausnutzen kann und für viele Amerikaner eine echte linke Alternative darstellt. Insbesondere nach der schwierigen Zeit infolge der Bankenkrise 2008 kann dies ein wichtiger Faktor werden. Aber diese Chance ist auch Risiko zugleich. So könnten die Demokraten bei den Vorwahlen auch taktisch wählen. Die Befürchtung, dass ein "demokratischer Sozialist" nicht von der Mehrheit der Bevölkerung gewählt werden würde, ist nicht von der Hand zu weisen. Bernie Sanders muss noch mindestens ein Coup gelingen. Möglicherweise auch etwas, was Hillary Clinton in Bedrängnis bringen könnte oder aber ein politisches Pfund, mit dem er auch unabhängige Wähler für sich gewinnen kann. Die Wahlkampfstrategen sind nun gefordert. Und sie müssen sich beeilen. Denn je länger der Eindruck entsteht und durch Umfragezahlen untermauert wird, Clinton habe ohnehin schon gewonnen, desto geringer wird das Spendenaufkommen für Sanders sein. Zudem ist es wichtig, dass er sich weitere Unterstützungen aus Verbänden, Gewerkschaften und auch von den demokratischen Senatoren und Gouverneuren sichert. In diesen Punkten ist Clinton ebenfalls klar im Vorteil. Lediglich in einigen Bundesstaaten kann Sanders auf einen Sieg gegen Clinton hoffen. Hier könnte es ihm entgegenkommen, dass er in Iowa und New Hampshire auf Augenhöhe mit Clinton liegt. Sollte es ihm gelingen, die frühen Vorwahlen für sich zu entscheiden, könnte nochmal ein Ruck durch das demokratische Lager gehen.
Martin O'Malley spielt keine ernsthafte Rolle. Er kommt auf rund 4-5 Prozent. Sanders muss versuchen, O'Malley zur frühzeitigen Aufgabe zu bewegen und gleichzeitig seine Unterstützung gewinnnen. Ob dieser Schritt jedoch im Interesse O'Malleys ist, darf bezweifelt werden. O'Malley will weiter für sich werben und sich für spätere Wahlen für die Demokraten in Stellung bringen. Sich im Vorfeld von der möglichen künftigen US-Präsidentin abzuwenden, könnte nicht unbedingt klug sein. Aber O'Malley wird die Entwicklung genau beobachten und einen für ihn geeigneten Zeitpunkt zum Ausstieg aus dem Nominierungsrennen wählen.
Läuft es gut für Hillary Clinton, kann sie Bernie Sanders noch vor Beginn der Vorwahlen den Wind aus den Segeln nehmen. Das Geld und die Kraft könnte sie sich für den eigentlichen Gegner der Republikaner aufsparen. Insofern gilt auch für sie: nicht nachlassen und vermeiden, dass Sanders unnötig stark wird.
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