Ben Carson ist ein bekennender Christ. Er will seine
Religiosität auch in die Präsidentschaftskandidatur einfließen lassen. Als
konservativer Republikaner darf der Glaube im Wahlprogramm nicht fehlen. Das
weiß auch Ben Carson. Ohnehin ist bei ihm programmatisch wenig zu finden, was
nicht auf Parteilinie liegt. Aber Carson weiß genau, wo er noch Akzente setzen
muss, um möglichst keine Schwachstellen gegenüber seinen Mitbewerbern erkennen
zu lassen. Insbesondere im konservativen Feld halten sich die Kandidaten nicht
damit zurück, Religion und Glaube zum Leitbild ihres politischen Handelns zu
erklären. Mike Huckabee, Rick Santorum und Ted Cruz gehören hier sicherlich zu
offensivsten Vertretern.
Wer Ben Carson aber rein taktisches Verhalten unterstellt,
dürfte ihm Unrecht tun. Er ist überzeugter evangelischer Christ und hat
überhaupt keine Probleme, diese Rolle auch im Wahlkampf auszufüllen. Nun liegt
es aber in der natürlichen Persönlichkeit Ben Carsons, dass seine Rhetorik
alles andere als aggressiv ist. Nur weil er nicht lautstark missioniert, heißt
es nicht, dass er nicht auch deutliche und unmissverständliche Positionen
einnehmen kann. Ein Moslem könne seiner Ansicht nach niemals Präsident der
Vereinigten Staaten werden. Die USA basierten auf einem christlich-jüdischen
Glauben und die Gründerväter hätten auch nach diesen Prinzipien gehandelt.
Bereits in der Unabhängigkeitserklärung der USA gelte die Existenz des Schöpfers
als bewiesen.
Um diese grundlegenden religiösen Wurzeln sorgt sich nun Ben Carson. Er wolle sich dafür einsetzen, den säkularen und progressiven Trend in
der Gesellschaft umzukehren. Der Glaube dürfe nicht aus der Gemeinschaft
verdrängt werden.
Diese sich sorgende und schützende Rhetorik passt zu Ben
Carson. Und sie unterscheidet ihn nicht nur von erzkonservativen Hardlinern
sondern auch von seinem größten Kontrahenten Donald Trump.
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