Montag, 7. Dezember 2015

Aktuelle Lage bei den Republikanern (Stand 07.12.)

Aktuelle Lage bei den Republikanern (Stand 07.12.)


Offenes Rennen bei den Republikanern


Nach wie vor ist nicht absehbar, welchen Verlauf das Rennen bei den Republikanern nehmen wird. Aber es sind einige verlässliche Entwicklungen zu erkennen. Ein scharfer Konkurrenzkampf zeichnet sich im konservativen Lager ab. Hier befinden sich aktuell Donald Trump, Ben Carson und Ted Cruz in einem aussichtsreichen Wettstreit. Auch Marco Rubio, der grundsätzlich als Bindeglied zwischen moderaten und konservativen Republikanern angesehen werden kann, ist noch aussichtsreich im Rennen, da er insbesondere Jeb Bush bislang in den Umfragen hinter sich gelassen hat. Sollte Rubio der inhaltliche Spagat gelingen, hat er gute Chancen, der Konsenskandidat der Republikaner zu werden.

Einsam an der Spitze: Donald Trump


Aus dem zwischenzeitlichen Zweikampf Trump/Carson ging Donald Trump, gemessen an den Umfragen, klar als Sieger hervor. Carson hatte ein kurzes Umfragehoch, nachdem er bei öffentlichen Auftritten insbesondere sein religiöses Profil geschärft hatte. Nach einigen inhaltlichen Unsicherheiten fiel er jedoch wieder in das Verfolgerfeld zurück.
Trump dagegen scheint nichts umwerfen zu können. Politische Beobachter staunen immer mehr, dass die Krtitk an seinen verbalen Attacken fernab der political correctness unbeschadet an ihm abprallen. Im Gegenteil, je mehr er polarisiert, desto begeisterter scheint seine Anhängerschaft zu sein. Solange das Bewerberfeld in dieser Größe bestehen bleibt, hat Trump tatsächlich beste Chancen, die ersten Vorwahlen für sich entscheiden zu können. Insbesondere wenn sich die übrigen Kandidaten zusammenschließen, könnte es für ihn gefährlich werden. Zwar basiert diese Einschätzung nur auf den aktuellen Umfragewerten, diese sind aber eindeutig. So führt er die Umfragen auch in allen politischen Feldern an. Ob Wirtschaft, Einwanderung, Außenpolitik, Finanzpolitik, Trump hat nach der letzten CNN-Umfrage in allen Bereichen die besten Kompetenzwerte. Anbei eine kurze Übersicht der TOP5-Kandidaten zur Frage, wem am besten zugetraut wird, die Aufgaben der jeweiligen Themenfelder zu bearbeiten.


Thema/Kandidat
Trump
Carson
Cruz
Rubio
Bush
Wirtschaft
55
7
9
7
3
Illegale Einwanderung
48
9
11
14
4
Außenpolitik
30
8
17
14
7
ISIS
46
7
15
8
6
Finanzen
51
8
10
6
4

Drei Verfolger mit Ambitionen 


Das Verfolgerfeld umfasst aktuell drei Kandidaten. Carson ist zurückgefallen und Jeb Bush kann nicht mehr zum Verfolgerfeld gezählt werden. Zuletzt lag der frühere Gouverneur von Florida bei 3% in einer Umfrage und ist an einem Tiefpunkt seiner Kampagne angelangt. Die Gewinner der letzten Wochen heißen Ted Cruz und Marco Rubio. Beiden ist es gelungen, sich erfolgreich durch die TV-Debatten zu kämpfen und konnten so in den Umfragen zu dem eher passiven Ben Carson aufschließen. 
Marco Rubio ist es gelungen, die gemäßigte Konkurrenz um Jeb Bush, John Kasich, Carly Fiorina, Chris Christie und Lindsey Graham klein zu halten. Sie liegen alle im Schnitt unter 5% in den Umfragen. Im nächsten Schritt muss es Rubio aber gelingen, diese Kandidaten zur Aufgabe zu bewegen. Sollten sie bis zum Super Tuesday in den Vorwahlen bleiben, verliert Rubio zu viele Stimmen, die er gegenüber den konservativen Kandidaten aufholen muss. Die Chance als Konsenskandidat der beiden Lager hervorzugehen, birgt zudem die Gefahr, den inhaltlichen Spagat nicht erfolgreich zu bewältigen.
Darauf setzt Ted Cruz. Ein Mittel gegen Trump hat er noch nicht gefunden, will aber im Falle eines möglichen Schwächeln des Spitzenmannes gewappnet sein. Sein Ziel muss es sein, Ben Carson auszustechen und als die einzige konservative Alternative zu Trump zu gelten.

 

Rand Paul - kein Platz für den libertären Kandidaten


Es ist eigentlich keine schlechte Voraussetzung, als der einzige libertäre Kandidat im Bewerberfeld zu gelten. Alleinstellungsmerkmale sind bei 14 Bewerbern selten. Dennoch läuft es für Rand Paul überhaupt nicht. Grund dafür ist das absolute Hoch der konservativen Kräfte. Rand Paul bekommt zwar auch Beifall aus der Tea-Party-Bewegung, aber in gesellschaftlichen Fragen ist er eben nicht die erste und auch nicht die zweite oder dritte konservative Wahl. So dümpelt er in den Umfragen im niedrigen einstelligen Bereich herum. Es würde mich nicht wundern, wenn Rand Paul einer der nächsten Kandidaten sein wird, die das Handtuch werfen. 

2 Kommentare:

Jens hat gesagt…

Ich finde deinen Blog sehr informativ, aber manchmal hat man Lust, noch ein wenig in den Details herumzustöbern. Beispielsweise würde mich zu der Aussage, dass Trump in allen Bereichen die höchsten Kompetenzwerte aufweist, noch zusätzlich interessieren, wie die anderen Kandidaten dort jeweils stehen. Wäre es möglich, Verweise zu den Quellen zu geben?

Viele Grüße

Thomas hat gesagt…

Hallo Jens!
Vielen Dank für deinen Hinweis.
Ich habe die Quelle im Beitrag jetzt direkt verlinkt.
Hier der Link: http://i2.cdn.turner.com/cnn/2015/images/12/04/cnnorc12042015gopprimarypoll.pdf
Die Daten stammen aus der letzten CNN-Umfrage. In dem verlinkten Dokument zu finden auf den Seiten 11-13.

Eine Zusammenfassung für die TOP5-Kandidaten habe ich in Tabellenform nun auch direkt im Beitrag eingepflegt.
Danke und viele Grüße
Thomas