Freitag, 11. Dezember 2015

Ted Cruz im Aufwind – Unterstützung durch konservativen Königsmacher aus Iowa

Ted Cruz, official portrait, 113th Congress
Ted Cruz
Schon zu Beginn des Wahlkampfes hatte Ted Cruz angekündigt, dass im kommenden Jahr die Zeit gekommen sei, in der die Republikaner endlich mal wieder einen echten konservativen Kandidaten nominieren müssten. Die Versuche mit John McCain und Mitt Romney Konsenskandidaten aus dem moderaten Lager ins Weiße Haus zu bringen, seien gescheitert. Ob Ted Cruz da schon an sich selbst dachte? In diesen Tagen dürfte klar sein, dass der ambitionierte Senator aus Texas keine Mehrheit für irgendeinen konservativen Kandidaten organisieren will. Er will es selbst machen. Es sind nicht nur seine konstant steigenden Umfragewerte, sondern auch seine politische Erfahrung, die Organisation seiner Wahlkampagne und die Anzahl und Qualität seiner Unterstützer, die ihn allmählich nach ganz vorne katapultieren. 

Cruz Kritik an Trump kommt wohl zum richtigen Zeitpunkt


Ted Cruz liegt landesweit inzwischen auf Platz 2 der Umfragen. Umgeben von zwei weiteren konservativen Kandidaten. Donald Trump vorneweg und Ben Carson inzwischen wieder auf dem Weg, in den Umfragen ins graue Mittelfeld zu abzurutschen. Sollten sich die Wähler zumindest teilweise von Donald Trump abwenden, wäre Ted Cruz aktuell derjenige, der dieses Wählerpotenzial auffangen könnte. So hat er seine Kritik an Trumps heftig umstrittenen Plänen auch sehr geschickt und wohldosiert platziert. Cruz weiß, dass er jetzt Trump einen wichtigen Schlag versetzen kann. Cruz, der als ein Sprachrohr der konservativen Republikaner gilt, zieht eine Grenze zu Trump, der ihm mehr und mehr den Rang als Hardliner ablief.
Es ist gut möglich, dass Ted Cruz den richtigen Moment abgewartet hat. Laut einer Umfrage von NBC befürworten 42% der Republikaner Trumps Plan zum Einreiseverbot für Muslime, 36% lehnen diesen ab. Unter denen, die an den republikanischen Vorwahlen teilnehmen würden unterstützen 38% Trumps Vorschlag, 39% lehnen ihn ab. Unter den Unabhängigen Wähler gibt es 30% Zustimmung und 55 % Ablehnung. Das Ergebnis zeigt also, dass die Meinungen durchaus geteilt sind. Cruz könnte mit seiner Grenzziehung gegenüber Trump die Zweifler auf seine Seite ziehen, ohne sich den Unmut derer zuzuziehen, die Trumps Pläne teilten. Die moderate Kritik könnte also genau der richtige Ton gewesen sein, den Cruz hier getroffen hat. Er lehnte Forderungen nach einem Ausscheiden Trumps aus dem Präsidentschaftsrennen ab. 

Rechtskonservative Unterstützer für Cruz


Ted Cruz hat Trump als seinen Hauptkonkurrenten ausgemacht, ist aber einer der wenigen Kandidaten, die Donald Trump im Wahlkampf weitgehend verschont haben. Cruz bringt sich also in Stellung und weiß dabei auch viele Unterstützer aus dem rechtskonservativen Bereich hinter sich, wie die politische Website Thinkprogress berichtet. Cruz und der christliche Rechtsaußen der Republikaner aus Virginia Earl Walker Jackson, Sr. sicherten sich ihre gegenseitige Unterstützung zu. Jackson hatte einen Plan zur Bewahrung der Schwarzen vor sexueller Unsittlichkeit und gegen Homosexualität entworfen.

Einen besonders interessanten Unterstützer gewann Cruz heute aber mit Bob Vander Plaats, dem Präsidenten der Organisation The FAMiLY Leader aus Iowa. Vander Plaats und seine Organisation vertreten unter anderem seit vielen Jahren homophobe Positionen.
Vander Plaats sagte, dass Ted Cruz der prinzipientreueste konservative Kandidat sei, der auch die Fähigkeiten besitze, die Vorwahl in Iowa und die Nominierung der Republikaner zu gewinnen.

Der republikanische Königsmacher aus und für Iowa


Vander Plaats muss es wissen, zumindest was Iowa angeht. Hier gilt er als der republikanische Königsmacher. Er hatte 2008 Mike Huckabee und 2012 Rick Santorum unterstützt, die danach beide die Vorwahlen in Iowa gewonnen hatten. Besonders bemerkenswert dabei ist, die Entwicklung, die Huckabee und Santorum genommen hatten. Huckabee lag 2008 zu einem vergleichbaren Zeitpunkt etwa 6-7 Wochen vor dem Caucus in Iowa in den Umfragen für den Bundesstaat bei 15,4 % und gewann später vor Mitt Romney mit 34,4 %.
Noch beeindruckender war der Aufstieg von Rick Santorum 2012. Dieser lag 53 Tage vor dem Caucus in Iowa auf dem siebten Platz bei 3,5 % und gewann dann Wochen später mit 24,6 % die Vorwahl.

Im Vergleich dazu liegt Ted Cruz aktuell in Iowa im Schnitt bei 22,3 %, nur 3,4 % hinter Donald Trump. Keine schlechten Aussichten also für den Texaner.

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