Donnerstag, 3. Dezember 2015

Massenschießereien in den USA – im Schnitt mindestens eine pro Tag

Dieses Mal hat es San Bernardino in Kalifornien getroffen. Erneut hat es eine Schießerei mit vielen Opfern in den USA gegeben. In den nächsten Stunden wird es vermutlich mehr Klarheit über die Anzahl der Opfer, die Täter und Hintergründe der Tat geben. Die Ereignisse sind dieses Mal auch in den deutschen Medien zu verfolgen.

Das was in Deutschland heute durch die Medien geht, ist aber leider nur ein kleiner Auszug dessen, was in den USA immer wieder vorkommt. Je nach Auslegung des Begriffs Massenschießerei variieren die Zahlen der Taten. Nimmt man an, dass es sich um eine Massenschießerei handelt, wenn mindestens 4 Menschen durch Schusswaffengebrauch zu Tode kommen oder verletzt werden, gibt es in den USA täglich mindestens eine Massenschießerei. Auf diese Zahlen beruft sich die Washington Post in einem aktuellen Artikel. Demnach hat es in den 336 Tagen im Jahr 2015 insgesamt 355 Massenschießereien gegeben. Tatsächlich hatte es auch heute bereits am frühen Morgen in Savannah, Georgia einen Toten und drei Verletzte bei einer Schießerei gegeben.
Die Hintergründe solcher Vorfälle sind unterschiedlich und vielfältig.

Was solche Fälle begünstigt, darüber wird heftig gestritten. Die hohe Anzahl an Schusswaffen, die in den USA im Umlauf sind, wird häufig von Befürwortern schärferer Waffengesetze angeführt. Gegner solcher Verschärfungen sowie die Waffenlobby NRA gehen genau in die andere Richtung. Es müssten demnach noch mehr Bürger mit Waffen ausgestattet sein, um sich besser schützen zu können. Auch ein bessere Betreuung und Behandlung von psychischen Erkrankungen wird von vielen Seiten gefordert.

Präsident Obama scheitert immer wieder mit seinen zahlreichen Vorstößen zu Gesetzesvorlagen, die deutlich strengere Vorschriften zum Waffenbesitz vorschreiben. In seinen Statements nach Taten wie heute ist zunehmend Resignation herauszuhören. Er warnte nach den Taten am Umpqua College in Oregon oder in der Planned Parenthood Klinik am vergangenen Freitag in Colorado Springs vor einer Normalität im Umgang mit solchen Schießereien. Die Realität holt ihn aber immer wieder ein. Kaum ein Tag, an dem er nicht sein Mitgefühl den Opfern und Angehörigen öffentlich aussprechen muss.

Es ist also gewiss kein anlassbedingtes Thema, was alle paar Monate mal wieder hoch kommt. Die Waffengesetze der USA werden in der ständigen Diskussion bleiben und auch die Kandidaten, die sich um Obamas Nachfolge bewerben, werden hierzu Stellung nehmen müssen. Jetzt im Wahlkampf und eine(r) von ihnen auch später aus dem Weißen Haus heraus. Die Differenzen zwischen Demokraten und Republikanern scheinen unüberbrückbar zu sein. Aber auch innerhalb der politischen Lager gibt es durchaus unterschiedliche Positionen.


1 Kommentar:

Sören hat gesagt…

Die Anzahl der Schießereien mit mindestens 4 Verletzten oder Toten ist wirklich abenteuerlich.
Ein Problem was wir glücklicherweise in Deutschland so nicht haben.