Debatte über syrische Flüchtlinge wird Thema im Wahlkampf
Ähnlich wie in Deutschland ist in den USA eine Debatte über
den Umgang mit Flüchtlingen aus Syrien entbrannt. Nach den Terroranschlägen in
Paris und der wachsenden Gefahr weiterer Attacken durch ISIS wird insbesondere
vom rechtskonservativen politischen Flügel in den USA die Flüchtlingspolitik
mit dem Kampf gegen den Terror verknüpft. Was sich in Deutschland in der
öffentlichen Debatte andeutete, haben die Protagonisten der Republikaner
offensiv vorangetrieben. CNN fasste die wichtigsten Stellungnahmen der Republikaner zusammen.
Donald Trump warnte davor, dass syrische Flüchtlinge als
trojanische Pferde in das Land einwandern könnten. Außerdem forderte er, dass Moscheen intensiver
beobachtet werden sollten. Falls dort Hassprediger am Werk seien, sollten die
Moscheen geschlossen werden. Schon vor mehreren Wochen kritisierte der
republikanische Spitzenkandidat auch Angela Merkel für ihre Flüchtlingspolitik
und sagte den Deutschen Unruhen auf den Straßen voraus.
Ted Cruz akzeptiere christliche Flüchtlinge aus Syrien,
muslimische Flüchtlinge lehne er jedoch ab. Zu groß sei die Gefahr, dass ISIS
unter den Flüchtlingen auch ihre Kämpfer mische, die dann eine gefährliche
Bedrohung darstellen würden. Anstatt sie zu Zehntausenden in die USA zu holen,
sollte man eher bemüht sein, sie in sicheren muslimischen Ländern zu humanen
Bedingungen unterzubringen.
Viele republikanische Gouverneure kündigten bereits in
Richtung des US-Präsidenten Obama an, dass sie keine syrischen Flüchtlinge in
ihren Bundesstaaten aufnehmen würden. Dem schlossen sich John Kasich, Gouverneur von Ohio und Bobby
Jindal, Gouverneur von Louisiana an. Außerdem forderten sie strengere
Grenzkontrollen. Senator Rand Paul will verhindern, dass die USA Visa an Flüchtlinge
verteilen, die aus Ländern stammen, in denen ein hohes Risiko an Terrorismus
bestehe. Man müsse Terroristen nicht auch noch zur Vordertür hereinlassen.
Ben Carson rief den Kongress dazu auf, Obamas Plan zur
Migration syrischer Flüchtlinge zu blockieren. Massiven Druck auf den jüngst
neu gewählten Sprecher Paul Ryan übte auch Mike Huckabee aus. Wenn es Ryan
nicht gelänge, die Führung zu übernehmen und sicherzustellen, dass die geplante
Migration der Syrer gestoppt werde, solle er zurücktreten und jemand anderen
die Sache leiten lassen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen