In der letzten TV-Debatte der Republikaner lieferten sich Marco Rubio und
Rand Paul ein Wortgefecht zur künftigen außenpolitischen Rolle der USA und zu
möglichen Auslandseinsätzen des Militärs.
Nachdem die Türkei heute ein russisches Kampfflugzeug
abgeschossen hat, begann im Kandidatenfeld umgehend die Diskussion um mögliche
Konsequenzen. Mit Besorgnis schaut man in Richtung der Türkei, einem
NATO-Bündnispartner. Die NATO hatte die Konfliktparteien zur Deeskalation
aufgerufen.
Rubio sieht sich bestätigt und hat die Rolle der NATO im Blick
Marco Rubio wies in einem Interview mit dem Sender Fox News
darauf hin, dass die USA als NATO-Mitglied der Türkei im Bündnisfall helfen
müssten. Daran ändere auch der aktuelle Kurs der Türkei nichts. Sollte sich
Russland für eine militärische Vergeltung entscheiden, wären die USA ebenfalls
betroffen. Rubio sagte: „Deshalb habe ich davor gewarnt, Russland im Mittleren
und Nahen Osten zu haben. Ich habe genau davor gewarnt, dass so etwas passieren
könne. Dass es einen Vorfall mit der Türkei geben könnte. Dass sie (Anm.: die
Russen) über ihr (Anm.: türkisches) Territorium fliegen könnten und abgeschossen
werden.“
Rubio hatte aber auch eine klare Botschaft für Putin parat.
Demnach sollte Russland nicht denken, dass die NATO tatenlos zusehen würde,
wenn es zu Aggressionen gegenüber der Türkei komme.
Rand Paul für mehr Kommunikation mit Russland
Rand Paul, der bekanntlich ein grundsätzlicher Gegner von
militärischen Interventionen ist, sieht sich in seiner Haltung ebenfalls
bestätigt. CNN zitiert ihn: „Der Abschuss des russischen Kampfjets zeigt genau
auf, weshalb wir einen offenen Draht zu Russland haben sollten.“ Paul ging
dabei auf die Forderungen einiger Republikaner ein, die den Kommunikationskanal
zu den Gegnern der USA abbrechen wollten. Rand Paul äußerte auch nochmals seine
Bedenken zu einer No-Fly-Zone in Syrien. „ Jene, die sich für eine No-Fly-Zone
aussprechen, müssen zur Kenntnis nehmen, dass das Abschießen fremder Kampfjets
das Resultat ist und ein Krieg zwischen zwei nuklearen Supermächten eine
Möglichkeit.“
So unterschiedlich die Ansichten über die Rolle der USA auch
sein mögen, die Kandidaten erkennen den Ernst der Lage. Die Außenpolitik rückt zunehmend in den Fokus des Wahlkampfs. Mein nächster Post aus der Reihe Themenschwerpunkte im US-Wahlkampf wird sich daher auch mit der Außenpolitik der
USA beschäftigen.
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