Der republikanische Gouverneur von New Jersey hat in seinem Wahlprogramm
einen 15-Punkte-Plan eingearbeitet, der auf den Bildungsreformen seines
Bundesstaats basiert. Der Plan soll auch Schülern aus wirtschaftlich schwachen
Verhältnissen die Chancen auf höhere Bildung ermöglichen. Dabei handelt
es sich um eine weitreichende und überparteiliche Reform, die Chris Christie in
New Jersey durchgesetzt hat.
Reformvorschläge für K-12-Bildungseinrichtungen
Für den Bereich K-12, also vom Kindergarten bis zu Klasse
12, sollen Lehrer stärker leistungsbezogen beurteilt werden. Dabei geht es darum, dass
Anstellung und Weiterbeschäftigung einer Lehrkraft auch davon abhängig gemacht
werden, ob und wie viele Schüler nicht die erforderlichen Leistungen erbringen
und ihre Kurse nicht bestehen.
Darüber hinaus werden umfangreiche und formelle Befragungen der Schüler zur
Leistung der Lehrer durchgeführt, deren Ergebnisse sich auch auf mögliche
Bonuszahlungen für die Lehrkräfte auswirken können.
Auch soll eine verbesserte Vorbereitung auf weiterführende
Schulen und Universitäten insbesondere für Schüler einkommensschwacher Familien
erfolgen. Hierbei soll frühzeitig auf mögliche Leistungsmängel reagiert und
interveniert werden.
Schüler sollen auch die Möglichkeit erhalten, eine
öffentliche Schule außerhalb ihres, möglicherweise problembehafteten
Wohnbezirks zu wählen, ohne dass die Eltern dafür zusätzlich Geld aufbringen
müssen. Eine weitere Option der Schulauswahl soll auch die Ausweitung
sogenannter Charter Schools bieten. Das sind Schulen, die öffentlich gebaut und
kontrolliert, allerdings privat oder teilprivat betrieben und finanziert oder durch Firmen
mitfinanziert werden.
Reformvorschläge für weiterführende Schulen und Universitäten
Chris Christie hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele
Schüler für einen Besuch des Colleges zu motivieren. Demnach sollen Schüler nach
der High School künftig nicht mehr zwischen zwei Übeln wählen müssen. Die Wahl
sollte nach Ansicht Christies nicht lauten: Entweder sehr hohe Schulden für den
Collegebesuch oder Verzicht auf den Collegebesuch.
Deshalb will der moderate Republikaner den Fokus wieder mehr
auf finanzielle Hilfsprogramme für Schüler und Studenten aus
einkommensschwachen Verhältnissen richten. Außerdem könne sich Christie die
Einrichtung einer Student Debt Reduction Organization (Organisation für den
Schuldenabbau bei Schülern und Studenten) vorstellen. An diese Organisation
können Einzelpersonen oder Firmen spenden und erhalten dafür steuerliche
Vergünstigungen. Im Gegenzug leisten Schüler und Studenten eine Art gemeinnütziger
Arbeit für die Organisation, die dann in Teilen deren finanzielle
Verpflichtungen übernimmt.
Ein weiterer Punkt seines Programms befasst sich mit mehr
Kostentransparenz der Universitäten. Diese sollten offenlegen, für was sie Geld
ausgeben. Möglicherweise sollten auch gestaffelte Studienkosten in Betracht
kommen, wenn einige Studenten nicht das volle Leistungspaket einer Universität
wünschen, sondern nur gewisse Basisleistungen in Anspruch nehmen wollen. Auch
hier könnten nach Christies Ansicht einkommensschwache Personen motiviert
werden, überhaupt ein College oder eine Universität zu besuchen.
Eine solche Kostentransparenz würde auch den Wettbewerb
unter den Universitäten stärken, wenn zu sehen ist, wie viel Geld für bestimmte
Leistungen an den Universitäten eingeplant ist. Diese Kosten können dann
verglichen werden.
Generell soll auch der Studienablauf flexibler gestaltet werden.
Studenten sollten die Chancen bekommen, aus dem regulären 4-Jahres-Modell auszuscheren.
So könnten Praktika, Ausbildungen und andere berufliche Gelegenheiten
individuell besser in Anspruch genommen werden, ohne im Studium unter Zeitdruck
zu geraten. Dies soll auch den frühzeitigen Erwerb berufsrelevanter Fähigkeiten fördern.
Mehr Informationen zu diesen und den übrigen Punkten des
Bildungsplans von Chris Christie sind hier nachzulesen.
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