Jeb Bush reagiert auf andauernd schwache Umfragewerte
Mit einigen strukturellen Änderungen
in seiner Wahlkampforganisation plant Jeb Bush seine Ausrichtung für die nächsten Monate um. Weniger Geld für die Mitarbeiter,
geringere Reisekosten und eine deutliche personelle Fokussierung auf die ersten
Vorwahlen. Zahlreiche Mitarbeiter und Unterstützer werden aus seinem
Hauptquartier in Florida abgezogen und in die Bundesstaaten Iowa und New Hampshire
verlegt.
Jeb Bush reagiert damit auf die konstante Stärke seiner
Konkurrenten. In den Umfragen liegt Bush weiterhin nicht im zweistelligen Bereich.
Grundsätzlich ist das zum jetzigen Zeitpunkt noch kein Drama, weil auch noch viele
Kandidaten im Rennen sind, die keinen so langen Atem haben werden. Da wird Jeb
Bush schon noch ein paar Prozente zulegen können, sobald sich das Bewerberfeld
verkleinert.
Bushs Kurswechsel hat mit der Stärke Ben Carsons zu tun
Was also hat Jeb Bush nun zu diesem Schritt getrieben? Dass
Donald Trump lange Zeit an der Spitze steht, ist für viele Konkurrenten noch
hinnehmbar. Trump liegt vorne aber unter 30% in den Umfragen. Und getreu dem
Motto, wer bei all dem Trubel jetzt noch nicht hinter ihm steht, wird es auch
in den Vorwahlen nicht tun, lässt man Trump gewähren. Ob dies klug ist, hängt
davon ab, wie man seine eigene Kampagne aufbaut. Offenbar ist der Kurs der Zurückhaltung und Gelassenheit im Team um Jeb Bush nun vorbei. Mit Ben Carson
hat sich ein weiterer Kandidat vorne dauerhaft abgesetzt und das Verfolgerfeld versucht
sich zunehmend Unterstützer und Spendengelder abzujagen. Das spürt man
natürlich auch in Bushs Wahlkampfkasse. Es wäre nicht schlimm, falls Jeb Bush
die ersten beiden Vorwahlen nicht gewinnt, aber er muss allen Unterstützern,
seinen Spendern, seinem Team und letztlich auch sich selbst den Eindruck vermitteln,
auf Schlagdistanz zur Spitze zu sein. Es wäre für den Fortgang der Vorwahlen fatal,
entstünde eine Situation, in der Bush nicht mehr als ernstzunehmender Kandidat
wahrgenommen wird. So weit ist es noch nicht, aber Platz drei sollte es zum
Vorwahlauftakt schon mindestens sein. Laut einer aktuellen Umfrage von Bloomberg liegt Bush in Iowa bei 5% und in
New Hampshire bei 10%.
Es ist nicht gut, dass Bush diese Neuordnung seines
Wahlkampfes vornehmen muss, aber es zeigt, dass er mit seinem Team auf der
Hut ist. Er ist in die Defensive geraten und reagiert nun. Dieses Lebenszeichen
seiner Kampagne ist wichtig.
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