Martin O’Malley versucht die eigene Basis dafür zu
sensibilisieren, bei den eigenen Kandidaten genau hinzusehen. Er habe mit der
Spitzenkandidatin überhaupt keine Probleme, respektiere sie sehr, aber sie komme
aus einer anderen, einer älteren Generation als er. Was erstmal als einfache
Feststellung so stehen gelassen werden kann, ist bereits der Beginn eines
vermutlich über Jahre andauernden Generationswechsels bei den Demokraten.
O’Malley führt an, dass Hillary Clinton bei den Themen
häufig etwas spät dran sei. Sie würde gesellschaftlich längst erfochtene
Errungenschaften erst dann übernehmen, wenn sie politisch relevant würden. Dabei
erwähnt er konkret Clintons Haltung zur Todesstrafe. Ein klares Bekenntnis für
die Abschaffung der Todesstrafe gebe es bei Clinton nicht.
Hillary Clinton sagte bei einer Wahlkampfveranstaltung in
New Hampshire, dass in besonders entsetzlichen Fällen die Todesstrafe das
richtige Mittel sei. Man müsse aber sehr streng und genau auf solche Fälle
schauen und die Todesstrafe dürfe in keinem Fall leichtfertig und inflationär
angewandt werden.
Auch bei der Frage nach gleichgeschlechtlichen Ehen, habe
Clinton zwar jetzt ebenfalls die Einstellung diese zu ermöglichen, viele Jahre
sich aber dagegen gestellt.
Auch kritisierte O’Malley Clintons Position zur Wall Street.
Sie sei nicht unabhängig genug, um die erforderlichen Reformen an der Wall
Street umzusetzen. Wenn der Chef von Goldman Sachs sage, dass er sowohl mit Jeb
Bush als auch mit Hillary Clinton als Präsident(in) gut leben könne, spreche
dies für sich.
Durch die Äußerungen O’Malleys will dieser versuchen, die
ur-demokratischen Positionen für sich zu beanspruchen. Und er will die eigene
Basis davon überzeugen, dass er die bessere Option für die Zukunft sei. Aber
anders als bei den Republikanern, ist die Ablehnung der Demokraten gegenüber
dem Establishment nicht so groß. Zudem hat es O’Malley schwer, weil mit Bernie
Sanders zwar ebenfalls jemand aus Clintons Generation im Rennen ist, dieser
aber äußerst linke und für viele junge Menschen attraktive Positionen vertritt.
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