Mittwoch, 21. Oktober 2015

Ben Carson schärft religiöses Profil

Ben Carson by Gage Skidmore 3Ben Carson ist ein bekennender Christ. Er will seine Religiosität auch in die Präsidentschaftskandidatur einfließen lassen. Als konservativer Republikaner darf der Glaube im Wahlprogramm nicht fehlen. Das weiß auch Ben Carson. Ohnehin ist bei ihm programmatisch wenig zu finden, was nicht auf Parteilinie liegt. Aber Carson weiß genau, wo er noch Akzente setzen muss, um möglichst keine Schwachstellen gegenüber seinen Mitbewerbern erkennen zu lassen. Insbesondere im konservativen Feld halten sich die Kandidaten nicht damit zurück, Religion und Glaube zum Leitbild ihres politischen Handelns zu erklären. Mike Huckabee, Rick Santorum und Ted Cruz gehören hier sicherlich zu offensivsten Vertretern.

Wer Ben Carson aber rein taktisches Verhalten unterstellt, dürfte ihm Unrecht tun. Er ist überzeugter evangelischer Christ und hat überhaupt keine Probleme, diese Rolle auch im Wahlkampf auszufüllen. Nun liegt es aber in der natürlichen Persönlichkeit Ben Carsons, dass seine Rhetorik alles andere als aggressiv ist. Nur weil er nicht lautstark missioniert, heißt es nicht, dass er nicht auch deutliche und unmissverständliche Positionen einnehmen kann. Ein Moslem könne seiner Ansicht nach niemals Präsident der Vereinigten Staaten werden. Die USA basierten auf einem christlich-jüdischen Glauben und die Gründerväter hätten auch nach diesen Prinzipien gehandelt. Bereits in der Unabhängigkeitserklärung der USA gelte die Existenz des Schöpfers als bewiesen.
Um diese grundlegenden religiösen Wurzeln sorgt sich nun Ben Carson. Er wolle sich dafür einsetzen, den säkularen und progressiven Trend in der Gesellschaft umzukehren. Der Glaube dürfe nicht aus der Gemeinschaft verdrängt werden.

Diese sich sorgende und schützende Rhetorik passt zu Ben Carson. Und sie unterscheidet ihn nicht nur von erzkonservativen Hardlinern sondern auch von seinem größten Kontrahenten Donald Trump.

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